Iserlohn. Marcello Sinesi, Teammanager der Iserlohn Roosters, gibt Einblicke in seine Arbeit. Aktuell werden wichtige Grundlagen geschaffen.
Es dauert noch einige Wochen, bis die Iserlohn Roosters wieder damit beginnen, ihrem Kerngeschäft, dem Eishockeyspielen, nachzugehen. Doch Klubchef Wolfgang Brück ist trotzdem gut damit beraten, jetzt keine Betriebsferien auszurufen. Dann würden der Manager Sport, Axel Müffeler, und Trainer Doug Shedden die Suche nach den beiden noch benötigten Stürmern einstellen.
Vorbereitungen laufen auf auf allen Ebenen
Und wenn die bereits verpflichteten oder sowieso noch unter Vertrag stehenden Profis demnächst wieder in Iserlohn aufschlagen, stünden keine Autos und unter Umständen auch keine Wohnungen zur Verfügung. Die kleinen Kinder einiger Spieler könnten keinen Kindergarten besuchen. Die Anreise zum ersten richtig weit entfernten Auswärtsspiel nach Augsburg müsste am Spieltag erfolgen, weil kein Hotel gebucht ist.
Sinesi führt die erfolgreiche Arbeit von Charly Kirchhoff fort
Das alles sind Dinge, um die sich Marcello Sinesi kümmert. Seit 2021 arbeitet der 27-Jährige für die Roosters, in der ersten Saison noch als rechte Hand des legendären Teammanagers Charly Kirchhoff, mit dessen Eintritt in den Ruhestand vor zwei Jahren übernahm er Kirchhofs Aufgaben in vollem Umfang. Dass die Öffentlichkeit wenig Notiz von seinem Wirken nimmt, ist ein gutes Zeichen: Es gibt keinen Grund zu klagen.
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Anhand eines Gesprächs mit ihm über seine Aufgaben, an dem auch Klubsprecher Felix Dötsch teilgenommen hat, lässt sich der Weg nachzeichnen, den ein neu verpflichteter Importspieler nimmt. Er beginnt mit der Ankunft am Flughafen. „Wir haben feste Dienstleister, die sich um den Transfer kümmern, aber wenn wir die Spieler selbst abholen, kommt das immer gut an. Überhaupt machen viele Kleinigkeiten die ersten Tage aus“, verrät Sinesi.
Viele Kleinigkeiten haben eine starke Wirkung
Wenn die Spieler in ihre bereits eingerichtete Wohnung kommen, finden sie einen Blumenstrauß für die Gattin vor. „Beliebt bei Kindern unter acht Jahren ist unser Plüsch-Icey, auch der ist schon in der Wohnung.“ Felix Dötsch trifft mit seiner Aussage, dass es keine zweite Chance für einen ersten Eindruck gibt, den Nagel auf den Kopf. Vor der Tür steht das Auto, das die Roosters dem Spieler zur Verfügung stellen. „Wohnung und Wagen befinden sich in einem Top-Zustand“, betont Sinesi und bringt in diesem Zusammenhang immer wieder das Wort „Setup“ ins Spiel.
„Die Frage, welches Setup wir bieten, ist unter den Spielern die Wichtigste. Das spricht sich auch herum, und in diesem Punkt haben wir zuletzt stark zugelegt.“
Darunter fällt das Gesamtpaket, damit sich die Spieler in Iserlohn wohlfühlen. „Die Frage, welches Setup wir bieten, ist unter den Spielern die Wichtigste. Das spricht sich auch herum, und in diesem Punkt haben wir zuletzt stark zugelegt.“ Das lässt sich der Klub auch einiges Kosten. „Nach dem Spieleretat sind die Wohnungen unser zweitgrößter Ausgabenposten. Die Kosten müssen wir natürlich im Blick behalten, aber die Spieler können auch Wünsche äußern, was die Einrichtung angeht.“
Was das Fahrzeug betrifft, arbeiten die Iserlohner mit vier verschiedenen Autohäusern zusammen, die ebenso viele Marken zur Verfügung stellen. Wer welche bekommt, wird vorher festgelegt. „Wir wissen, dass unsere Nordamerikaner einen Wagen mit Automatikgetriebe bevorzugen. Das gilt inzwischen auch für die jungen deutschen Spieler.“ An der mitunter emotional statt sachlich geführten Debatte um Autos mit Verbrenner- oder Elektromotor beteiligen sich die Roosters nicht. Beide Varianten sind in der Flotte vorhanden. Was für die Spieler viel wichtiger ist: Wie schnell kommen sie von A nach B? Sinesi: „Woanders brauchen die Jungs 45 Minuten, um von ihrer Wohnung zur Arena zu gelangen. Das nervt sie natürlich.“ Dass das auch den eigenen Spielern passiert, ist eigentlich ausgeschlossen, zumal alle Wohnungen auf Iserlohner Gebiet liegen. So muss Sinesi auch nur mit einer Stadtverwaltung in Kontakt stehen. „Und der Draht zur Stadt ist gut“, merkt er zufrieden an
Die Wohnungsfrage hat auch schon Kopfschmerzen verursacht
25 bis 30 Wohnungen befinden sich idealerweise im Bestand, was zurzeit auch wieder der Fall ist. Zuletzt ist ein ehemaliger und sanierter Fabrikkomplex dazugekommen, in dem elf Spieler in fußläufiger Nähe zu Innenstadt und Balver-Zinn-Arena mit ihren Familien wohnen. Es gab auch andere Zeiten, an die sich Felix Dötsch nur ungern erinnert: „Das war während Corona. Es hatte sich 2020 erst im November ergeben, dass die Saison 20/21 gespielt wird. Und um die laufenden Kosten zu senken, mussten die Mietverträge gekündigt werden. Jetzt ist der benötigte Bestand wieder hergestellt, aber das war ein steiniger Weg.“