Herdecke/Kopenhagen. . Der Herdecker Triathlet Jörg Karweg hat den Copenhagen Ironman in 10:42,08 Stunden bewältigt. Für diesen Erfolg trainierte der Ausdauersportler wöchentlich bis zu 16 Stunden. Es war nicht der erste Zieleinlauf für ihn bei dieser Rennserie die als die härteste der Welt gilt.

10 Stunden, 42 Minuten und 8 Sekunden. In dieser Zeit kann man einen ganzen Tag arbeiten und danach die Lieblingsserie im Fernsehen gucken. Oder mit dem Auto von Herdecke nach Venedig fahren. Oder man macht es wie Jörg Karweg: Der Herdecker schwamm in dieser Zeit 3,8 Kilometer, fuhr 180 Kilometer und lief danach noch einen Marathon – beim Ironman in Kopenhagen.

Kann man das noch ein Hobby nennen? „Es ist fast wie eine Sucht“, sagt Karweg. Zwischen zwölf und 16 Stunden trainierte er in der Vorbereitung pro Woche. Natürlich arbeitet er „ ganz nebenbei“ auch noch. Das erfordert sehr gute Planung, viel Disziplin und immer mehrere Einheiten am Wochenende. Acht Monate lang Training für diesen einen Tag. Einen Tag, der ihn zum Ironman macht.

Spätzünder

Natürlich war das nicht sein erster Zieleinlauf bei der Rennserie, die als härteste der Welt gilt. Jörg Karweg ist zwar in gewisser Weise ein Spätzünder, er fing erst 2007 mit dem Triathlon an, doch dafür übt er diesen Sport umso leidenschaftlicher auf. Mit 47 Jahren ist er topfit, schon mehrmals Ironman gelaufen und wirkt zufrieden mit sich selbst.

„Das Rennen in Kopenhagen habe ich mir für dieses Jahr als Ziel gesetzt. Es ist ein unglaubliches Gefühl, das mit so einer Zeit geschafft zu haben“, sagt Karweg. Doch vor diesem Glücksgefühl stehen Schmerzen, stehen Gedanken ans Aufgeben und damit ans Scheitern. Bei diesem Rennen in Kopenhagen mussten die rund 3200 Teilnehmer nicht nur gegen sich selbst, sondern auch gegen die Elemente kämpfen. Frische 18 Grad hatte das Wasser der Ostsee, in der die Schwimmstrecke durch die Wellen führte. Auf dem Rad gab es starken Westwind, heftige Böen und immer wieder Regenschauer.

Kein Meter ohne Zuschauer

Auf der Marathonstrecke waren es dann vor allem die Zuschauer, die ihn ins Ziel trugen. Entlang des Rundkurses, der durch die dänische Hauptstadt führte, standen Unmengen von Menschen: „Die Dänen sind wirklich verrückt. Man ist keinen Meter ohne Zuschauer gelaufen, das war wirklich klasse“, erzählt Karweg. Und am Ende stand tatsächlich eine Bestzeit da. 10:42,08 Stunden. Platz 657 in einem Feld, in dem Menschen aus 49 Nationen starteten.

Zielgerichtete Vorbereitung

Für dieses Jahr reicht es erstmal mit Ironman. Und danach? „Mal schauen. Aber ich freue mich darauf, erstmal wieder nach Lust und Laune trainieren zu können“, gesteht der Herdecker Triathlet, der zunächst erstmal mit der zielgerichteten Vorbereitung pausiert.