Iserlohn. Für die zum Mannheim-Spiel getroffene Maßnahme sind viele Fans den Iserlohn Roosters dankbar. Zustände seit längerer Zeit kritisiert.
Platz für gut 2500 Personen gibt es auf der Stehplatztribüne der Balver-Zinn-Arena. Sie zusammen bilden bei den Heimspielen der Iserlohn Roosters eine Kulisse, von der die Besucher in den anderen Bereichen der Eissporthalle und die Spieler auf dem Eis genauso beeindruckt sind wie die Zuschauer an den Fernsehbildschirmen in den heimischen Wohnzimmern. Wovon die breite Öffentlichkeit bislang kaum etwas mitbekommen hat, ist das hohe Konfliktpotenzial auf der „Stehplatz-Geraden“.
Reservierungen nicht grundsätzlich verboten
Immer mehr Fans sollen gewisse Bereiche der Tribüne praktisch für sich beansprucht haben und das durch das Niederlegen eines Schals auch kenntlich gemacht haben. Der Platz galt damit als reserviert – und das nicht nur für den Zeitraum, indem sich Fans mit Speisen und Getränken versorgten oder nochmal kurz die Toilette aufsuchten. Die Schals sollen bereits zum Zeitpunkt des Einlasses vor einem Heimspiel auf den Stufen gelegen haben. Doch damit ist Schluss. Ein entsprechendes Verbot dieser Praxis haben die Roosters am Tag vor dem Heimspiel gegen die Adler Mannheim auf sämtlichen, ihnen zur Verfügung stehenden Informationskanälen veröffentlicht. Eine der zentralen Botschaften des Klubs lautet: „Auf unserer Stehplatztribüne besteht freie Platzwahl, und niemand hat ein besonderes Recht auf einen bestimmten Platz auf dieser Tribüne oder auch auf den Stehplätzen an den Scheiben.“
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Vorkommnisse beim Köln-Spiel zwingen Verein zum Handeln
Dass das Verbot zu diesem Zeitpunkt ausgesprochen wurde, hängt mit Vorkommnissen rund um das vorangegangene Heimspiel am vergangenen Sonntag gegen die Kölner Haie zusammen. Die „Schal-Reservierungen“ haben den Angaben zufolge dazu geführt, dass bei diesem West-Schlager längst nicht alle Inhaber einer Stehplatzkarte auch einen Platz auf der Tribüne erhalten haben. Das dadurch aufgekommene Gerücht, dass mehr Karten als erlaubt verkauft worden seien, dementierte Roosters-Sprecher Felix Dötsch am Freitag. „Wir haben in diesem Jahr eine extrem hohe Auslastung. Schon deswegen ist es nicht haltbar, dass Stehplätze blockiert werden. Zu unserer Zielgruppe gehören natürlich auch Familien. Und die tun sich so etwas genau ein einziges Mal an.“ Man habe sich schon seit längerem in Fankreisen umgehört und ein Stimmungsbild eingeholt – und das decke sich mit den Reaktionen, die es in den Sozialen Medien gab: Dass es höchste Zeit gewesen sei, den Reservierungen einen Riegel vorzuschieben. Dötsch möchte auch keine Missverständnisse aufkommen lassen: Nach dem Einlass darf ein Schal durchaus auf die Stufe gelegt werden, durch den dann signalisiert wird, dass ein Platz besetzt ist.
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„Reserviert“ wurde vor dem offiziellen Einlass
In die Festlegung dieser Maßnahmen waren auch die Fanbeauftragten eingebunden. Einer von ihnen ist Dennis Betzinger. Er erläutert, wie die vorzeitige Reservierung überhaupt möglich war: „Bis zwei Stunden vor Spielbeginn ist die Halle ja frei zugänglich. Dann konnte auch der Schal platziert werden. Anschließend werden alle Anwesenden nach draußen gebeten. Eindreiviertel Stunden vor Spielbeginn werden die Dauerkarten-Inhaber dann zuerst wieder hereingelassen und 90 Minuten vorher alle anderen.“