Iserlohn. Trainer Doug Shedden lobt die Arbeitsmoral der Mannschaft und gewährt den Spielern zudem mehr Freiräume. Dal Colle noch nicht ganz fit.

Das Kellerduell in der Deutschen Eishockey Liga hat nicht nur den Anhang beider Fanlager elektrisiert, auch ligaweit stand die Partie zwischen den Augsburger Panther und den Iserlohn Roosters am Sonntagnachmittag im Blickpunkt. Am Ende durften sich die Sauerländer über einen Sieg in der letzten Sekunde und zwei weitere wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt freuen.

Manager Axel Müffeler sah die Begegnung von zu Hause aus und war ebenfalls emotional bei der Sache. „Das war Herzschlaghockey. Der Treffer von Tyler Boland in der letzten Sekunde der Verlängerung war schon brutal.“ Für den momentanen Sportlichen Leiter der Roosters war die Spannung wesentlich höher als das Niveau. „Es war das von allen Seiten erwartet große Spiel. Beide Mannschaften haben versucht, ihre Fehler zu minimieren“, sah Müffeler eine äußerst kampfbetonte Begegnung auf Augenhöhe. Sein Team schaffte es zwar, sich eine Reihe an guten Torchancen herauszuspielen, besaß jedoch auch das Glück des Tüchtigen, dass Augsburg in seiner über fünf Minuten andauernden Überzahl am Ende des letzten Drittels keinen Treffer erzielte.

In Unterzahl das Unentschieden gerettet

Das war auch ganz zur Freude von Cheftrainer Doug Shedden, der darin einen Schlüssel zum Erfolg sah. „Als Taro und Brandon ihre vierminütigen Strafen bekommen haben, dachten sicherlich viele im Stadion: Das war es. Die Art und Weise, wie wir in Unterzahl verteidigt haben und wie stark unser Torhüter gehalten hat, war schon spektakulär.“ Dementsprechend groß sei auch die Freude nach der Partie gewesen. „Alle waren happy und hatten ein Grinsen im Gesicht. Das haben sich die Spieler aber auch verdient. Endlich werden sie für ihre gute Arbeitsmoral belohnt.“

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Entsprechend gelassen ging es dann auch aus Augsburg mit dem Mannschaftsbus zurück. Anders als Vorgänger Greg Poss hält es Shedden mit der Kontrolle seiner Spieler aber nicht so eng. „Ich behandele sie wie erwachsene Menschen. Wenn sie nach so einem Sieg ein Bier trinken möchten, dann sollen sie das tun. Am Sonntag wurden bestimmt einige Bier im Bus getrunken, aber dabei sitzen sie zusammen und sprechen über Eishockey und über das Spiel. Das ist doch ein guter Nebeneffekt.“

Dal Colle noch nicht wieder bei hundert Prozent

Gefreut hat Doug Shedden auch die Rückkehr von Michael Dal Colle. Gegen Augsburg war der Stürmer an der Seite von Tyler Boland wieder ein Dreh- und Angelpunkt in der Iserlohner Offensive. „Das erste Tor hat er klasse vorbereitet. Darüber hinaus hatte er einige gute Torabschlüsse, die äußerst gefährlich waren“, lobte der Coach seinen Topscorer. Dal Colle musste am Freitag gegen Nürnberg pausieren, weil er sich im Training verletzt hatte. „Er war auch gestern noch nicht wieder ganz bei hundert Prozent, aber dennoch extrem wichtig für uns. Ich habe ihm erstmal Montag und Dienstag freigegeben. Mal schauen, was die Physiotherapeuten am Mittwoch so sagen.“

Für seine Mannschaftskameraden geht es bereits am Dienstag wieder auf das Eis. Mittwoch und Donnerstagvormittag wird sich dann auf Straubing vorbereitet, denn die Tigers sind am Donnerstag ab 19.30 Uhr zu Gast in der Balver-Zinn-Arena.