Iserlohn. Testspiel-Wochenende hat Aufschluss über den aktuellen Leistungsstand der Sauerländer ergeben. Vorne torgefährlicher, hinten aber noch zu anfällig.

Sechs Wochen lang haben sich die Iserlohn Roosters auf die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga vorbereitet. An diesem Freitag geht es dann endlich um Meisterschaftspunkte im Heimspiel gegen den EHC Red Bull München. Schaut man rein auf die Ergebnisse der Vorbereitung, dann könnten die Sauerländer sogar eine Chance haben, mit einem Heimsieg in die Saison zu starten. Denn während die Iserlohner fünf glatte Siege, zwei deutliche Niederlagen und ein verlorenes Spiel nach Verlängerung vorzuweisen haben, schaut die Bilanz des mehrfachen deutschen Meisters in der Vorbereitung mehr als verheerend aus. Nur ein magerer Sieg gegen Graz sprang dabei aus sieben Begegnungen für die Bayern heraus. Welche Aussagekraft diese Statistik am Ende wirklich hat, wird sich am Freitagabend zeigen.

Schlechte Eisqualität war gut für die Kondition

Ganz andere Gedanken macht sich jedenfalls Iserlohns Trainer Doug Shedden, der in erster Linie froh ist, dass die Vorbereitung der Roosters ohne große Probleme verlaufen ist. „Wir sind zufrieden. Unsere Vorbereitung verlief recht flüssig. Die Freundschaftsspiele haben das gebracht, was sie sollten. Wir konnten intensiv an zahlreichen Dingen arbeiten.“ Selbst aus schwierigen Bedingungen zieht der Coach noch etwas Positives heraus. „Im August war das Eis natürlich nicht so, wie wir es uns gewünscht hätten. Das warme Wetter war daran schuld, dass unser Eis sehr weich war, aber das war auf der anderen Seite gut für die Kondition der Spieler.“

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Dabei gab es im Sommer einige Veränderungen bei der Planung der Vorbereitung. Aufgrund des späteren Saisonstarts wurde auch mit der Vorbereitung eine Woche später als normal begonnen. Hinzu kam, dass man sich im Vergleich zu den letzten beiden Jahren gegen ein Trainingslager in Kitzbühel entschieden hatte. „Unsere Planungen sind am Ende aufgegangen. Mit der Turnierteilnahme beim Vinschgau-Cup in Latsch hatten die Jungs etwas Zeit, sich kennenzulernen. Auch der NRW-Cup eine Woche später hat seinen Zweck erfüllt“, findet der Manager Sport Axel Müffeler. Dazu zählen auch die unterschiedlich starken Gegner. „Ich finde die Mischung in der Vorbereitung optimal, wenn du 50 Prozent deiner Duelle gegen Mannschaften auf Augenhöhe absolvierst, 25 Prozent gegen unterklassige Teams, wo du dominierst, und 25 Prozent gegen Mannschaften, wo du vor einer Herausforderung stehst.“ Somit war von Axel Müffeler auch das letzte Testspielwochenende bewusst so gewählt. „Wir wollten dort mit den Partien gegen Köln und Düsseldorf einen Peak mit zwei DEL-Teams haben, damit wir genau sehen, wo wir stehen.“

Ziel ist es, weniger als 20 Torschüsse des Gegners pro Spiel zuzulassen.

Auch Doug Shedden ist froh, aus den beiden Vorbereitungspartien noch einmal wichtige Informationen für die letzte bevorstehende Trainingswoche vor dem Saisonstart bekommen zu haben. „Für die Spieler war es sicherlich auch gut, dass die Ergebnisse gestimmt haben. Wir haben gegen Düsseldorf und Köln zusammen neun Tore erzielt. Das zeigt mir, dass wir vorne anscheinend torgefährlicher sind als letzte Saison.“ Ein anderes Problem konnten die Sauerländer jedoch in der Vorbereitung noch nicht ganz abstellen, und das sind die vielen Gegentreffer. Doug Shedden spricht dabei von „Clean up-Areas“, die es zu bearbeiten gilt. „Da hatten wir auch letzte Saison schon unsere Probleme. Wir haben zu viele Gegentreffer bekommen und waren selbst vor dem gegnerischen Tor lange zu ungefährlich. Als Mannschaft müssen wir einfach noch besser verteidigen“, findet Shedden, der dies auch veranschaulicht: „Wenn wir es schaffen, in jeder Begegnung nicht mehr als 20 Schüsse auf Andy Jenike zuzulassen, hilft uns das enorm, dauerhaft erfolgreicher zu spielen.“

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Zur erfolgreichen Vorbereitung zählt auch, dass die Roosters von schweren Verletzungen verschont geblieben sind. „Bis auf einige Kleinigkeiten, die nach spätestens einer Woche Pause wieder in Ordnung waren, ist zum Glück nichts passiert. Allerdings hat man da auch keinen Einfluss drauf, denn du kannst noch so viel präventiv arbeiten, wenn ein Spieler das Gleichgewicht verliert und in die Bande rauscht, dann kannst du das nicht verhindern“, macht Axel Müffeler deutlich, dass man auch etwas Glück benötigt, wie auch für einen Sieg gegen München.