Hagen. Phoenix Hagen schießt Karlsruhe aus der Halle und die ganze Mannschaft geht hoch zum Heuboden. Ausgerechnet der Neuzugang knackt den „Hunderter“.

Phoenix Hagen hat weiterhin beste Aussichten, in den Playoffs der 2. Basketball-Bundesliga ProA mit Heimrecht zu starten. Am 29. Spieltag fuhr die Mannschaft von Trainer Chris Harris gegen die PS Karlsruhe Lions einen klassischen Start-Ziel-Sieg ein. Angeführt vom herausragenden Brock Mackenzie gingen die Hagener schon recht früh zweistellig in Front und ließen gegen eine verkürzte Karlsruher Rotation nichts anbrennen. Phoenix gewann mit 101:80 (50:40) und holte den 20. Saisonsieg. Aktuell rangiert Hagen auf Platz vier.

„Nach den vier Niederlagen in Serie sind wir wieder als Team zusammengekommen und haben uns auf unsere Stärken besinnt. Wir spielen wieder Phoenix-Hagen-Basketball“, resümierte Brock Mackenzie.

Phoenix verteilt 33 Assists

Allenfalls die Zuschauerzahl war an diesem Samstagabend ein Dämpfer: Nur 2507 Fans sahen sich das Spiel Hagen-Karlsruhe in der Ischelandhalle an, dabei liegt der Besucherschnitt von Phoenix eigentlich bei rund 3000. Ferien, Karsamstag und der BVB in München - das waren die Hauptgründe für die bislang am schlechtesten besuchte Phoenix-Partie der Saison. Wer nicht dabei war, verpasste eine ansehnliche und konzentrierte Hagener Teamleistung. Beachtliche 33 Assists verteilten die Westfalen, davon gingen 13 auf das Konto das erneut starken Spielgestalters Bjarne Kraushaar.

Für die Punkte sorgten allen voran Mackenzie (27) - dessen Eltern, Großeltern und Brüder in der Halle waren - und Naz Bohannon (21). Ebenfalls entscheidend: Phoenix gewann das Reboundduell mit 48:30 und kam durch 18 Offensivrebounds auf 22 Punkte.

Nawrocki muss ausgewechselt werden

Auch defensiv waren Bohannon und Co. voll auf der Höhe: Die Karlsruher kamen selten in einen Rhythmus, trafen nur 42 Prozent aus dem Feld und 21 Prozent von jenseits der Dreierlinie. So führte Phoenix in der 8. Spielminute schon mit 22:13, in der 14. mit 40:28 und ließ die Lions nicht mehr gefährlich nah herankommen. „Heute Abend haben erwachsene Männer gegen kleine Jungs gespielt. Hagen hat absolut dominiert heute“, ärgerte sich Karlsruhes Coach Aleksandar Scepanovic.

Ab dem zweiten Viertel mussten die Hagener ohne ihren Kapitän Dennis Nawrocki auskommen, der sich einen Cut am Auge zuzog und danach auf der Bank Platz nahm. Dafür kam am Ende der Neuzugang zum Einsatz: Der erst zwei Tage zuvor verpflichtete Center Vincent Neugebauer knackte den „100er“ und markierte den 101:80-Endstand. Schöner Moment nach Spielschluss für die Mannschaft: Die Fans riefen das gesamte Team auf den Heuboden, wobei Naz Bohannon die „Humba“ anstimmen durfte. Für Phoenix geht es am kommenden Mittwoch mit einem Auswärtsspiel in Koblenz weiter (19.30 Uhr).

Statistik

Phoenix: Nawrocki, Schneider (10), Kraushaar (7, 7 Rebounds, 13 Assists), McCall (12, 8 Rebounds), Mackenzie (27, 6 Assists), McAllister (10), Neugebauer (2), Uhlemann, Bohannon (21, 7 Rebounds), Krause (5), Boner (7).

Topscorer Karlsruhe: Williams (19), Bailey Jr. (18).

Zuschauer: 2507.