Iserlohn. Sauerländer kassieren im ersten Spiel nach der Deutschland-Cup-Pause eine bittere 2:6-Niederlage bei den Löwen Frankfurt. Nieleck verletzt ausgeschieden.
Vom gewonnenen Elan der Iserlohn Roosters in der Länderspielpause war in Frankfurt wenig zu sehen. Das Shedden-Team kassierte eine bittere 2:6-Klatsche und muss sich nun schnell neu sortieren, um in Augsburg am Sonntag einen komplett anderen Auftritt zu zeigen.
Eishockey-DEL: Löwen Frankfurt – Iserlohn Roosters 6:2 (4:0, 0:2, 2:0). Schon das erste Drittel war bereits richtungsweisend für den Ausgang der Partie. Die Sauerländer kamen zwar gut und druckvoll ins Spiel und hatten auch durch Labrie und Jentzsch die ersten guten Möglichkeiten, doch nach drei Minuten ging die Begegnung mit dem ersten Frankfurter Schuss auf das Iserlohner Gehäuse komplett in die andere Richtung. McNeill zog ab von der blauen Linie und Carter Proft konnte ungehindert den Puck vor dem Tor aus der Luft an Jenike vorbei ins Netz abfälschen. Die Roosters waren geschockt und liefen ab sofort nur noch hinter den Frankfurtern her, die mit Schuss Nummer zwei ihren zweiten Treffer markierten. Nach einem Scheibenverlust in der neutralen Zone hatte Matushkin zu viel Platz im Iserlohner Drittel, den er zu nutzen wusste. Sein platzierter Schuss in die lange Ecke sorgte für das 2:0. Und als gerade mal fünf Minuten gespielt waren, jubelten die Hausherren erneut. Einen Querpass von Brown erreichte Carter Rowney völlig frei am zweiten Pfosten, der den Puck ohne Probleme ins leere Tor schieben konnte.
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Roosters-Coach Doug Shedden zog die Reißleine und nahm eine Auszeit, nicht um der Mannschaft Anweisungen zu geben, sondern eher, um den Lauf der Löwen zu unterbrechen. Der erhoffte Erfolg blieb jedoch aus. Iserlohn wirkte langsam, zweikampfschwach und teilweise auch orientierungslos, wie beim 0:4 von Frankfurts Neuzugang Chris Wilkie. Selbst beim zweiten Nachschuss, den der Stürmer erreichte, wollte immer noch kein Iserlohner Chris Wilkie angreifen. Aus rund vier Metern konnte er sich die Ecke gegen Andreas Jenike aussuchen und entschied sich für den Schuss in den Winkel. Iserlohn fehlte im ersten Durchgang jeglicher Zugriff, was sich auch dadurch bemerkbar machte, dass die Frankfurter Spieler ohne Probleme fast jeden Angriff durch die neutrale Zone aufziehen konnte. Die Roosters schienen im ersten Durchgang den Pausenmodus noch nicht ausgeschalten zu haben.
Doppelschlag ließ Roosters kurzfristig auf Wende hoffen
In der Drittelpause schien Doug Shedden die richtigen Worte gefunden zu haben, denn auf dem Eis wirkten die Sauerländer erneut zu Beginn äußerst druckvoll. Hendrik Hane, der ab dem zweiten Drittel das Tor der Sauerländer hütete, bekam kaum etwas zu tun. Auf der Gegenseite besaß Troock die erste große Chance der Gäste. Ein unerlaubter Check abseits des Spielgeschehens vom Cameron Brace an Lennard Nieleck, hatte eine fünfminütige Überzahl der Iserlohner zur Folge, die jedoch nur durch Boland und Jentzsch zu zwei mageren Chancen führte. Nieleck schied derweil verletzt aus. Gerade als der Schwung ein wenig nachließ, erzielte Tyler Boland aus kurzer Distanz das 1:4. Der Jubel war gerade abgeklungen, da zappelte der Puck erneut im Frankfurter Netz. Nach einem schönen Doppelpass mit Tyler Boland sorgte Michael Dal Colle mit einem satten Schuss 18 Sekunden später für das 2:4. Jetzt nahm Löwen-Coach Tom Rowe eine Auszeit, um die Partie zu beruhigen. Eine weitere Überzahl wussten die Iserlohner erneut nicht zu nutzen und hatten stattdessen sogar Glück, dass Rowney nicht zum 5:2 traf. Auf der anderen Seite hatten Virtanen und Cornel noch das 3:4 auf dem Schläger.
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Zu Beginn des Schlussabschnitts konnten die Roostersfans weiter hoffen, dass ihr Team vielleicht noch die Partie drehen könnte, doch dafür hätten die Iserlohner eine ihrer zahlreichen Überzahlspiele nutzen müssen. Stattdessen sorgte ein Scheibenverlust von Cornel für die Entscheidung. Brown bediente Rowney mustergültig und der Routinier erzielte aus zwei Metern das 5:2. Wie man es auch in Überzahl wesentlich effektiver macht, zeigten die Löwen. In ihrer ersten Überzahl traf Wilkie mit einem platzierten Schuss ins lange Eck zum 6:2-Endstand. Am Ende waren die Hypothek aus dem ersten Drittel und das schwache Überzahlspiel dafür verantwortlich, dass die Roosters den Start nach der Deutschland-Cup-Pause in den Sand setzten.
FRA - Roosters 6:2
Löwen Frankfurt: Olkinuora – Wirt, Matushkin; Maginot, McNeill; Bidoul, Niehus – Wilkie, Fröberg, Bokk; Brace, Pfaffengut, Schweiger; Napravnik, Rowney, Brown; Lobach, Proft Bicker; Schiemenz
Iserlohn Roosters: Jenike (20:00 Hane) – Gormley, Ugbekile; Labrie, Huß; Dietz, Osburn; Jobke – Dal Colle, Cornel, Boland; Virtanen, Gersich, Troock; Rutkowski, Jentzsch, Ziegler; Saffran, Nieleck, Alberg
1. Drittel: 1:0 (03:10) Proft (McNeill, Bicker), 2:0 (04:24) Matushkin (Pfaffengut, Schweiger), 3:0 (05:12) Rowney (Brown, Niehus), 4:0 (17:57) Wilkie (Bokk) - Torschüsse: 12/11 – Strafminuten: 0/0
2. Drittel: 1:4 (29:12) Boland (Cornel, Dal Colle), 2:4 (29:30) Dal Colle (Boland) - Torschüsse: 6/13 – Strafminuten: 2+5+Spieldauer (Brace)/0
3. Drittel: 5:2 (46:24) Rowney (Brown, Napravnik), 6:2 (47:50) Wilkie (5-4/ Rowney) - Torschüsse: 11/8 – Strafminuten: 6/4
Torschüsse gesamt: 29/32 – Strafminuten gesamt: 13+Spieldauer (Brace)/4
Schiedsrichter: MacFarlane/Gofman
Zuschauer: 5253
Tom Rowe (Trainer Frankfurt): „Im ersten Drittel haben wir einfach und schnörkellos gespielt. Iserlohn war im zweiten Drittel besser, aber im Schlussabschnitt waren wir solide und haben verdient gewonnen.“
Pierre Beaulieu (Co-Trainer Iserlohn): „Von uns war das zu wenig. 0:3 nach fünf Minuten ist nicht das, was man sich nach einer Pause zum Start erhofft. Unser Powerplay war nicht gut genug. Mit der Scheibe haben wir besser gespielt, aber insgesamt können wir mit der Leistung über 60 Minuten nicht zufrieden sein. Gegen Augsburg müssen wir Lösungen finden und deutlich besser spielen am Sonntag.“