Iserlohn. Ein starker Leistungsabfall im Schlussdrittel gegen den ERC Ingolstadt bringt die Iserlohn Roosters um die ersten Punkte dieser Saison.

Nach schwachem Start und einem starken Zwischenspurt gaben die Iserlohn Roosters gegen den ERC Ingolstadt im Schlussdrittel eine 3:0-Führung aus der Hand und bleiben auch nach vier Spieltagen weiter sieglos. Mit 20 Gegentoren sind die Roosters die Schießbude der DEL.

Eishockey, DEL: Iserlohn Roosters - ERC Ingolstadt 3:5 (0:0, 3:0, 0:5). Der Schock vom späten Gegentor in Wolfsburg am Freitag schien nachhaltig gewirkt zu haben. Denn gegen den DEL-Zweiten brachten die Roosters in der Anfangsphase so gut wie nichts zustande. Dazu gehörte auch Branden Troocks überflüssiges Haken in der offensive Zone, was für eine frühe Unterzahl sorgte. Das Spiel mit einem Mann weniger gehörte in den ersten drei Spielen zu den Schwachpunkten der Sauerländer, dieses Mal lief es besser. Die Gäste zeigten sich derweil hellwach und hatten bereits nach 20 Sekunden durch Girduckis die erste Großchance. Später brannte es nach einem schnellen Angriff durch Powell (6.) lichterloh vor Andreas Jenike. Und Iserlohn? Die sorgten erstmals nach neun Minuten durch Stanislav Dietz und Taro Jentzsch für Gefahr. Das Powerplay, was bislang zu den wenigen Lichtblicken gehörte, missriet im ersten Versuch völlig. Die Roosters fanden keinen Weg in die ERCI-Zone. Nachdem die zweite Unterzahl dank des Pfostens und Jenike schadlos überstanden wurde, verpasste es Rückkehrer Zach Osburn (16.), den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen. Jenike rettete direkt danach gleich zweimal gegen Simpson (17.) mit dem Schoner. Und auch wenn Jake Virtanen kurz vor der ersten Pause mit seinem Break an Gäste-Goalie Garteig scheiterte, war das 0:0 nach 20 Minuten mehr als schmeichelhaft.

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Für den Mittelabschnitt musste sich also auf jeden Fall etwas ändern. Dass es dann gleich ein Blitzstart wurde, überraschte. Nach klasse Vorarbeit von Shane Gersich drückte Hubert Labrie im Slot stehend die Scheibe zum 1:0 über die Linie. Der Treffer wirkte wie ein Brustlöser, denn fortan arbeitete sich Iserlohn besser ins Spiel und war phasenweise sogar tonangebend. Nach Sven Zieglers Netztreffer (24.) scheiterte Gersich aus bester Position an Garteig, während Jenike gegen Agostino den Ausgleich verhinderte. Noel Saffran hatte Pech, dass sein abgefälschter Schuss knapp neben dem ERCI-Gehäuse vorbeiflog. Eric Cornel hätte seinen 200. DEL-Einsatz mit einem Treffer krönen können. Shane Gersich sorgte in dieser Drangphase für das wichtige 2:0. Gegenüber dem ersten Drittel hatten die Roosters die Verhältnisse auf dem Eis umgekehrt und dabei ihre Chancen genutzt. Jenike war unterdessen weiter eine Bank und entschärfte Dunhams dicke Möglichkeit (30.). Glück hatte der IEC, dass Tyler Bolands Treffer mit dem Stockende an Garteigs Maske (31.) keine Folgen hatte. Sattelfest zeigte sich Iserlohn auch in der dritten Unterzahl, die aus einer Boxeinlage zwischen Gersich und Hüttl herrührte. Wieder komplett, vergab Troock (38.) sein Break zum dritten Treffer. Kurz darauf leitete der Neuzugang im Powerplay mit seiner Vorarbeit das 3:0 ein. Beim Abpraller von Garteig war Boland zur Stelle.

Die Drei-Tore-Führung war aber noch kein Garant. Schnell zeigte sich, dass die Roosters den Schwung aus dem Mittelabschnitt nicht ins letzte Drittel mitgenommen hatten. Nach nur 55 Sekunden hatte sich Stachowiak gleich gegen zwei Iserlohner durchgesetzt und drückte willensstark die Scheibe über die Linie. Der Treffer beflügelte die Gäste. Iserlohn war wieder zunehmend mit Abwehrarbeit beschäftigt. Da passte es ins Bild, dass Stanislav Dietz, der schon am Freitag in Wolfsburg beim entscheidenden Gegentor keine gute Figur abgegeben hatte, Agostinos Schlagschuss zum 2:3 abfälschte.

Die Roosters zeigten Nerven. Colton Jobke leistete sich einen folgenreichen Stockschlag. Ingolstadt machte mächtig Druck in Überzahl, Powell nutzte die fehlende Zuordnung zum Ausgleich. Innerhalb von nur acht Minuten war das 3:0 aus der Hand gegeben. Der Frust darüber zeigte sich bei Troocks überdrehten Checks gegen Wagner und Simpson. In der fünfminütigen Überzahl drehten die Panther das Spiel. Sheen hämmerte die Scheibe zum 3:4 unter die Latte. Dank Jenike gerieten die Roosters zunächst nicht weiter in Rückstand. 102 Sekunden vor Abpfiff setzte Doug Shedden alles auf eine Karte. Powell ließ die Gäste entscheidend jubeln, während die Roosters gefrustet in die Kabine verschwanden. „Dass wir das Spiel aus der Hand geben, ist scheiße. Wir müssen uns Gedanken machen. Der mentale Aspekt ist im Eishockey immer wichtig“, fand Colin Ugbekile nach Abpfiff bei „MagentaSport“ deutliche Worte.