Bonn. .

Sie waren nahe daran, Geschichte zu schreiben – und erlebten doch wieder ihr Déjà-vu. Auch eine vermeintlich komfortable Pausenführung konnten die Basketballer von Phoenix Hagen nicht zum ersten Sieg eines Erstliga-Teams aus der Volmestadt überhaupt bei den Telekom Baskets Bonn nutzen. Mit 100:95 (39:59) gewannen am Ende doch wieder die Gastgeber – und dämpften damit die Hagener Playoff-Hoffnungen. „Vielleicht haben wir ein bisschen zu früh das Tempo herausgenommen“, bedauerte Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann, „Bonn hat in der zweiten Hälfte aber auch übermenschlich getroffen.“

Konfetti-Regen schon vor dem Hochball, im sinnesfrohen Rheinland sorgten die vermeintlich drögen Westfalen für Stimmung. Etwa 500 Hagener hatten - Werktag-Abend und Champions-League zum Trotz - ihr Team nach Bonn begleitet und bildeten den Farbtupfer im magenta-dominierten Telekom-Dome. Und hatten im Verlauf der ersten Halbzeit zunehmend mehr Freude an ihrer Mannschaft. In einem von Beginn an hoch spektakulären Duell führte Bonn zwar schnell mit 5:0, doch ein Dunking von Dino Gregory brachte Phoenix ins Spiel und aufs Betriebstemperatur. Die Gäste erhöhten das Tempo, Bonn konnte zunächst nur bis zur Viertelpause (25:26) mithalten.

Der vor der Pause starke Mark Dorris war es nun, der die Hagener allmählich wegziehen ließ, Spielmacher Davin White schloss sich an. Die aggressive Phoenix-Defensive zeigte bei den Gastgebern immer mehr Wirkung, sie verloren ungewöhnlich viele Bälle, während die Hagener allmählich ihren Wurfrhythmus fanden. Dank Dreiern von Adam Hess und Abe Lodwick setzte man sich so langsam ab (26:38, 15. Minute), frech mit der Pausensirene schraubte White den Vorsprung auf 20 Punkte. Mit stolz geschwellter Brust schritten die Hagener unter dem jubelnden Gäste-Fanblock in die Kabine, der Großteil der 5400 Zuschauer in der großen Arena dagegen schwieg betreten.

Bei langjährigen Begleitern weckte das indes schon Erinnerungen an den 24. Oktober 2010, als Phoenix an gleicher Stelle einen noch höheren Halbzeit-Vorsprung feierte – und doch noch aus der Hand gab. So kam es auch diesmal, obwohl der damals nicht zu stoppende Chris Ensminger diesmal auf der Bank blieb: Ganze drei Minuten und drei Distanztreffer von Robert Vaden reichten Bonn - plötzlich so intensiv wie die Hagener noch vor der Pause spielend - um auf 54:61 heranzukommen. Jetzt waren es die Gäste, die verunsichert wirkten, Ballverluste produzierten und offensiv vergeblich ihren Rhythmus suchten.

Erst als der umsichtige Spielmacher Jared Jordan Bonn mit 67:66 in Führung gebracht hatte (29.), reagierte Phoenix und kehrte auf Augenhöhe zurück. David Bell und Dino Gregory sorgten für das 70:76 (32.), doch David McCray e konterte mit drei Dreiern (83:76, 37.). Für die mental starke Phoenix-Generation 2012/13 war das noch kein Anlass zur Resignation, beim 89:89 gut 100 Sekunden vor dem Ende war wieder alles offen.

Nun entschieden Winzigkeiten – wie bisher immer an dieser Spielstätte für Bonn. Distanzwürfe von Hess und Larry Gordon prallten vom Ring ins Feld zurück, zweimal verloren die Hagener den Ball an der Mittellinie. Dagegen demonstrierten die Gastgeber eiskalt Nervenstärke, Jordan, Jamel McLean und Kyle Weems verwandelten ihre Freiwürfe sicher. Und als beim 98:95 Weems 4,7 Sekunden vor der Sirene doch einmal patzte, vertändelten Gordon und Hess die späte Ausgleichschance.

Bonn mit simplem Basketball

Symptomatisch für diesen Abend, der so schwungvoll begonnen hatte. Die Rückkehr zum „simplen Basketball“ nach dem Wechsel machte Bonns Trainer Michael Koch für die Wende verantwortlich: „Immer wenn wir den Ball haben laufen lassen, haben wir freie Würfe bekommen.“ Und hochprozentig getroffen, wie nicht nur Gäste-Coach Ingo Freyer bedauerte: „Wir hatten schon mehrere solcher Spiele hier – und immer hat Bonn gewonnen. Eigentlich wären wir mal dran gewesen.“

Statistik: Telekom Baskets Bonn - Phoenix Hagen 100:95 (39:59).

Telekom Baskets Bonn: McCray (23, 5/7 Dreier), Mangold (3), Weems (17, 6 Rebounds, 6 Assists), Vaden (15, 5/10 Dreier), Wohlfahrt-Bottermann (11, 4 Blocks), Ensminger (1), Jordan (17, 7 Rebounds, 15 Assists, 5 Ballverluste), Veikalas (5), McLean (8, 6 Rebounds).

Phoenix Hagen: Bell (14, 3/6 Dreier), Hess (14, 2/11 Dreier), Dorris (12), Kruel, Wendt (2), Gordon (9, 9 Rebounds, 3 Ballgewinne), Lodwick (7), Gregory (15, 8 Rebounds), White (22, 4/7 Dreier).

Viertel: 25:26, 14:33, 28:12, 33:24

Teamstatistik: 53:47 % Wurfquote, 16/32:11/30 Dreier, 20/28:14/19 Freiwürfe, 38:36 Rebounds, 18:11 Ballverluste, 30:10 Assists, 6:10 Ballgewinne, 7:1 Blocks. Zuschauer: 5450.

Sie waren nahe daran, Geschichte zu schreiben – und erlebten doch wieder ihr Déjà-vu. Auch eine vermeintlich komfortable Pausenführung konnten die Basketballer von Phoenix Hagen nicht zum ersten Sieg eines Erstliga-Teams aus der Volmestadt überhaupt bei den Telekom Baskets Bonn nutzen. Mit 100:95 (39:59) gewannen am Ende doch wieder die Gastgeber – und dämpften damit die Hagener Playoff-Hoffnungen. „Vielleicht haben wir ein bisschen zu früh das Tempo herausgenommen“, bedauerte Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann, „Bonn hat in der zweiten Hälfte aber auch übermenschlich getroffen.“

Konfetti-Regen schon vor dem Hochball, im sinnesfrohen Rheinland sorgten die vermeintlich drögen Westfalen für Stimmung. Etwa 500 Hagener hatten - Werktag-Abend und Champions-League zum Trotz - ihr Team nach Bonn begleitet und bildeten den Farbtupfer im magenta-dominierten Telekom-Dome. Und hatten im Verlauf der ersten Halbzeit zunehmend mehr Freude an ihrer Mannschaft. In einem von Beginn an hoch spektakulären Duell führte Bonn zwar schnell mit 5:0, doch ein Dunking von Dino Gregory brachte Phoenix ins Spiel und aufs Betriebstemperatur. Die Gäste erhöhten das Tempo, Bonn konnte zunächst nur bis zur Viertelpause (25:26) mithalten.

Der vor der Pause starke Mark Dorris war es nun, der die Hagener allmählich wegziehen ließ, Spielmacher Davin White schloss sich an. Die aggressive Phoenix-Defensive zeigte bei den Gastgebern immer mehr Wirkung, sie verloren ungewöhnlich viele Bälle, während die Hagener allmählich ihren Wurfrhythmus fanden. Dank Dreiern von Adam Hess und Abe Lodwick setzte man sich so langsam ab (26:38, 15. Minute), frech mit der Pausensirene schraubte White den Vorsprung auf 20 Punkte. Mit stolz geschwellter Brust schritten die Hagener unter dem jubelnden Gäste-Fanblock in die Kabine, der Großteil der 5400 Zuschauer in der großen Arena dagegen schwieg betreten.

Bei langjährigen Begleitern weckte das indes schon Erinnerungen an den 24. Oktober 2010, als Phoenix an gleicher Stelle einen noch höheren Halbzeit-Vorsprung feierte – und doch noch aus der Hand gab. So kam es auch diesmal, obwohl der damals nicht zu stoppende Chris Ensminger diesmal auf der Bank blieb: Ganze drei Minuten und drei Distanztreffer von Robert Vaden reichten Bonn - plötzlich so intensiv wie die Hagener noch vor der Pause spielend - um auf 54:61 heranzukommen. Jetzt waren es die Gäste, die verunsichert wirkten, Ballverluste produzierten und offensiv vergeblich ihren Rhythmus suchten.

Erst als der umsichtige Spielmacher Jared Jordan Bonn mit 67:66 in Führung gebracht hatte (29.), reagierte Phoenix und kehrte auf Augenhöhe zurück. David Bell und Dino Gregory sorgten für das 70:76 (32.), doch David McCray e konterte mit drei Dreiern (83:76, 37.). Für die mental starke Phoenix-Generation 2012/13 war das noch kein Anlass zur Resignation, beim 89:89 gut 100 Sekunden vor dem Ende war wieder alles offen.

Nun entschieden Winzigkeiten – wie bisher immer an dieser Spielstätte für Bonn. Distanzwürfe von Hess und Larry Gordon prallten vom Ring ins Feld zurück, zweimal verloren die Hagener den Ball an der Mittellinie. Dagegen demonstrierten die Gastgeber eiskalt Nervenstärke, Jordan, Jamel McLean und Kyle Weems verwandelten ihre Freiwürfe sicher. Und als beim 98:95 Weems 4,7 Sekunden vor der Sirene doch einmal patzte, vertändelten Gordon und Hess die späte Ausgleichschance.

Bonn mit simplem Basketball

Symptomatisch für diesen Abend, der so schwungvoll begonnen hatte. Die Rückkehr zum „simplen Basketball“ nach dem Wechsel machte Bonns Trainer Michael Koch für die Wende verantwortlich: „Immer wenn wir den Ball haben laufen lassen, haben wir freie Würfe bekommen.“ Und hochprozentig getroffen, wie nicht nur Gäste-Coach Ingo Freyer bedauerte: „Wir hatten schon mehrere solcher Spiele hier – und immer hat Bonn gewonnen. Eigentlich wären wir mal dran gewesen.“

Statistik: Telekom Baskets Bonn - Phoenix Hagen 100:95 (39:59).

Telekom Baskets Bonn: McCray (23, 5/7 Dreier), Mangold (3), Weems (17, 6 Rebounds, 6 Assists), Vaden (15, 5/10 Dreier), Wohlfahrt-Bottermann (11, 4 Blocks), Ensminger (1), Jordan (17, 7 Rebounds, 15 Assists, 5 Ballverluste), Veikalas (5), McLean (8, 6 Rebounds).

Phoenix Hagen: Bell (14, 3/6 Dreier), Hess (14, 2/11 Dreier), Dorris (12), Kruel, Wendt (2), Gordon (9, 9 Rebounds, 3 Ballgewinne), Lodwick (7), Gregory (15, 8 Rebounds), White (22, 4/7 Dreier).

Viertel: 25:26, 14:33, 28:12, 33:24

Teamstatistik: 53:47 % Wurfquote, 16/32:11/30 Dreier, 20/28:14/19 Freiwürfe, 38:36 Rebounds, 18:11 Ballverluste, 30:10 Assists, 6:10 Ballgewinne, 7:1 Blocks. Zuschauer: 5450.