Hagen. .

„Es ist gelungen, die geplanten Maßnahmen und darüberhinaus die unvorhersehbaren, dem Umbau im Bestand geschuldeten Maßnahmen, im Kostenrahmen umzusetzen.“ Ein eigentlich unspektakulärer Satz, als Bilanz für eine öffentliche Baumaßnahme in Hagen aber keineswegs selbstverständlich. Für die Sanierung und Erweiterung der Ischelandhalle zur heutigen Enervie Arena trifft er zu. 8,745 Millionen Euro waren beim Ratsbeschluss im August 2010 veranschlagt, der aktuelle Baukostenstand nach Leistungen in insgesamt 33 Gewerken unterschreitet dies um 43 000 Euro.

Und da mehr Mittel aus dem Konjunkturpaket II, das den lange erhofften Ausbau überhaupt erst möglich gemacht hatte, in das Projekt fließen konnten, wurde der Anteil aus städtischer Sport- und Schulpauschale um insgesamt 300 000 Euro reduziert. „150 000 Euro werden der Sportpauschale wieder gutschrieben“, erklärte Projektleiterin Christine Grebe zur Freude der Mitglieder im gestrigen Sport- und Freizeitausschuss, die Mittel können für andere Maßnahmen ausgegeben werden.

Mit der Enervie Arena beschäftigte sich der Ausschuss - in großer Einmütigkeit - auch in zwei anderen Tagesordnungspunkten. Dabei wurde die Initiative von Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen, einen multifunktionalen Anbau zwischen Arena und der Aula des Theodor-Heuss-Gymnasiums (THG) zu errichten (wir berichteten), allseits begrüßt. Angesichts der für die Bedürfnisse des Business-Clubs stark limitierten Aula, die aus finanziellen Gründen beim Hallen-Ausbau nicht ebenfalls erweitert werden konnte, plant der Klub den Bau der „Phoenix-Lounge“. Den Anbau mit Vip-Lounge, Seminarraum, Küche, Lager und Toiletten, der auch vom THG genutzt werden kann und zwischen 800 000 und einer Million Euro kosten soll, hofft man ab Frühjahr 2013 nutzen zu können. „Wenn das realisiert wird, freuen wir uns darauf, eine Sitzung des Sportausschusses dort abzuhalten“, signalisierte nicht nur der Ausschuss-Vorsitzende Timo Schisanowski „uneingeschränkte Zustimmung“. Der Einleitung eines beschleunigten Bebauungsplan-Verfahrens stimmte man zu, der Rat entscheidet in der nächsten Woche.

Nur für vereinseigene Anlagen

Längere Diskussionen gab es nur bei den neuen Richtlinien, die die Zuwendungen für Investitionen an heimische Klubs mit vereinseigenen Anlagen regeln sollen. Erstmals sollen künftig jährlich 75 000 Euro aus der Sportpauschale an die Vereine fließen. Wobei der Antrag von Tycho Oberste-Berghaus (FDP), den Kreis der infrage kommenden Klubs auch auf solche mit gemieteten oder in Erbpacht übernommenen Sportanlagen auszuweiten, von der Ausschuss-Mehrheit abgelehnt wurde. Nach ersten Erfahrungen, so Dr. Hans-Dieter Fischer (CDU), könne man die Klausel in einigen Jahren gegebenenfalls öffnen. Und Thomas Michel (SPD) verwies auf die zur Verfügung stehende Summe: „Wir wollen die Richtlinien ja fortschreiben. Aber unser Portemonnaie ist wahrscheinlich nicht so gut gefüllt, wie es die Vereinslandschaft benötigen würde.“