Iserlohn. Neben den üblichen Ausrüstungsgegenständen gehören Sonderanfertigungen und jede Menge Teamwear dazu. Neuer Betreuer fängt im August bei Iserlohn Roosters an.

Seit Monatsanfang ist wieder Leben in den Kabinentrakt der Iserlohn Roosters eingekehrt. Betreuer Thorsten Weber hat bislang zahlreiche Tage damit verbracht, die Räume wieder auf Vordermann zu bringen. „Hauptsächlich sind dies Ausbesserungsarbeiten. Im Duschtrakt wurden die Wände neu gestrichen, und im Kraftraum gab es eine weiße Wand, gegen die die Spieler immer Medizinbälle geworfen haben“, meint Weber. Diese soll nun mit einer blauen Latexfarbe überstrichen worden sein und auch der Boden habe eine neue Versiegelung bekommen, so der Iserlohner Betreuer.

Vorbereitung begann bereits nach dem Ende der letzten Saison

Dabei begann seine Vorbereitung auf die kommende Eishockey-Saison bereits nach dem Ende der Hauptrunde im März. Kurz darauf ist er mit Prokurist Bernd Schutzeigel in die Deutschland-Zentrale von Ausrüster Warrior nach Bayern gefahren, um dort die neue Kollektion zu begutachten und Bestellungen für die neue Saison zu tätigen. „Man wird dort in einen Showroom geführt, und dann sitzen dort vier Mitarbeiter, die uns die neuen Produkte vorführen und uns Informationen zu den Neuerungen geben. So erhalten wir einen Überblick über die aktuellen Produktreihen.“ Bestellt wird dann jedoch in Etappen, da erst die Größen der Spieler bekannt sein müssen.

Unzählige Kartons landen jeden Tag in der Kabine der Iserlohn Roosters. Hier packt Thorsten Weber neue Torhüter-Schienen aus.
Unzählige Kartons landen jeden Tag in der Kabine der Iserlohn Roosters. Hier packt Thorsten Weber neue Torhüter-Schienen aus. © IKZ André Günther | André Günther

Thorsten Weber veranschaulicht den Ablauf bei der Verpflichtung eines Neuzugangs. „Manager Axel Müffeler ruft mich immer direkt an, wenn ein neuer Spieler seinen Vertrag unterzeichnet hat.“ Im Anschluss nimmt der Roosters-Betreuer umgehend Kontakt zu dem Spieler auf und holt sich die nötigen Informationen ein. „Neben der Konfektions- und Schuhgröße frage ich zum Beispiel, ob der Spieler einen normalen Schlittschuh von der Stange oder einen für ihn eigens angefertigten benutzen möchte.“ Dabei gibt es deutliche Unterschiede. „Ein normales Profimodell kostet zwischen 800 und 1000 Euro. Custom-Schlittschuhe sind rund 300 oder 400 Euro teurer. Die haben eine andere Zunge, werden von der Breite exakt dem Fuß angepasst und werden an bestimmten Stellen wie Überbeinen zusätzlich ausgebeult.“ Eine derartige Anfertigung ist wesentlich aufwändiger und dauert bis zur Lieferung rund drei Monate. Pro Saison bekommt jeder Spieler zwei Paar Schlittschuhe und drei Sätze Kufen.

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Während die Spieler bei ihren Schlittschuhen die freie Wahl zwischen den verschiedenen Herstellern haben, sind die Roosters-Spieler verpflichtet, bei allen anderen sichtbaren Ausrüstungsgegenständen die Produkte des Ausrüsters Warrior zu tragen. Das gilt auch für das liebste Stück des Spielers, seinen Schläger. „Nehmen wir Brayden Burke als Beispiel. Der hat eine andere Marke bislang gespielt. Dem habe ich dann den Kontakt eines Mitarbeiters bei unserem Ausrüster geschickt, dem er seine Wünsche mitgeteilt hat.“ Bei Spielern aus dem letztjährigen Kader oder Neuzugängen, die bereits den Anbieter spielen, geht das einfacher. „Jeder Spieler hat dort eine Nummer, bei der alles hinterlegt ist“, so Weber, der in anderen Fällen wie bei Brayden Burke mehr Arbeit hat. „Es gibt verschiedene Flexzonen, Biegungen und Schläger mit mehr, weniger, oder gar keinem Grip.“ Sobald die Wünsche durchgegeben wurden, werden jeweils drei Schläger, in zwei verschiedene Modellen, hergestellt, die er dann dem Spieler nach Nordamerika zum Testen schicke. „In dem Fall musste ich auch seine komplette neue Ausrüstung mitschicken, weil er von seinem alten Verein nichts behalten durfte.“ So eine volle Eishockeytasche kostet dann rund 100 Euro Versandkosten. „Zwei Wochen später hat Brayden dann den Mitarbeiter angerufen und ihm gesagt, welches Modell er spielen möchte.“

Ein gutes Auftreten auch abseits des Eises

Neben seiner Ausrüstung bekommt jeder Spieler auch ein komplettes Teamoutfit zum Start der Vorbereitung. Dazu zählen ein Paar Turnschuhe „Busschuhe“, ein Paar Laufschuhe, ein Trainingsanzug, eine Warm-up-Hose samt Sweatshirt, eine Winterjacke, zwei Poloshirts (blau und grau), ein T-Shirt, ein Longsleeve, eine kurze Hose, Socken, eine Kulturtasche, ein Cap und eine Mütze. „Die ersten deutschen Spieler trudeln im Laufe der nächsten Woche ein, weil ab dem 29. Juli freies Eistraining ist. Bis dahin sollte alles da sein“, ist Weber zuversichtlich. Ab dem 5. August sollten dann auch die ausländischen Spieler in Iserlohn eintreffen.

Dies ist nur ein Bruchteil der Teamwear-Ausstattung, die ein Roosters-Spieler zur Verfügung gestellt bekommt. Die Nummern (unten) und Namensschilder (oben) werden in den kommenden Tagen aktualisiert.
Dies ist nur ein Bruchteil der Teamwear-Ausstattung, die ein Roosters-Spieler zur Verfügung gestellt bekommt. Die Nummern (unten) und Namensschilder (oben) werden in den kommenden Tagen aktualisiert. © IKZ André Günther | André Günther

Zu dem Zeitpunkt hat Thorsten Weber dann wieder Unterstützung, denn nach dem Weggang seines Kollegen Christian Menningen war die Stelle des zweiten Betreuers bei den Iserlohnern vakant. Ab dem 1. August wird Christian Schramm die Stelle besetzen. Der 41-Jährige ist gelernter Schweißer und hat bereits im Nachwuchs des Herner EV und in den letzten drei Jahren bei den Hammer Eisbären als Betreuer gearbeitet. Was bislang jedoch eher in seiner Freizeit stattfand, wird in Iserlohn dann zu seinem Hauptberuf.