Iserlohn. Die Iserlohn Roosters haben bislang schon rund 1400 Dauertickets verkauft. Die Balver Zinn Arena dürfte nächste Saison wieder oft voll sein.

Als „ganz spannendes Thema“ wird bei den Iserlohn Roosters die Entwicklung der Dauerkartenverkäufe bezeichnet. Rund 1400 reguläre Saisontickets für den Steh- und Sitzplatzbereich, die VIP-Karten nicht mit eingerechnet, sind für die nächste Spielzeit bislang unters Volk gebracht worden. „Damit bewegen wir uns jetzt schon auf dem Niveau der vergangenen Saison“, sagt der für das „Ticketing“ verantwortliche Geschäftsstellenmitarbeiter Tim Burck. Er fügt hinzu: „Diese 1400 Karten haben wir zuletzt bis zum Zeitpunkt um den Saisonstart herum abgesetzt, aber jetzt haben wir erst April. Was wir gerade erleben, ist also absolut unüblich.“

Die Dauerkarten halten ihn und Marc Licha, der sich in erster Linie um Nachhaltigkeitsangelegenheiten kümmert, seit Monaten in Atem. Im Dezember ging der Trend nämlich noch in eine komplett entgegengesetzte Richtung: Außergewöhnlich viele Fans hatten ihre Dauerkarte gekündigt. Etliche von ihnen haben diesen Schritt inzwischen von sich aus wieder rückgängig gemacht und zum Teil Glück gehabt, dass ihr angestammter Platz noch nicht wieder neu vergeben war.

Diese Entwicklung wird als Spiegelbild der Leistungen und Ergebnisse auf dem Eis angesehen. Roosters-Sprecher Felix Dötsch: „Von den zehn Heimspielen, die wir nach dem Jahreswechsel gehabt haben, waren nur die Partien gegen Wolfsburg nicht ganz ausverkauft. Schon in dieser Phase wurde uns, was die Reservierungen der Dauerkarten für 24/25 angeht, salopp gesagt, die Bude eingerannt.“

Bisherige Bestmarke wurde 2016 aufgestellt

Eine Deckelung der Dauerkarten ist derzeit nicht geplant, denn was deren Verkäufe angeht, bewegten sich die Roosters schon in ganz anderen Sphären. Burck erinnert sich noch gut an die Situation im Jahr 2016. Damals schloss die Mannschaft die Hauptrunde auf einem vorher und nachher nicht mehr erreichten dritten Platz ab, was 1900 verkaufte Dauerkarten zur Folge hatte. Jedes frühzeitig verkaufte Exemplar hilft den Klub, sorgenfrei die wirtschaftlich trostlosen Sommermonate zu überbrücken, wenngleich Dötsch anmerkt, dass für diese Phase in vielfacher Hinsicht vorgesorgt werde.

Mehr aus Iserlohn, Hemer und Letmathe

  • Letmathe: Der Verkehr rollt durch den Doppel-Kreisel
  • Unter Tränen: So lief der Abschied von Italien
  • Schützenfest in Iserlohn: Das müssen Besucher wissen

Dass auch Zuschauer die Heimspiele besuchen können, die keine Privilegien wie die einer Mitgliedschaft oder Dauerkarte besitzen, ist den Roosters wichtig. Von Verhältnissen, wie sie im Fußball aktuell in Dortmund, Bochum oder bei Schalke 04 herrschen, sei man noch weit entfernt. Tim Burck empfiehlt aber jetzt schon allen, die über den klassischen Vorverkauf keine Karte mehr ergattern konnten, den Dauerkarten-Zweitmarkt im Auge zu behalten: „Es gibt immer jemanden, der aus unterschiedlichsten Gründen nicht zum Spiel kommen kann. In diesem Fall kann der Platz quasi verkauft werden.“

Gerade die Erfahrung mit der in die Höhe geschossenen Kartennachfrage während des jetzt schon legendären Saison-Schlussspurts hat die Verantwortlichen aber genauer hinschauen lassen: Werden die Dauerkarten überhaupt genutzt? „Wir denken darüber nach, das zu prüfen“, sagt Burck, und Marc Licha ergänzt: „Bei den knappen Rollstuhlplätzen werden wir das so machen. Zu jedem Spiel haben wir zwei bis drei Anfragen, die über die Zahl der verfügbaren Plätze hinausgingen. Es ist dann sehr ärgerlich, wenn wir Absagen erteilen müssen, aber freie Plätze vorhanden sind.“

Auch tagesaktuelle Geschehnisse beeinflussen Verkaufszahlen

Gespannt sind Burck, Dötsch und Licha auf die Verkaufszahlen der nächsten Wochen und Monate. Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen: Werden namhafte Spieler verpflichtet oder Leistungsträger und Publikumslieblinge gehalten, wirkt sich das positiv auf die Verkaufszahlen aus.

Auch die Veröffentlichung des Spielplans spielt eine Rolle. Felix Dötsch kündigte an, dass man sich darum bemüht, dass die sogenannten „Highlight-Spiele“ fanfreundlich terminiert werden. Burck merkte allerdings an, dass der Einfluss der Klubs begrenzt sei. Klar ist aber jetzt schon, dass mindestens zwei Vorbereitungsspiele in der Balver-Zinn-Arena ausgetragen werden, und zu diesen Partien haben Dauerkarten-Inhaber freien Eintritt.

Auch für den Fall einer Play-off-Qualifikation – die Älteren werden sich erinnern – ist die Dauerkarte von Vorteil, denn durch sie besteht der Anspruch, live dabei sein zu können.