Hagen. .
„Wir haben noch drei Deckel offen“, sagt Oliver Herkelmann, Geschäftsführer des Basketball-Bundesligisten Phoenix Hagen, vor dem Start in die Rückrunde. Einer davon liegt in Gießen, wo die „Feuervögel“ am Samstag gastieren. Sprungball zum ersten Spiel der zweiten Serie ist um 20 Uhr in der Sporthalle Ost.
Zum Saisonauftakt musste sich das Team von Trainer Ingo Freyer in eigener Halle den 46ers aus Hessen mit 68:73 geschlagen geben. Eine Pleite, die etwas überraschend kam, nachdem man im letzten Spiel der Vorsaison Gießen relativ sicher bezwungen und damit den Klassenerhalt geschafft hatte. Der geschlagene Gegner war dagegen sportlicher Absteiger, blieb am Ende aber mit einer „Wildcard“ erstklassig.
Aktuell indes steht die Zukunft des Bundesliga-Gründungsmitglieds, das wegen drohender Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt hat, wieder einmal in den Sternen.
Oliver Herkelmann fällt es schwer zu verstehen, wie die Ligaauflagen und die Personalplanung der Gießener zusammenpassen. „Zwei Wochen vor dem Insolvenzantrag haben die noch Spieler nachverpflichtet“, wundert sich der Phoenix-Geschäftsführer. Jeffrey Bonds und Jasmin Perkovic, die den Kader verstärkten, werden aller Voraussicht nach nur noch einmal für die 46ers spielen: am Samstag gegen Hagen! Dann laufen ihre Verträge aus - und angesichts der Gießener Finanzprobleme ist es höchst unwahrscheinlich, dass eine Möglichkeit gefunden wird, sie zu verlängern. „Aber wenn unsere Mannschaft so spielt wie beim 104:93-Sieg in Quakenbrück haben wir eine gute Chance, auch gegen ein noch komplettes Gießener Team zu gewinnen“, sagt Herkelmann.
Die anderen beiden „Deckel“, von denen der Phoenix-Geschäftsführer spricht - Scharten, die unbedingt ausgewetzt werden sollen - sind übrigens Trier und Oldenburg. „Gegen Trier haben wir schon so oft knapp verloren, da will ich unbedingt gewinnen“, sagt Phoenix-Trainer Ingo Freyer mit Blick auf das Spiel an der Mosel am 7. April.
Und dann gilt es noch, die Schmach der historischen Niederlage zu tilgen. Der 62:113-Aussetzer Ende November in Oldenburg sollte ursprünglich morgen in der Enervie Arena vergessen gemacht werden. Aber die Partie fällt aus, worauf Phoenix noch einmal hinweist.
Weil die Halle wegen des Schulsports nicht zur Verfügung steht, findet das Spiel zu einem späteren Zeitpunkt statt. Wann genau, steht noch nicht fest.