Quakenbrück. .

Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen hat die Hinrunde mit einem historischen Sieg beendet. Bei den Artland Dragons kam das Team von Trainer Ingo Freyer zu einem 104:93 (48:45)-Erfolg. Damit gelang den Volmestädtern im vierten Bundesliga-Jahr der erste Sieg gegen den bisherigen Tabellenfünften aus der niedersächsischen Kleinstadt Quakenbrück.

„So schön kann die Welt doch gar nicht sein!“ Oliver Herkelmann war am Samstag Abend lange skeptisch. Der Phoenix-Geschäftsführer hatte die Reise ins Artland nicht mit angetreten, sondern verfolgte die Partie zu Hause per Internet-Live-Ticker. Ab dem dritten Viertel wurde die Führung der Feuervögel zwar immer komfortabler, aber Topscorer Davin White, Larry Gordon, Dino Gregory und Co. hatten sechs Tage zuvor gegen Bonn auf der Zielgeraden ja auch einen 98:85-Vorsprung verspielt und am Ende noch mit 101:103 verloren.

In Quakenbrück war alles anders. „Die Mannschaft hat im dritten Viertel die Kontrolle übernommen und sie nicht mehr hergegeben. Das war eine super konzentrierte Leistung über 40 Minuten, wie ich sie selten gesehen habe“, zollte Freyer seine Truppe ein hohes Lob.

Bis zur Pause wogte die Partie hin und her, wenn auch meist mit leichten Vorteilen für das Phoenix-Team, das beispielsweise mit 17:12 und 37:33 führte. Dann schien eine 10:0-Serie zum 43:37 für die Drachen die Partie zu kippen, aber die Feuervögel fanden die richtige Anwort und lagen nach einem 11:2-Lauf kurz vor der Pause zur Halbzeit wieder vorn.

Nach Wiederanpfiff machte das Freyer-Team da weiter, wo es im zweiten Viertel aufgehört hatte. Mit acht Punkten in Serie, erzielt von David Bell und Larry Gordon, verschafften sich die Gäste einen 56:47-Vorsprung. Einmal noch kamen die Drachen auf Schlagdistanz heran (58:60), dann setzte Phoenix zum langgezogenen Endspurt an (63:76), um im Gegensatz zum Bonn-Spiel bis zum Ende keine Schwäche mehr zu zeigen. Das lautstarke Hagener Fan-Kontingent, unterstützt von rund 40 Oldenburger Anhängern, die den Rivalen Artland gerne verlieren sehen, war und blieb jetzt bis zum Ende obenauf.

„Zum Abschluss der Hinrunde solch ein Ausrufezeichen zu setzen bei einem Gegner, von dem wir sonst immer etwas auf die Mütze bekommen haben, das ist schon eine sehr schöne Sache“, gestand Ingo Freyer nach dem Spiel, das Phoenix auf den neunten Platz klettern ließ, punktleich mit dem Achten Tübigen. Nachdem der Hagener Übungsleiter im Anschluss an die Pleite gegen Bonn das Wort „Playoffs“ aus dem Sprachschatz des Phoenix-Umfeldes verbannt hatte, wollte er auch nach der Gala in Quakenbrück davon nicht abgehen. „Unser Ziel ist es, den Abstand zu den Abstiegsrängen möglichst groß zu halten. Das ist uns mit diesem nicht unbedingt erwarteten Sieg erst einmal gelungen“, soweit Freyer zum Saisonziel. „Wenn man Neunter ist, dann strebt man natürlich nicht die Plätze zehn bis 14 an. Wichtig ist, dass wir Konstanz in unser Spiel bekommen. Was dann am Ende für eine Platzierung herauskommt, wird man sehen.“

Während sich Phoenix mit dem dritten Auswärtssieg in Serie in der Tabelle verbesserte, rutschten die Dragons auf den sechsten Rang ab. Deren Trainer Stefan Koch zollte den Feuervögeln höchste Anerkennung: „Hagen hat heute seine Art Basketball zu spielen mit sehr viel Hingabe und Intensität ausgeführt, weswegen der Sieg hochverdient ist. Gefühlt ist das das erste Spiel für mich, in dem wir in Quakenbrück 100 Punkte kassiert haben.“

Artland Dragons: Haynes (20, 2/3 Dreier), Gomes (13, 1/4 Dreier, 8 Rebounds), King (25), Strasser (5, 1/1 Dreier), Taylor (9), Njei, Grünheid (7, 8 Rebounds), Mallet (11, 3/4 Dreier), Krerusch, Popovic (3).

Phoenix Hagen: Bell (10, 1/4 Dreier) , Hess (10, 2/4 Dreier), Dorris (15, 1/3 Dreier), Kruel (8, 5 Rebounds), Wendt, Gordon (18, 2/2 Dreier), Gregory (15, 6 Rebounds), White (22, 2/6 Dreier), Lodwick (6, 2/3 Dreier.

Spielviertel: 22:24, 23:24, 20:30, 28:26.

Teamstatistik: 50,7:54,4 % Wurfquote, 7/18:10/23 Dreier, 16/20:20/21 Freiwürfe, 32:36 Rebounds, 14:18 Assists, 10:5 Ballverluste, 1:7 Ballgewinne.

Zuschauer: 3000 (ausverkauft).