Iserlohn. Die Iserlohn Roosters haben zuletzt kontinuierlich gepunktet, nun ist auch vor heimischer Kulisse der Knoten geplatzt. Das hat Gründe.

Es ist nicht genau bekannt, welche Taten die Spieler der Iserlohn Roosters der Ankündigung ihres Trainers, dass sie den am Sonntag errungenen Derbysieg über die Kölner Haie durchaus feiern dürfen, folgen ließen. Shedden jedenfalls ist nach Hause gefahren, hat es sich vor dem Fernseher gemütlich gemacht und American Football geschaut: San Francisco 49ers gegen die Kansas City Chiefs. Die Gäste setzen sich mit 28:18 durch, Shedden nahm es interessiert zur Kenntnis. „Meine Mannschaft sind die Steelers“, fügte er hinzu und meinte damit das Team aus Pittsburgh – jener Stadt, in der auch er Spuren hinterließ: als Spieler der Penguins in den 80er Jahren.

Es dürfte ein entspannter Abend gewesen sein, schließlich liegen erfolgreiche Wochen hinter ihm und seinen Roosters. Nicht Wenige blickten zu Beginn des Monats skeptisch auf den Auswärtsblock mit den vier Gastspielen am Stück. Nimmt man noch das jüngste Heimspiel gegen die Haie hinzu, wurden in den vergangenen vier Partien acht von möglichen zwölf Punkten geholt. „Es war ja auch wichtig, dass wir punkten, besonders nach dem schwachen Spiel in Bremerhaven. Letztendlich muss man sogar festhalten, dass es möglich war, noch mehr Punkte zu holen, aber wir haben absolut keinen Grund, enttäuscht zu sein.“

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Nicht nur der Umstand, die Fans am Sonntag mit einem Derbysieg „nach Hause geschickt“ zu haben, gefiel ihm, sondern über weite Strecken auch die Art und Weise. „Jeder Einzelne hat stark gespielt.“ Kontinuierlich und in besonderem Maße trifft das auch auf Andreas Jenike zu. Doch wenn der Torwart als bester Mann geadelt wird, stimmt es meistens an anderen Stellen im Team nicht. Shedden sieht das etwas anders: „Die Anzahl der Schüsse aufs Tor interessiert mich kein bisschen.“ Nicht jeder Schuss sei eine echte Torchance – darum gehe es doch. „Diese Zahl konnten wir hinten fast halbieren. Wir waren zu Saisonbeginn bei 25 bis 30, jetzt liegen wir unter 15.“ Das zeige doch, dass die Roosters-Verteidigung viel besser stehe. „Wichtig ist auch, dass wir unsere Chancen nutzen, aber auch das ist ja inzwischen der Fall.“ Gegen die Haie fiel der Führungstreffer auf eine Weise, wie sie nicht häufig zu sehen ist: Kölns Torwart Julius Hudacek, der bei der Entstehung des Treffers nicht zwischen seinen Pfosten stand, schien förmlich zu warten, dass ihm jemand die Scheibe abnimmt. Er jedoch hoffte auf einen Mitspieler. Hudaceks Problem: Der Puck befand sich außerhalb der Trapezmarkierung – hätte er ihn vor dem heraneilenden Eric Cornel weggeschlagen, hätte es eine Zwei-Minuten-Strafe gegeben.

Powerplay-Delle macht Shedden nicht nervös

Shedden warnt jedoch eindringlich davor, sich auf kleinen oder größeren Erfolgen auszuruhen. Auch er sieht, dass sich eine neue Baustelle auftut, nachdem eine andere behoben wurde. Auffällig war zuletzt, dass es im Powerplay wieder hapert. In Schwenningen und gegen Köln gab es in Überzahl kein Iserlohner Tor. Aber das alleine ist für ihn nicht der einzige Gradmesser: „Natürlich wäre es mir auch lieber, wir würden in Überzahl immer treffen. Aber entscheidend ist, dass wir uns Chancen herausspielen. Das sah gegen Köln schon wieder ganz gut aus, während uns in Schwenningen das schwache Powerplay den Sieg gekostet hat.“

Brandon Gormley macht einen fitten Eindruck

Gegen die Haie stand Rückkehrer Brandon Gormley erstmals im Kader, auch wenn er nicht zum Einsatz kam. Der Verteidiger war nach seinem ersten Abschied aus Iserlohn ohne Klub, doch das sehe man ihm nicht an, freut sich Shedden. „Er hat die letzten Monate nicht auf der Couch gesessen. Auch deswegen bin ich optimistisch, dass er am nächsten Wochenende zum Einsatz kommen wird.“ Das letzte Wochenende dieses Monats sieht ein Heimspiel gegen Mannheim am Freitag und ein Gastspiel in Straubing für die Roosters vor. Die Liste mit den Teams, die sich momentan freuen, gegen Iserlohn zu spielen, dürfte nicht allzu lang sein.