Iserlohn. Roosters-Verteidiger kommt in allen drei Partien beim Deutschland-Cup zum Einsatz und steuert gegen Dänemark eine Vorlage bei.

Am vergangenen Wochenende nutzten fast alle Spieler der Iserlohn Roosters die Möglichkeit, einen Kurzurlaub mit der Familie zu genießen, oder Eltern und Freunde in der Heimat zu besuchen. Nur einer war auf dem Eis im Einsatz. Verteidiger Colin Ugbekile kämpfte in Landshut mit der Eishockey-Nationalmannschaft um den Sieg beim Deutschland-Cup. Am Ende wurde es Platz zwei hinter der Slowakei.

Sind Sie mit dem Abschneiden zufrieden?

Colin Ugbekile: Ich finde, dass der zweite Platz die Leistung ganz gut widerspiegelt. Die Slowaken waren schon sehr stark und haben uns gehörig unter Druck gesetzt. In so einem Fall muss man das dann auch anerkennen können und dem Gegner zum Sieg gratulieren. Das war verdient.

Wie ist es denn für Sie persönlich gelaufen?

Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden. Man merkt, dass man mittlerweile mehr Verantwortung übertragen bekommt, als noch als jüngerer Spieler. ,Harry‘ Kreis setzt die Spieler nach ihren Qualitäten ein. So konnte ich mich offensiv, unter anderem im Powerplay entfalten. Ich mag es, wenn ich meinen Drang nach vorne und meine technischen Fähigkeiten ins Spiel einfließen lassen kann. Auf die Leistungen bei dem Turnier ruhe ich mich jetzt aber nicht aus, sondern es geht darum, sich immer wieder neu zu beweisen.

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Gab es schon ein Feedback vom Bundestrainer?

Nein, das ist auch nicht immer der Fall. Manchmal ruft er nach Spielen oder Turnieren an und spricht kurz mit einem darüber, manchmal aber auch nicht.

Wie war denn die Atmosphäre innerhalb der Mannschaften während des Turniers in Landshut?

Cool. Ich genieße immer die Veränderung, denn im Vergleich zum Vereinsalltag ist bei der Nationalmannschaft immer alles etwas anders. Mit einigen Spielern bin ich mittlerweile schon befreundet. Es macht jedes Mal viel Spaß, auch wenn der nötige Ernst nicht fehlt, denn immerhin spielt man für Deutschland, und jeder will sich auch beweisen und für die kommende WM empfehlen.

Wen hatten Sie denn als Zimmerkollegen?

Ich war diesmal mit Lean Bergmann auf einem Zimmer. Wir dürfen uns in der Regel unseren Zimmerpartner aussuchen, und deshalb haben wir uns im Vorfeld schon abgesprochen. Ich kenne Lean schon, seit ich denken kann. Mit sechs, sieben Jahren haben wir zusammen in Krefeld gespielt und in meinem ersten Jahr in Iserlohn dann zusammen bei den Roosters. Wir verstehen uns super und teilen auch die gleichen Interessen. Deshalb haben wir abends auf dem Zimmer häufig über Investment-Geschichten und ökonomische Dinge gesprochen. Daneben auch über tagesaktuelle Themen und die Weltpolitik. Das hört sich für viele äußerst langweilig an, aber Lean und ich finden das ganz spannend.

Wird während eines Turniers oder Lehrgangs nicht mal untereinander gesprochen und vielleicht der eine oder andere Abwerbeversuch gestartet?

Unter den engen Freunden im Team wird da sicherlich mal gefrotzelt und rhetorisch gefragt, ob man nicht mal in den kommenden Jahren zusammenspielen soll. Aber das ist eher scherzhaft untereinander, weil man darauf kaum einen Einfluss hat, da es ja auch noch General Manager und Trainer gibt, die das am Ende entscheiden. Aber es kommt schon mal vor, dass ein Spieler erzählt, dass er mit deinem Club, in dem du spielst, gerade in Gesprächen ist und dann kann man ihm einige Tipps geben und ihm vielleicht den Wechsel etwas schmackhaft machen.

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Umso erstaunlicher ist es, dass Sie sich bewusst weiterhin für die Iserlohn Roosters entschieden haben und nicht den Lockrufen der Top-Teams der Liga gefolgt sind?

Ich bin in Iserlohn nahe an meiner Familie und kann so viel Zeit mit ihr und meinen Freunden verbringen. Ich liebe aber auch die Stadt und die Menschen hier und fühle mich einfach richtig wohl. Deshalb bin ich sehr glücklich mit der Entscheidung, weiter für Iserlohn zu spielen und wer sagt denn, dass wir in diesem Jahr nicht vielleicht auch in die Play-offs einziehen? Ich glaube, dass man mit den Roosters mehr erreichen kann, als viele der Mannschaft zutrauen.

Während Sie drei Länderspiele in den Knochen haben, kommen ihre Mitspieler an diesem Dienstag ausgeruht zum Training. Können Sie dennoch einen gewissen Schwung aus dem Deutschland-Cup in die kommenden Meisterschaftsspiele mitnehmen?

Auf jeden Fall. Länderspiele mit der Nationalmannschaft geben mir immer einen enormen Energieschub. Der Spaß und der frische Wind, den du durch die neuen Mitspieler und ein anderes System bekommst, geben mir ein gutes Gefühl und jede Menge Selbstbewusstsein. Darüber hinaus habe ich auch viel Neues gelernt, was ich in den kommenden Spielen bei den Roosters mit einfließen lassen kann.