Hagen. .

Am 12. Januar dieses Jahres erlebten mehr als 3000 Zuschauer in der ausverkauften Enervie Arena einen der Höhepunkte der Saison 2010/11: Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen rang den Topklub Alba Berlin mit 92:86 nieder. Sonntag ab 17 Uhr werden die „Feuervögel“ versuchen, dieses Kunststück zu wiederholen.

Der Zeitpunkt scheint günstig. Phoenix tritt mit dem Aufwind des erstes Saisonsieges in Bayreuth an, Berlin startete holprig in die neue Spielzeit. In der Euoleague-Qualifikation scheiterten die Albatrosse am belgischen Team Charleroi, das erste Bundesliga-Spiel ging überraschend mit 69:71 in Bremerhaven verloren.

Am Mittwoch, als Phoenix in Bayreuth gewann, konnten auch die Berliner erstmals nach einem Pflichtspiel der laufenden Serie jubeln: In Braunschweig, wo die Feuervögel am ersten Spieltag mit 29 Punkten verloren hatten, gewann die Truppe von Trainer Gordon Herbert souverän mit 87:68. „Besonders die ersten 20 Minuten haben mir gut gefallen. Da hat die Mannschaft schönen und intensiven Basketball gespielt“, lobte der aus Frankfurt gekommene neue Alba-Coach sein Team.

Mitgebracht vom Main hat der Kanadier DaShaun Wood. Der 25-jährige US-Spielmacher erzielte in der vergangenen Saison 18,9 Punkte im Schnitt und führt aktuell mit 16 Zählern die Korbjägerliste der Hauptstädter an. Ihm als Guard zur Seite steht Heiko Schaffartzik, neben Lucca Staiger, Sven Schultze und Yassin Idbihi einer von vier deutschen Nationalspielern im Alba-Kader. Auch der aus Charleroi gekommene Amerikaner Kyle Weaver spielt auf den kleinen Positionen. Mit Torin Francis wurde ein 120-kg-Center von Panellinios Athen verpflichtet, Flügelspieler Marko Simonovic kam von KK Buducnost (Montenegro). Übrig geblieben aus der Vorsaison sind neben den deutschen Auswahlspielern noch Bryce Taylor und Flügelcenter Derrick Allen, der beim letzten Duell mit Hagen in Berlin 37 Punkte zum 108:78-Sieg beisteuerte. Das war vier Tage nach der Pleite in Hagen.

Um eine Wiederholung zu erzwingen, muss bei Phoenix am Sonntag alles passen. So wie in der zweiten Halbzeit des Bayreuth-Spiels, in der Akteure wie Jason Crowe, Brandon Brooks und Jordan Hasquet zur Höchstform aufliefen und das foulbedingte vorzeitige Ausscheiden von Kapitän Zygimantas Jonusas vergessen ließen. „Man kann von den Spielern aber nicht immer solche Leistungen erwarten wie teilweise in Hälfe zwei in Bayreuth“, sagt Ingo Freyer, um zu ergänzen: „Wenn wir die Berliner schlagen wollen, die stärker sind als in der vergangenen Saison, brauchen wir eigentlich zwei solche Halbzeiten.“

Aber auch der Gegner reist mit Respekt an. „Hagen kann ein sehr gefährlicher Gegner sein,“ weiß Gordon Herbert, „und in einer solch engen Halle kommt die Kulisse voll zur Geltung.“ Die Arena wird wohl wieder ausverkauft sein.