Iserlohn. Trainer Doug Shedden berichtet von seinen ersten Eindrücken beim Training. Kapitän und seine Assistenten stehen bereits fest.

Nach den zahlreichen Fototerminen und Medizinchecks hat die Vorbereitung der Iserlohn Roosters seit dem Wochenende endlich Fahrt aufgenommen. Trainer Doug Shedden arbeitet täglich hart mit der neuen Mannschaft, bei der lediglich Neuzugang Shane Gersich noch nicht auf dem Eis stand, weil er nach seiner Hochzeit erst im Laufe dieser Woche am Seilersee erscheint. Mit den ersten Einheiten ist der Roosters-Coach aber ganz zufrieden.

Wie sind Ihre ersten Eindrücke vom Training?

Doug Shedden: Die Mannschaft ist deutlich größer geworden. Ich bin davon überzeugt, dass nicht nur Dietz und Jobke durch ihre Physis mehr Stabilität in unsere Defensive bringen werden, auch die größeren Flügelstürmer werden uns helfen, in der Offensive mehr Durchschlagskraft zu bekommen. Zudem ist mir aufgefallen, dass viele gute Schlittschuhläufer mit dabei sind, sodass unser Team auch schneller auf dem Eis sein wird als letztes Jahr.

Sind Ihnen bereits einige Dinge bei den Neuzugängen ins Auge gestochen?

Durchaus. Branden Troock besticht durch seine Größe. Zudem ist er schnell und hat einen harten Schuss. Ich habe Andy Jenike danach gefragt und er sagte mir als Torhüter, dass er glaubt, dass Brandon den härtesten Schuss im Team hätte. Brayden Burke besticht durch seine läuferischen Qualitäten und sein enormes Spielverständnis. Stanislav Dietz ist durch seine Statur ebenfalls sehr auffällig, aber charakterlich eher der ruhigere Typ. Er ist aber ein Profi durch und durch, weil er alles genau so umsetzt, wie man ihm es vorgibt. Das gefällt mir.

Was sind Ihre Pläne für die Trainingseinheiten in den ersten beiden Wochen bis zum Vinschgau-Cup?

Normalerweise wollte ich bereits in der ersten Woche damit beginnen, auch spielerische Elemente in das Training einzubauen, aber das Eis ist so katastrophal, dass viele Pässe nicht ankommen oder kontrolliert werden können. Das ist für die Spieler sehr frustrierend. Somit versuchen wir in den nächsten Einheiten weiter an unserer Kondition zu arbeiten und einige Dinge im Angriffspressing und im Defensivverhalten einstudieren.

Wie würden Sie die aktuellen Bedingungen in der Eissporthalle am Seilersee beschreiben?

Schwierig. Neben dem weichen Eis macht uns vor allem der Nebel auf der Eisfläche zu schaffen. Die Sicht ist äußert suboptimal, aber ich arbeite jetzt seit 27 Jahren als Trainer und habe bereits etliche Eissporthallen kennengelernt: Die Probleme sind überall dieselben. Sobald die Temperaturen im Sommer steigen und dazu noch die Luftfeuchtigkeit, macht sich das auch in den Stadien bemerkbar. Das ist kein Iserlohner Problem.

Bei den ersten Trainingseinheiten hatten die Iserlohn Roosters mit weichem Eis und reichlich Nebel in der Balver-Zinn-Arena zu kämpfen.
Bei den ersten Trainingseinheiten hatten die Iserlohn Roosters mit weichem Eis und reichlich Nebel in der Balver-Zinn-Arena zu kämpfen. © IKZ | André Günther

Wie häufig schicken Sie die Mannschaft in den ersten beiden Wochen auf das Eis?

Wir haben eine tägliche Einheit auf dem Eis. Dazu kommen Übungen im Kraftraum und einige Meetings, wo es um unsere Taktik geht. Sechs Tage in der Woche sind die Jungs gefordert, den Sonntag haben die Spieler frei.

Aktuell sind auch die jungen Nachwuchstalente im Training mit dabei. Ist es für Sie schwierig, mit so vielen Spielern auf dem Eis zu trainieren?

Nein. Wir haben ja nicht bei jedem Training alle Perspektivspieler mit auf dem Eis, sondern wir setzten sie so ein, wie wir sie benötigen. Einige, wie zum Beispiel Nils Elten, trainieren ja bereits bei unseren Kooperationspartnern mit. Für die anderen Jungs ist das aber eine gute Erfahrung, wenn sie auf diesem Niveau mittrainieren dürfen.

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Wenn Sie sich den kompletten Kader der Roosters anschauen, würden Sie dann sagen, dass dies ein „Doug Shedden-Team“ ist?

Axel Müffeler und ich haben gemeinsam dieses Team zusammengestellt. Ich habe sicherlich auch meine Ideen Axel mitgegeben und auch Kandidaten vorgeschlagen. Von daher stehe ich voll hinter diese Mannschaft und übernehme auch die volle Verantwortung dafür. Ich finde es nur schwierig, bereits im August zu sagen, wie gut die Mannschaft abschneiden wird. Das sieht man eigentlich erst dann, wenn man sich mit einigen Konkurrenten aus der DEL gemessen hat.

Gibt es bereits eine Entscheidung, wer in der kommenden Saison Kapitän und Stellvertreter sein wird? Und wenn ja, hat die Mannschaft gewählt oder haben Sie das entschieden?

Ja, die gibt es. Hubert Labrie wird weiterhin unser Kapitän sein. Er hat dies hervorragend gemacht, deshalb gibt es keinen Grund etwas zu verändern. Ich bin kein Freund davon, einen anderen Kapitän zu ernennen. Das sorgt meistens nur für unzufriedene Spieler und schlechte Stimmung. Bestes Beispiel waren in dieser Woche die Toronto Maple Leafs, die ohne jede Not John Tavares aus dem Amt entbunden haben und Auston Matthews zum neuen Kapitän ernannt haben. Das hat für reichlich Schlagzeilen gesorgt. Zum zweiten Teil der Frage: Die Kapitäns-Entscheidung ist keine Frage der Beliebtheit. Deshalb bestimme ich, wer Kapitän wird und welche Spieler ihn vertreten. Bei uns sind das neben Hubert Labrie, Eric Cornel, Colin Ugbekile und Sven Ziegler.