Düsseldorf. Nach 4 Niederlagen in Folge findet Phoenix Hagen in Düsseldorf zurück zu seinem Spiel. Kapitän Dennis Nawrocki schenkt den Giants 6 Dreier ein.

Da standen sie wieder vor ihren Fans, in Reih und Glied, Arm in Arm, mit einem Siegerlächeln im Gesicht. Und dann wippten und tanzten sie ausgelassen: Die Basketballer von Phoenix Hagen haben ihre vier Niederlagen andauernde Pleitenserie eindrucksvoll beendet. Bei den ART Giants Düsseldorf fand das Team von Trainer Chris Harris zurück zu seinem Spiel und glänzte bis auf einige Abstriche offensiv wie defensiv. Beim 96:80-Sieg in der Landeshauptstadt konnte Phoenix vor allem auf seinen zuletzt schwächelnden Kapitän Dennis Nawrocki (22 Punkte) zählen. Ohnehin verwandelten die Hagener ihre Würfe sicher, gerade von der Freiwurflinie zeigte man sich mit 83-prozentiger Trefferquote deutlich verbessert. Hagen verschärfte damit die Krise der Düsseldorfer, die sich in der 2. Bundesliga ProA die achte Pleite in Folge einfingen.

„Die Jungs haben sich nach dem Dresden-Spiel viel vorgenommen. Die Körpersprache war brutal selbstbewusst. Wir haben ‚gehustled‘, wir haben zweite Chancen erarbeitet, wir haben als Team agiert. Wir haben unsere Stärken wiedergefunden“, resümierte Phoenix-Geschäftsführer Martin Schmidt. „Jetzt sind wir wieder auf Kurs und freuen uns auf fünf Heimspiele in den restlichen sieben Saisonspielen; also Grund genug, noch mal richtig Gas zu geben und die Halle vollzukriegen. Jetzt geht es darum, die bestmögliche Platzierung für die Playoffs zu holen. Und da haben wir alle richtig Bock drauf.“

Nawrocki wie entfesselt

Die Giants können auf den Guard- und Flügelpositionen viel individuelle Qualität vorweisen, das bekam auch Hagen zu spüren. Raiquan Clark, Daniel Norl und Jahii Carson setzten sich selbst immer wieder gekonnt in Szene - aber Düsseldorf kam fast nur über seine Solisten. Phoenix übte viel Druck auf die Spielmacher aus und konnte sich auf Nawrocki verlassen, der in der ersten Halbzeit satte fünf von sechs Dreiern im Korb unterbrachte. 14 Assists in der ersten Hälfte sprachen für die Hagener Teamdienlichkeit.

Durch Nawrockis vierten Distanztreffer zum 29:42 lag Phoenix schon mit 13 Punkten in Front, danach wurde man jedoch zu nachlässig in der Rückwärtsbewegung. Wenn Clark und Co. im offenen Feld attackierten, lieferte Phoenix nicht genug Gegenwehr. Die Folge: Zur Halbzeit war Düsseldorf mit 43:49 in Schlagdistanz und konnte sich damit glücklich schätzen.

Rund 300 Fans unterstützen das Phoenix-Team in Düsseldorf.
Rund 300 Fans unterstützen das Phoenix-Team in Düsseldorf. © Hagen | Jörg Laube

Der dritte Spielabschnitt war eine Hagener Machtdemonstration. Durch einen Korbleger plus verwandeltem Bonusfreiwurf von Naz Bohannon zog Phoenix wieder zweistellig davon (42:52/22.), der Hagener Wühlbüffel brüllte und die Fans erst recht. Kurz danach verlor Düsseldorf den Ball und damit vollends das Momentum. Phoenix fand eine hervorragende Mischung aus Zug zum Korb - hier war besonders Siler Schneider kaum aufzuhalten - und offenen Würfen und zog über 48:62 (24.) auf 41:72 (27.) hinfort. Düsseldorf hielt sich durch zwei aufeinanderfolgende Dreier von Marquill Smith und Ganzfeld-Pressdefensive halbwegs im Spiel.

Starke Szene von Boner

Im letzten Viertel kamen die Landeshauptstädter durch einen offenen Norl-Dreier noch mal in einstellige Schlagdistanz (69:78/33.), aber das war es auch mit der Gegenwehr der Giganten. Phoenix spielte die Partie souverän herunter und verzückte die 300 mitgereisten Fans mit einigen schönen Plays. In der 35. Minute blockte der Ex-Düsseldorfer Lennart Boner den Korbleger von Clark, und dann nahm der 2,09-Meter-Mann seine langen Beine in die Hand, fing den Pass von Bjarne Kraushaar und stopfte den Ball ins Netz (71:87/35.). Zwei Angriffe später streute der unauffällige, aber eiskalte Brock Mackenzie einen offenen Dreier zum 73:90 ein (37.) - und damit war die Hagener Niederlagenserie Geschichte.

Wie wichtig der Derbysieg war, zeigt ein Blick auf das Hauptrunden-Restprogramm: Sechs der letzten sieben Spiele bestreitet Phoenix gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte. Als Nächstes geht es gegen den Tabellenzweiten Fraport Skyliners (Sonntag, 24. März, 17 Uhr, Ischelandhalle).

Statistik

Punkteverteilung Phoenix: Nawrocki (22), Schneider (18), Kraushaar (11, 6 Rebounds, 9 Assists), Vrencken, McCall (5), Mackenzie (10), McAllister (5), Uhlemann (5), Bohannon (14), Krause (2), Boner (2).

Topscorer Düsseldorf: Clark (15), Smith (15), Norl (15).

Zuschauer: 1342.