Iserlohn. Doug Shedden auch mit klaren Aussagen zu Jake Virtanen und Emil Quaas. Hickhack um Broda nach später Lizenzierung nun beendet.
Mit Blick auf das vergangene Wochenende ist festzustellen, dass sich die Iserlohn Roosters im Aufwärtstrend befinden. Fünf Punkte aus den beiden Auswärtsspielen in Nürnberg und Düsseldorf können sich sehen lassen und sind auch im Hinblick auf die Tabelle äußerst wichtig gewesen. Mit sieben Punkten rangieren die Sauerländer zwar immer noch auf dem vorletzten Platz in der Deutschen Eishockey Liga, doch der Abstand zu den Nürnberg Ice Tigers auf Rang zehn wurde auf zwei Punkte Abstand verringert.
Freud und Leid lagen in Düsseldorf nur vier Sekunden auseinander
Wie eng Freud und Leid aber auch zusammenhängen können, hat die Partie am Sonntag in Düsseldorf gezeigt. Vier Sekunden länger und die Roosters hätten gegen die DEG nach regulärer Spielzeit verloren und stünden nun auf dem letzten Tabellenplatz. „Wir haben am Anfang der Saison immer Wege gefunden, Spiele noch aus der Hand zu geben. Jetzt finden wir mittlerweile Wege, um bei Gleichstand oder Rückstand im letzten Drittel Begegnungen noch für uns zu entscheiden“, freut sich Doug Shedden. Iserlohns Coach war selbst über den Spielverlauf ein wenig sprachlos. „Ich kam mir vor, wie in einem Hollywood-Streifen.“
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Shedden freut sich auch über einige Fortschritte in spielerischer Hinsicht bei seinem Team. „Wir sind defensiv stabiler geworden und kassieren weniger Gegentore. Zudem haben wir gegen Nürnberg und Düsseldorf wieder in Überzahl getroffen. Unser Powerplay läuft wirklich gut und auch in Unterzahl wird unsere Quote von Spiel zu Spiel besser.“ Tore wie beim 1:2 gegen Düsseldorf unterlaufen den Iserlohnern dennoch gelegentlich. Rymsha konnte frei stehend am zweiten Pfosten den Puck ins Tor schieben, weil ihn kein Gegenspieler daran hinderte. „Das war ein Fehler der gesamten Mannschaft, weil sich der eine auf den anderen verlassen hat, statt selbst hinzugehen“, erläutert Shedden, der ohnehin den entscheidenden Fehler nicht beim Torabschluss des Gegners sieht. „Viele Fehler beginnen schon im Offensivverhalten im gegnerischen Drittel. Was danach kommt, ist dann häufig eine Kettenreaktion.“
Shane Gersich beeindruckt durch seine Siegermentalität
Ein Gesicht des Iserlohner Aufschwungs ist Shane Gersich. Der Stürmer ist mit einem Schnitt von einem Punkt pro Spiel (vier Tore, fünf Vorlagen) Topscorer der Sauerländer und das, obwohl er schon mehrmals seine Mitspieler in den Reihen wechseln musste. „Er ist extrem wichtig für uns. Nicht nur, weil er selbst punktet, sondern weil er seine Nebenleute besser macht, egal, mit wem er zusammenspielt“, findet Doug Shedden. Der Coach hat auch eine Vermutung, woran das liegt: „Es ist seine Mentalität. Shane ist ein Gewinnertyp, der weiß, wie man Meisterschaften gewinnt. Seine professionelle Einstellung ist einfach vorbildlich“, schwärmt sein Coach.
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Ebenfalls auf dem aufsteigenden Ast ist Jake Virtanen. Nach einem schwierigen Start und keinem Punkt in den ersten sieben Partien bereitete der Stürmer in Nürnberg zwei Treffer vor und traf gegen Düsseldorf selbst in Überzahl. „Als Jake zu uns kam, hatte er zu viel auf den Rippen und war so nicht in der Lage, seine Leistung abzurufen. Seitdem hat er durch harte Arbeit einige Kilos verloren und das ist dann deutlich sichtbar. Er läuft besser Schlittschuh als im Sommer und das zahlt sich halt aus“, sieht Shedden noch weiteres Steigerungspotential beim 28-Jährigen. „Mit seiner NHL-Erfahrung und seinen technischen Fähigkeiten besitzt er alle Möglichkeiten.“
John Broda rückte gegen Düsseldorf für Emil Quaas in den Kader
Vorbei ist seit Sonntag auch die wochenlange Hängepartie um John Broda. Die Iserlohn Roosters haben am Wochenende den Stürmer nun doch lizenziert. „Aufgrund der letztjährigen Erfahrung wollten wir mit unseren Lizenzen haushalten und sie nicht einfach aus dem Fenster werfen. Deshalb haben wir uns gut überlegt, was wir tun“, begründet Doug Shedden den etwas längeren Prozess, der für den Stürmer ein Happy End im ersten Einsatz am Sonntag fand. „Ich weiß, dass der Puck nicht unbedingt sein Freund ist, aber ich mag die Leidenschaft und Aggressivität, mit der John agiert.“ Shedden nimmt Broda für seine Fünf-Minuten-Strafe sogar in Schutz. „Für mich war das ein fairer Check und keine Strafe“, so der Coach. Da Broda gegen Düsseldorf ins Team rückte, musste der gesundheitlich leicht angeschlagene Emil Quaas auf der Tribüne Platz nehmen. Von dem Verteidiger erwartet Shedden in den kommenden Wochen eine Leistungssteigerung. „Emil wird seit fünf Jahren als großes Talent bezeichnet. Er darf sich aktuell nicht beklagen, sondern muss mir beweisen, dass er einen seiner Teamkameraden in der Verteidigung verdrängen kann.“ Bis zum nächsten Spiel am kommenden Donnerstag in Schwenningen ist dafür nicht allzu viel Zeit.