Hagen. . Die einhellige Ablehnung von Sportstätten-Nutzungsgebühren bröckelt. In der Vergangenheit hatte der Sport- und Freizeitausschuss der Stadt gegen entsprechende Pläne stets einmütig votiert. Beim aktuellen Sparpaket und den Haushaltsplan-Beratungen für 2014/15, die in der gestrigen Sitzung auf der Tagesordnung standen, war dies nicht mehr der Fall. FDP und Grüne etwa ließen angesichts der desolaten Finanzlage der Stadt erkennen, dass man entsprechende Gebühren für denkbar halte, wenn der Nachwuchssport nicht betroffen sei.

Nur die SPD blieb bei ihrer ablehnenden Haltung, während es in der CDU-Fraktion noch kein einhelliges Meinungsbild gibt. So reichte man die Beschlussfassung über sämtliche, den Sport betreffende Konsolidierungsmaßnahmen an den Haupt- und Finanzausschuss weiter.

„Wir kommen nicht mehr umhin, uns ernsthaft damit zu befassen“, eröffnete FDP-Ratsherr Victor Dücker die Diskussion um die Nutzungsgebühren, die nach Vorstellung der Kämmerei jährlich 316.000 Euro einbringen sollen. Und Siggi Hoffmann von den Grünen ergänzte: „Man sollte ein Signal setzen, dass man bereit ist, einen weiteren Konsolidierungsbeitrag zu leisten, auch wenn es weh tut.“ Wobei beide betonten, dass nur die Sportstättennutzung von Erwachsenen gebührenpflichtig werden dürfe, keinesfalls die von Kindern und Jugendlichen.

Die Frage nach der konkreten Belastung für die etwa 200 betroffenen Sportvereine konnte natürlich nicht im Einzelfall beantwortet werden, Hans-Werner Wischnewski benannte aber einige durchgerechnete Varianten. So kommen auf einen Klub mittlerer Größe, der 26 Hallenstunden wöchentlich belegt, etwa 8000 Euro an Gebühren zu. „Das geht bei einem Großverein aber hoch auf 18 bis 20.000 Euro“, sagte der Leiter des Servicezentrum Sport, „das ist schon keine kleine Belastung.“

Das gilt für die geplante „Einführung einer kostendeckenden Beteiligung der Schwimmvereine“ - Einsparpotenzial 275.000 Euro - erst recht. Von deutlich über 50.000 bis hin zu 70.000 Euro reicht hier je nach Mitgliederzahl die Belastung für die Vereine. Bei beiden Punkten wie auch bei der vorgeschlagenen Schließung von Lennebad und den Freibädern Hestert und Hengstey verschob man die Beschlussfassung auf den Haupt- und Finanzausschuss, der nach den Beratungen der großen Ratsfraktionen am 14. November tagt.

Neuer Belag für Hasper Kunstrasen

Weitgehend Einigkeit herrschte dagegen bei der Verwendung der Sportpauschale für die Jahre 2014-18. Dass ab 2016 mit 250.00 Euro fast die Hälfte der jährlich zur Verfügung stehenden Summe für Instandhaltungs- und Reparatur-Maßnahmen an die Gebäudewirtschaft geht, war ebenso unstrittig wie die Notwendigkeit der für 2015 vorgesehene Erneuerung des Kunstrasens in der Bezirkssportanlage Haspe (Kosten 500.000 Euro. Und beschlossen wurde auch, bei einer Gegenstimme der Linken, dass die Haupttribüne der Enervie Arena im nächsten Jahr für 40.000 Euro neue Sitzplätze erhält. „Die Klappstühle sind 40 Jahre alt, da muss dringend etwas gemacht werden“, sagte Wischnewski, „das ist der letzte Baustein unserer Vorzeige-Sportstätte.“