Hagen. .
Das Beste, was die Basketball-Bundesliga zu bieten hat, ist am Sonntag in der Enervie Arena zu bestaunen. Mit Brose Baskets Bamberg tritt um 17 Uhr nicht nur der Titelverteidiger, sondern auch der Topfavorit der laufenden Saison gegen Phoenix Hagen an.
Ingo Freyer, Trainer der „Feuervögel“ und normalerweise ein eher sachlicher Analytiker, gerät geradezu ins Schwärmen, wenn er von Gegner Bamberg spricht. Es sei ein „Wahnsinn“, mit welcher Konstanz und Routine die Mannschaft die alltäglichen Mechanismen abrufe. Da stimme alles. Es sei die Intelligenz und Qualität der einzelnen Spieler, die den Unterschied mache. „Es gibt normalerweise nicht so viele Spieler, die ein Spiel lesen können. In Bamberg ist das anders“, so Freyer.
Dass ein Akteur wie der von Alba Berlin gekommene Julius Jenkins im Bamberg teilweise von der Bank kommt, sagt alles über die Qualität des Kaders. Spielmacher Casey Jacobsen bescheinigt der Phoenix-Coach sogar, „alles richtig zu machen“. Sprungwunder Marcus Slaughter, Routinier Predrag Suput, Flügel P. J. Tucker, Nationalcenter Tibor Pleiß sowie die Aufbauspieler Brian Roberts und Anton Gavel verleihen der Spitze eine Breite, wie sie wohl kein anderes Bundesliga-Team erreicht. Die ungeschlagenen Brose Baskets sind nur deshalb nicht Erster, weil Bonn ein Spiel mehr ausgetragen hat.
Den ersten Fleck auf der bis dahin weißen Pflichtspiel-Weste handelten sich die Oberfranken am Mittwoch in Moskau ein, wo es - wie berichtet - eine 74:94-Niederlage gegen Euroleague-Konkurrent ZSKA gab. „Wir haben viel zu viel Respekt gehabt“, haderte Coach Chris Fleming.
An Respekt vor Phoenix Hagen, so der Bamberger Übungsleiter am Freitag im Gespräch mit der WAZ-Mediengruppe, werden es er und seine Spieler nicht fehlen lassen. „Da muss man keine Bedenken haben.“
Allein die Tatsache, dass in drei von fünf Partien drei verschiedene Hagener Spieler (Jonusas, Carter, Hasquet) mehr als 30 Punkte gemacht haben, zeige, wie gefährlich Phoenix sei. „Das Hagener Team hat gegenüber dem Vorjahr noch an Qualität gewonnen“, urteilt der Meistercoach. „Wer Alba Berlin schlägt, hat bewiesen, dass er sehr starke Mannschaften besiegen kann.“
Natürlich werden die „Feuervögel“, die komplett sind, dies auch gegen den Meister zu beweisen versuchen. Im Spiel zwischen Moskau und Malaga, nächsten Mittwoch Euroleague-Gegner in Bamberg.