Iserlohn. Beim 6:0-Erfolg dürften vor allem die Aktien von Try-out-Spieler Manuel Alberg gestiegen sein. Shedden sorgt für Überraschung im Tor.

Die Iserlohn Roosters haben im ersten Teil des Testspiel-Doppelpacks gegen Zweitligist EC Bad Nauheim nichts anbrennen lassen und einen souveränen wie verdienten Kantersieg eingefahren. Insgesamt war es ihr dritter Erfolg in der fünften Partie der Vorbereitung und der erste ohne Gegentreffer.

Eishockey, Testspiel: EC Bad Nauheim - Iserlohn Roosters 0:6 (0:2, 0:3, 0:1). Iserlohns Trainerteam um Doug Shedden überraschte mit einer kompletten Neuformierung der Verteidigung, obwohl nur Zach Osburn ausfiel; vor allem aber mit der Entscheidung im Tor: Nicht Andreas Jenike, auch nicht Hendrik Hane, sondern Finn Becker durfte im Colonel-Knight-Stadion ran. Der 20-Jährige rechtfertigte seine Nominierung durch gutes Stellungsspiel und starke Reflexe.

Alberg gelingt Doppelpack im ersten Drittel

Konzentration und Engagement waren auf Iserlohner Seite tadellos. Das äußerte sich in einer klaren Dominanz des favorisierten DEL-Klubs, vor allem schlug sich die Überlegenheit im Ergebnis nieder. In den Vordergrund spielte sich beim Toreschießen zunächst Manuel Alberg. Der Try-out-Spieler betrieb mit seinen beiden Treffern im ersten Durchgang perfekte Werbung in eigener Sache hinsichtlich der Entscheidung Ende der kommenden Woche, ob er am Seilersee einen Vertrag erhält oder nicht. Sein frühes 1:0 bei dem er eine Zwei-gegen-Eins-Situation abschloss, war ein Vorgeschmack auf das, was die gut 2000 Zuschauer in der Halle erleben sollten. Iserlohn hielt den Fuß nämlich auf dem Gaspedal und hätte nach zehn Minuten deutlicher führen müssen. Vorbildlich war der Einsatz von Colin Ugbekile Mitte des zweiten Durchgangs beim Stand von 4:0, als er den bereits enteilt schienenden Ex-Rooster Julian Lautenschlager noch stellte.

Nur Troock trifft in Überzahl

Bedenklich stimmte dagegen der Auftritt der Hausherren, die am vergangenen Sonntag schon sechs Tore von Oberligist Füchse Duisburg eingeschenkt bekamen und am nächsten Freitag abliefern müssen, denn dann beginnt für sie in Freiburg die Meisterschaft. Nur gelegentlich hielten sie sich länger im Iserlohner Drittel auf. Die erste dieser Phasen stammt aus dem Auftaktdrittel und wurde durch Albergs zweiten Treffer abrupt beendet. Was beim Shedden-Team noch nicht rund läuft, ist das Überzahlspiel. Vier solcher Situationen gab es, aber sich in einer vielversprechenden Formation aufzustellen und die Scheibe kreisen zu lassen – das klappte nur selten. Immerhin: Im zweiten Powerplay gelang Brandon Troock ein Treffer von der blauen Linie und bei den beiden Unterzahlphasen im Schlussabschnitt hielten sich die Roosters schadlos.

Brent Aubin darf sich auf Sonntag freuen

Am Schützenfest beteiligten sich auch die Verteidiger mit zwei Treffern. Kapitän Hubert Labrie versenkte einen Rückpass von Lennard Nieleck zum 3:0, und Stanislav Dietz ließ Bad Nauheims Goalie Jerry Kuhn gut fünf Minuten vor Spielende keine Chance. Er feuerte den Puck, den Tyler Boland zuvor mutig in den freien Raum gespielt hatte, sofort aufs Tor. Die Spielfreude und der Ehrgeiz, über die volle Distanz am Drücker zu bleiben, dürften Doug Shedden gefallen haben, auch wenn sich der Gegner mit den früheren Iserlohnern Christopher Fischer, Brent Aubin und wie erwähnt Lautenschlager nicht ansatzweise als ebenbürtig erwies. Die Roosters kündigten bereits an, Aubin nachträglich noch gebührend zu verabschieden. Das war nach dessen Abschied nach Frankreich mitten im Sommer 2022 bislang noch nicht möglich.   

Iserlohn: Becker - Labrie, Dietz; Huss, Ugbekile; Quaas, Jobke; Bender, Broda - Virtanen, Burke, Troock; Dal Colle, Cornel, Boland; Alberg, Gersich, Ziegler; Rutkowski, Saffran, Nieleck
Tore: 0:1 (1:49) Alberg, 0:2 (17:29) Alberg (Gersich, Dietz), 0:3 (22:39) Labrie (Nieleck, Rutkowski), 0:4 (26:29) Troock (Ugbekile, Dal Colle/5-4), 0:5 (39:15) Gersich (Ziegler), 0:6 (54:58) Dietz (Boland)
Strafminuten: 10 - 4
Nächstes Spiel: Iserlohn Roosters - EC Bad Nauheim, Sonntag, 8. September, 14 Uhr, Balver-Zinn-Arena.