Hagen. Der Hagener Sportpsychologe Dr. Sebastian Altfeld lehrt den Umgang mit Druck im Sport. Für sein neues Online-Konzept sucht er Studienteilnehmer.

Wie bleibe ich auf dem Platz möglichst ruhig? Wie übertrage ich meine guten Trainingsleistungen in den Wettbewerb? Wie reagiere ich auf Provokationen der Gegner? Und wie gehe ich mit all den Erwartungen um?

Volles Potenzial ausschöpfen

Der Hagener Sportpsychologe Dr. Sebastian Altfeld (37) hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf diese - und viele, viele weitere Fragen - kompetente Antworten zu finden. Antworten, die Sportlerinnen und Sportler dazu verhelfen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Sie mental stärker zu machen - und zugleich vor den gesundheitlichen Folgen permanenten Stresses zu bewahren. „Ein weitverbreitetes Problem in Drucksituationen ist nicht das mangelnde Können oder die fehlenden sportlichen Fähigkeiten, sondern die negativen Auswirkungen des Drucks auf unsere Leistungsfähigkeit“, erklärt Altfeld. „Ein erhöhter Puls, Gedankenrasen und Unsicherheit können unsere Fähigkeit beeinträchtigen, unser Potenzial voll auszuschöpfen, wenn man nicht gelernt hat, damit zielführend umzugehen.“

Das typische Phänomen des Trainingsweltmeisters oder der Trainingsweltmeisterin: Ich kann meine Leistung aus dem Training nicht im Wettkampf abrufen.
Dr. Sebastian Altfeld, Sportpsychologe

Aktuell ist Sebastian Altfeld, der in Iserlohn-Letmathe eine Psychotherapie-Praxis betreibt, gefragter denn je. Galten mentale Probleme früher noch als Schwäche und Makel, sprechen heutzutage immer mehr Sportlerinnen und Sportler offen über mentale Herausforderungen. Über Stress, Druck, Ängste und Frust. Altfelds Anliegen ist es, schon früh den Umgang mit Leistungsdruck bereits frühzeitig zu vermitteln - unter anderem coacht er den Basketball-Nachwuchs von Phoenix Hagen. Womit junge Talente am meisten zu kämpfen haben? „Das Abrufen unter Druck. Also das typische Phänomen des Trainingsweltmeisters oder der Trainingsweltmeisterin: Ich kann meine Leistung aus dem Training nicht im Wettkampf abrufen. Damit umzugehen, ist einer der größten Punkte“, erklärt der Sportpsychologe: „Dann der Umgang mit Fehlern, mit hohen Erwartungen, mit Kritik, die enorme zeitliche Belastung, und auch das Thema Erholung ist wichtig: Wie nutze ich meine Erholungsphasen?“, führt Altfeld aus.

Neues Online-Programm: Ready2Perform

Um mehr Sportlerinnen und Sportlern im Umgang mit Druck helfen zu können, hat Dr. Sebastian Altfeld gemeinsam mit seinem Kollegen Christian Luthardt die Online-Schulung „Ready2Perform“ ins Leben gerufen. „Basierend auf modernsten Erkenntnissen aus der Sportpsychologie, kognitiven Verhaltenstherapie und achtsamkeitsbasierten Ansätzen bietet der Kurs eine Mischung aus interaktiven Lehrvideos, praktischen Experimenten und verständlichen Erklärungen, um den Umgang mit Druck in dem achtwöchigen Programm zu erlernen“, erklärt Altfeld. Sein Kollege Christian Luthardt ist seit Jahren im Profi-Fußball zuhause und ist derzeitig im Nachwuchsleistungszentrum des FC Bayern München beheimatet, wo er die Nationalspieler von morgen mit ausbildet.

Auch interessant: „Helikoptereltern“ für Trainer immer problematischer

Luthardt und Altfeld wollen die ihr Programms weiter verbessern - und dafür suchen sie aktuell Sportlerinnen und Sportler, die den Kurs von vorne bis hinten durchlaufen. Die Teilnehmer bekommen die Kursinhalte kostenlos. Einzige Voraussetzung: Wer mitmacht, muss zuverlässig die Videos schauen, die Entwicklungsaufgaben erledigen und an vier Messzeitpunkten die Online-Fragen beantworten. Wer Interesse hat, kann sich jetzt über studie@ready2perform.de anmelden. Mehr Informationen: ready2perform.de