Köln/Hagen. .
Nach dem Willen der Basketball-Bundesliga-Klubs wird auch in der laufenden Saison der 16. Tabellenplatz zum Klassenerhalt reichen. Dafür sprachen sich die Vereinsvertreter einvernehmlich bei der Bundesliga-Tagung in Köln aus.
Die Ausschreibung indes besagt etwas anderes für den Fall, dass ein Verein seine Mannschaft während der Saison zurückzieht. Festgeschrieben ist, dass es dann zwei weitere sportliche Absteiger gibt, die auf den Plätzen 16 und 17 ins Ziel kommen, nachdem alle Partien gegen den vorzeitig ausgeschiedenen Klub aus der Wertung genommen worden sind.
Laut Geschäftsführer Oliver Herkelmann (Bild), der Phoenix Hagen am Freitag bei der Tagung in Köln vertrat, sind im Fall der finanziell stark angeschlagenen LTi Gießen 46ers aber die Chancen gestiegen, dass das Bundesliga-Gründungsmitglied die Saison beenden kann. „Die Gießener Vertreter haben in dieser Hinsicht positive Signale gegeben“, so Herkelmann, „von den 360.000 Euro, die bis zum Saisonende fehlen, haben sie schon rund 200.000 durch Sponsorenzusagen zusammen. Es sieht vorsichtig gut aus, dass die Lücke ganz geschlossen werden kann.“
In diesem Fall müsste sich niemand mit der Frage beschäftigen, wie der Wille von 17 Vereinen (Herkelmann: „Die Gießener waren da schon wieder weg“) und die aktuelle Ausschreibung in Einklang zu bringen sind. Denn letztere konnte durch das Vereinsvotum schon aus formellen Gründen nicht gekippt werden, so dass die festgeschriebene Regelung offiziell weiter in Kraft ist.
Im Vorfeld der Bundesliga-Tagung war gemutmaßt worden, dass die im Europacup engagierten Spitzenklubs nicht böse über eine Liga-Reduzierung auf 16 Vereine wären, um so weniger Terminstress zu haben. „Das ist nicht so. Von Berlins Marco Baldi bis zu Dr. Thomas Braumann, Aufsichtsrats-Vorsitzender der Basketball-Bundesliga, haben alle ein einhelliges Bekenntnis zu einer 18er-Liga abgegeben“, so Oliver Herkelmann, „deshalb gehe ich fest davon aus, dass der 16. Platz auch in diesem Jahr ein Nicht-Abstiegsplatz ist, selbst wenn die Ausschreibung etwas anderes besagt.“
Eine Gießener Mannschaft, die den Spielbetrieb bis zum Ende durchzieht, wäre allen Erstliga-Klubs das Liebste.