Iserlohn. Erst wenige Tage vor dem Testspiel in Bad Nauheim erfuhr der Youngster von seinem ersten Einsatz bei den Iserlohnern von Beginn an.

Eine schönere Premiere hätte sich Finn Becker wohl nicht wünschen können: Der 20-jährige Schlussmann bekam am Freitag zum ersten Mal die Chance, bei den Iserlohn Roosters von Beginn an zu spielen. Beim Auswärtserfolg in Bad Nauheim bot das Eigengewächs nicht nur eine überzeugende Leistung, sondern feierte am Ende beim 5:0 sogar einen Shutout. Ein ganz besonderes Gefühl für den Youngster, der in der Meisterschaft hauptsächlich in der Oberliga beim Herner EV zum Einsatz kommt.

Was war das für Sie für ein spezielles Erlebnis am Freitag?

Finn Becker: Das war schon ganz besonders, zum ersten Mal von Anfang an bei den Roosters im Tor zu stehen. Einen DEL-Einsatz hatte ich ja schon letztes Jahr im Oktober, als ich im zweiten Drittel beim Stand von 1:6 in Nürnberg für Andy Jenike hereinkam und danach noch zwei Gegentreffer kassiert habe. Dass es jetzt so gelaufen ist und ich einen Shutout feiern durfte, ist natürlich umso schöner. Mein Dank geht aber an die Jungs, die mir unheimlich dabei geholfen und mich unterstützt haben. Das ist schon ein Traum, der da in Erfüllung gegangen ist.

Wann haben Sie denn von Ihrem Einsatz erfahren?

Ich wurde ein paar Tage vorher aus Herne zurückbeordert, um mit der Mannschaft zu trainieren. Ich habe natürlich insgeheim darauf gehofft, dass ich vielleicht einmal in der Vorbereitung die Chance bekomme, aber als der Torwarttrainer mir dann gesagt hat, dass ich spielen werde, war das schon eine Überraschung für mich.

Welche Gedanken schießen einem dann als junger Spieler durch den Kopf?

Eigentlich nicht so viele. Ich habe mir gar keine großen Gedanken gemacht, sondern bin das Spiel wie jedes andere angegangen. Mein Ziel war es einfach, die Partie zu genießen und dabei viel Spaß zu haben.

Wie haben denn die Mitspieler reagiert, als sie erfahren haben, dass Finn Becker am Freitag ihr Torhüter sein wird?

Eigentlich durchweg positiv. Einige Spieler, die jetzt schon länger mit dabei sind, kamen zu mir und haben sich mit mir gefreut. Alle haben mir Mut zugesprochen und gesagt, dass ich einfach nur Spaß haben soll.

Wie haben Sie denn das Spiel erlebt?

Für mich war es etwas schwierig, in die Begegnung hineinzukommen, weil ich in den ersten fünf Minuten nichts zu tun bekommen habe. Wenn man dann aber erst einmal im Spiel ist, dann geht es eigentlich. Im letzten Drittel hat Bad Nauheim etwas mehr Druck gemacht und wir hatten einige Unterzahlsituationen zu überstehen. Am Ende hatte ich 28 Schüsse zu halten. Das war schon ok.

Mehr aus Iserlohn, Hemer und Letmathe

  • 19-Jähriger bedroht Polizisten in Iserlohn mit Hammer
  • 22-Jährige wird neue Direktorin des Stadthotels Iserlohn
  • Straßensperrung bis 2025 in Sümmern
  • Magie des Lichts ist wieder im Sauerlandpark Hemer spürbar
  • Marienhospital Letmathe: Großer Schritt Richtung Nachnutzung

Wie war denn die Kommunikation auf dem Eis? Sprechen Sie viel mit Ihren Vorderleuten?

Heutzutage erwartet eigentlich jeder Trainer, dass man auf dem Eis miteinander kommuniziert. Je höher du spielst, desto mehr wird gesprochen. Am Freitag habe ich mich dementsprechend immer mal wieder in bestimmten Situationen mit meinen Verteidigern abgestimmt.

Was sind für Sie die größten Unterschiede zwischen der DEL, DEL 2 und der Oberliga?

In der DEL spielen die meisten Ausländer, die natürlich die Qualität anheben. Daraus resultiert auch eine höhere Passschärfe und -genauigkeit. Aber auch die Intensität in den Zweikämpfen macht einen großen Unterschied aus. Durch die höheren technischen Fähigkeiten der Spieler ist auch das Spiel flüssiger und schneller, je höher man spielt. Als Torhüter finde ich, dass die Härte der Schüsse gar nicht so den Unterschied ausmacht. Viel problematischer für einen Goalie ist, dass du in der DEL viel weniger siehst, weil mehr Spieler dir vor dem Tor die Sicht nehmen. Da muss man häufiger die Scheibe suchen.

Spielen Sie eigentlich lieber in Herne, als in Iserlohn auf der Bank zu sitzen?

Beides mache ich gerne. Für meine Entwicklung ist es sicherlich wichtig, dass ich auch zum Einsatz komme. In Iserlohn profitiere ich dennoch vom speziellen Torwarttraining und der höheren Trainingsqualität. Beides hilft mir in meiner Entwicklung weiter.

Wo sehen Sie sich in zwei, drei Jahren spielen?

Ich versuche natürlich so hoch wie möglich zu kommen, aber das Schönste für mich ist es natürlich bei den Iserlohn Roosters zu spielen.