Iserlohn. Noch sind Lizenzen im Kader der Iserlohn Roosters zu vergeben. Der sportliche Leiter Axel Müffeler erklärt, welche Überlegungen es intern gibt.

Die Iserlohn Roosters befinden sich aktuell mitten in der Vorbereitung auf die kommende Saison in der Deutschen Eishockey Liga. Nach den Turnierteilnahmen beim Vinschgau-Cup und dem NRW-Cup hat Trainer Doug Shedden im sportlichen Bereich zahlreiche Erkenntnisse gewonnen. Dazu gehört auch, dass man in den direkten Vergleichen mit den DEL-Mannschaften aus Ingolstadt und Köln jeweils deutlich unterlegen war. Somit liegt noch viel Arbeit vor dem Roosters-Coach mit seinem jetzigen Kader.

Im Hintergrund wird ebenfalls eifrig gearbeitet. „Du hörst eigentlich nie auf. Ich bin jetzt schon dabei, mich auf verletzungsbedingte Ausfälle und auf den Kader der nächsten Saison vorzubereiten“, verrät Axel Müffeler. Bis dahin ist es aber noch weit hin. Viel näher rückt dagegen der Meisterschaftsstart der bevorstehenden Saison und damit auch die Lizenzierung des aktuellen Kaders. „Du versuchst das natürlich so weit wie möglich hinauszuzögern, um eventuell noch auf schwere Verletzungen reagieren zu können.“ Müffeler spricht damit das Beispiel Red Bull München an, wo sich vor kurzem Torjäger Trevor Parkes eine so schwere Beinverletzung im Testspiel gegen den EV Zug zuzog, dass er monatelang, eventuell sogar für die gesamte Saison ausfällt. Somit werden die Verantwortlichen des EHC genau überlegen, ob sie den Kanadier mit einer Ausländerlizenz ausstatten oder diese für einen anderen Spieler verwenden.

31 Lizenzen: 14 Deutsche, elf Ausländer, drei U23- und drei U20-Stellen

Alle Mannschaften in der DEL, mit Ausnahme der Teilnehmer an der Champions Hockey League, können 31 Spieler lizenzieren, darunter fallen drei Stellen für U23-Spieler und drei für U20-Spieler. Von den anderen 25 Lizenzen dürfen elf für ausländische Spieler verwendet werden, die restlichen nur für Spieler mit deutschem Pass. Da Lizenzen nur einmalig für die Saison vergeben werden und nicht getauscht werden können, müssen sich die Manager der Vereine genau überlegen, welche Spieler von ihnen lizenziert werden. Bestes Beispiel ist Manuel Alberg. Der Stürmer wurde bislang nur mit einem befristeten Tryout-Vertrag bis zum 15. September ausgestattet. „Manuel hat uns bereits gezeigt, was er zu leisten vermag. Bei ihm geht es in den kommenden Tagen nicht darum, uns von seiner Stärke zu überzeugen. Die kennen wir“, meint Müffeller.

In Kürze wird die Entscheidung fallen, ob Tryout-Spieler Manuel Alberg (re.) bei den Iserlohn Roosters bleibt.
In Kürze wird die Entscheidung fallen, ob Tryout-Spieler Manuel Alberg (re.) bei den Iserlohn Roosters bleibt. © IKZ Oliver Bergmann | PIX-Sportfotos

Doch worum geht es dann? Schlichtweg darum, das Budget für den gesamten Roosters-Kader optimal einzusetzen. Noch liegen vier Vorbereitungsspiele und harte Trainingswochen vor den Sauerländern, in denen sich noch Spieler verletzen könnten, andere mit ihrer Rolle im Team unzufrieden sein könnten und einen Wechselwunsch äußern, oder aber auch neue Optionen hinzukommen. „Aktuell ist viel Bewegung auf dem Markt. Fast täglich werden mir Spieler angeboten“, verrät Axel Müffeler.

Ausländer mit deutschem Pass besonders begehrt und teuer

Einen besonderen Part nehmen dabei Spieler ein, die als Ausländer bereits einen deutschen Pass besitzen, oder die Aussicht, demnächst einen zu bekommen. „Das sind natürlich sehr begehrte Spieler, weil sie in der Regel die Qualität eines Ausländers besitzen, aber keine ausländische Lizenz einnehmen. So kann man theoretisch einen Ausländer mehr verpflichten.“ Das Problem ist nur, dass diese Spieler aufgrund der Nachfrage auch teuer sind. „Wenn du vorher gut warst und jetzt als Deutscher immer noch genauso gut bist, kannst du als Spieler mehr verlangen. Deshalb sind es wirtschaftliche und sportliche Gründe, warum wir bislang keinen verpflichtet haben“, erklärt Iserlohns Sportlicher Leiter. Müffeler wird sogar noch konkreter. „Es gab Kandidaten, bei denen wir uns nicht zu 100 Prozent sicher waren, ob sie das Niveau und die Rolle, die sie zum Beispiel in der DEL 2 bekleidet haben, auch in Iserlohn ausfüllen können, deshalb beobachten wir sie in ihren Vereinen weiter.“

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Nicht nur zwei Ausländerlizenzen sind bei den Iserlohnern aktuell noch frei, auch im deutschen Sektor behalten sich die Roosters noch einen gewissen Handlungsspielraum offen. Dieser wird auch nach dem Saisonstart erhalten bleiben, denn Spieler lizenzieren kann man auch während der Spielzeit. Die Lizenzen für den Großteil des Iserlohner Kaders, der beim Eröffnungsspiel gegen den EHC Red Bull München auf dem Eis stehen soll, muss jedoch vorher beantragt werden. „Unser letztes Vorbereitungsspiel findet am 13. September gegen die Düsseldorfer EG statt. Ein oder zwei Tage später werden wir dann die Spieler lizenzieren“, weiß Axel Müffeler auch, dass seine Arbeit bis dahin noch spannend bleiben dürfte.