Iserlohn. Nach erstem Dreier in Nürnberg wollen die Iserlohner im Kellerduell bei der Düsseldorfer EG nachlegen. Sportliche Leitung nimmt Stellung zu Wechselgerüchten.

Zufrieden und mit einem Anflug eines Lächelns im Gesicht saß Doug Shedden bereits am Freitagmittag wieder in der Geschäftsstelle der Balver-Zinn-Arena. Am Abend zuvor hatte sein Team den ersten Sieg nach regulärer Spielzeit in dieser Saison gefeiert. In Nürnberg gewannen die Iserlohn Roosters das Duell der bislang schwächsten Defensiven mit 4:0. „Das war äußerst wichtig für uns. Wir haben den Sieg in dieser Phase unbedingt benötigt“, merkte man Shedden eine gewisse Erleichterung an.

Ganz so deutlich, wie das Ergebnis erscheint, war es aber nicht. Fast zwei Drittel lang taten sich die Sauerländer bei den Ice Tigers schwer. „Ich weiß nicht, was in den ersten 30 Minuten mit der Mannschaft los war. Wir waren nicht im Spiel und hatten in der Offensive kaum Tormöglichkeiten. Wir haben uns bis dahin sehr schwergetan“, bewertet Iserlohns Coach die erste Hälfte der Begegnung. Dann aber fing sich sein Team und sammelte durch zwei Pfostentreffer neues Selbstvertrauen. „Der Dosenöffner in der Partie war für uns das schnelle Tor im letzten Drittel. Mit den zweiten 30 Minuten war ich zufrieden“, meint Doug Shedden.

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Zwei Dinge nimmt der Trainer mit aus dem Spiel. Punkt Nummer eins ist das Defensivverhalten und die damit verbundene Anzahl der Schüsse. „Wir können 100 Schüsse auf unser Tor bekommen, entscheidend ist jedoch die Qualität. Andy Jenike hat gestern 38 Schüsse pariert und hatte dennoch einen halbwegs entspannten Abend.“ Shedden nennt auch die Gründe dafür: „Viele davon kamen von außen oder aus der Distanz. Häufig hatte Andy freie Sicht, und vor dem Tor haben die Verteidiger den Gegenspieler kontrolliert und kaum Nachschüsse zugelassen. Das hat mir ganz gut gefallen.“ Und wenn einmal ein Gegenspieler gefährlich zum Abschluss kam, dann war häufig noch ein Spieler oder ein Schläger der Sauerländer im Weg, der den Puck abgefälscht oder geblockt hat.

Top-Sturmreihe bleibt nun wieder zusammen

Punkt Nummer zwei ist die zum Teil fehlende Gefahr in der Offensive der Iserlohner. In Nürnberg hatte Doug Shedden zunächst Shane Gersich in die Top-Reihe um Tyler Boland und Michael Dal Colle gestellt. Sein Fazit: „Das war ein Versuch, aber es hatte nicht den gewünschten Erfolg. Mit Eric Cornel als Center funktioniert es besser. Deshalb werde ich diese Reihe ab sofort machen lassen. Jetzt geht es darum, eine zweite und dritte Reihe zu finden, die miteinander harmonieren.“

Roosters wollen vom Reisestress der Düsseldorfer EG profitieren

Den nächsten Versuch in dieser Hinsicht unternimmt der Coach an diesem Sonntag, wenn die Roosters als Gast beim Tabellenschlusslicht in Düsseldorf antreten. Durch den Sieg in Nürnberg haben die Iserlohner den Druck ins Rheinland weitergeleitet. „Wir werden uns am Freitagabend auf die Couch begeben und uns entspannt das DEG-Spiel in München anschauen. Während wir die Beine hochlegen, sitzen die Düsseldorfer auf ihrer Heimreise sieben Stunden im Bus“, hoffte Shedden am Freitagmittag, daraus einen Vorteil zu ziehen. Doch eines ist auch ihm klar: „Wir befinden uns nicht in der Lage, dass wir irgendeinen Gegner aus dieser Liga auf die leichte Schulter nehmen können.“

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Ob John Broda am Sonntag erstmals mit im Kader stehen wird, ist unklar. Fakt ist, dass die Roosters am Donnerstag ihren Plan, den Stürmer für die Partie gegen Nürnberg eventuell zu lizenzieren, doch nicht umgesetzt haben. „Der Grund liegt einzig und allein darin, dass der Trainer sich für eine andere Aufstellung entschieden hat“, begründet der Manager Sport, Axel Müffeler, die Entscheidung. „Wir befinden uns aber aktuell mit ihm in Gesprächen und suchen die beste Lösung für beide Seiten.“ Über ein weiteres Gerücht können Müffeler und Shedden ebenfalls nur lächeln. Ein möglicher Abgang von Torhüter Hendrik Hane und eine gleichzeitige Verpflichtung des Kölner Goalies Mirko Pantkowski seien frei erfunden und entbehren jeglicher Wahrheit. Dagegen bestätigt Axel Müffeler: „Wir sondieren dennoch weiter den Markt.“ Eine weitere Verstärkung in den kommenden Tagen oder Wochen ist somit möglich, aber dann in Form eines Stürmers oder Verteidigers. Auch die Verpflichtung eines Importspielers ist dabei nicht ausgeschlossen.

Vor dem Bully

Düsseldorfer EG - Iserlohn Roosters

So., 14 Uhr, PSD Bank Dome

Roosters-Kader: Brayden Burke ist weiter angeschlagen. Ob er gegen die DEG spielen kann, entscheidet sich erst kurzfristig.

Der Gegner

Die Düsseldorfer EG ist mit nur zwei Punkten (vor dem Spiel am Freitagabend in München) Tabellenschlusslicht der DEL. Im Sommer plagten den Traditionsverein große wirtschaftliche Sorgen, sodass die Mannschaft voraussichtlich in dieser Spielzeit nur schwer an die Erfolge aus den glorreichen Zeiten anknüpfen kann. Mit Torhüter Hendrik Haukeland besitzen die Rheinländer jedoch einen Schlussmann, der Spiele alleine entscheiden kann. Der einzige Sieg gelang im Heimspiel gegen Schwenningen (3:2 n.P.).

Saison 2023/24

Iserlohn - Düsseldorf: 1:2 n.V. (H), 1:2 n.V. (A), 0:1 (A), 2:4 (H).

Letzten Spiele Iserlohn: 4:0 (A) Nürnberg, 0:5 (A) Bremerhaven

Letzten Spiele Düsseldorf: 0:3 (H) Frankfurt, 3:4 (A) Ingolstadt

Gesamt-Auswärtsbilanz gegen Düsseldorf: 12 Siege - 36 Niederlagen