Herdecke. Für die dritte DFB-Pokal-Sensation sorgte der 1. FC Saarbrücken. Der Weg des Drittligisten ins Halbfinale führte über Herdecke-Ende:

Als Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken am Mittwoch gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach mit einem späten 2:1-Viertelfinal-Sieg die dritte Sensation im DFB-Pokal schaffte, nach Bayern München und Eintracht Frankfurt den nächsten Erstligisten aus dem Weg räumte, drückten am Fernsehschirm sicher viele Fußball-Fans die Daumen für den Außenseiter. Darunter war auch ein ganzer Schwung aus dem mehr als 300 Kilometer vom Saarbrücker Ludwigspark entfernten Herdecke, denn zum FC Herdecke-Ende haben die neuen Pokalhelden eine besondere Beziehung. Und waren kürzlich noch auf der Anlage am Ender Kalkheck zu Besuch, um dort zu trainieren. „Da hat sich das Training bei uns am Kalkheck doch bezahlt gemacht“, gratulierte der FC Herdecke-Ende den Saarbrückern zum Einzug ins Halbfinale, in dem sie am 2. April ins Südwest-Derby gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern um die finale Reise nach Berlin kämpfen.

Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken trainiert vor dem Spiel bei Borussia Dortmund II beim FC Herdecke-Ende am Kalkheck auf Kunstrasen.
Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken trainiert vor dem Spiel bei Borussia Dortmund II beim FC Herdecke-Ende am Kalkheck auf Kunstrasen. © FC Herdecke-Ende | FC Herdecke-Ende

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Anfang Februar war der 1. FC Saarbrücken, damals schon nach den Pokal-Coups gegen Bayern München und Eintracht Frankurt in aller Munde, kurz vor dem eigentlich angesetzten Viertelfinal-Duell mit Mönchengladbach in Herdecke zu Gast. Weil abends das Drittliga-Spiel bei Borussia Dortmund II anstand, suchte man für die Mittagszeit eine nahe Trainingsstätte, das junge Team um Trainer Rüdiger Ziehl wäre gern auf den städtischen Rasen am Kalkheck gegangen. Der war allerdings gesperrt, so entstand der Kontakt von Saarbrückens Sportdirektor Jürgen Luginger zu FC-Chef Klubchef Uwe Hölterhoff. Und gern boten die Ender den Kunstrasenplatz für das Warmup-Training an, kurz darauf bog der große Mannschafts-Bus auf die Baustelle am Kalkheck ein, wo sich die Saarbrücker Profis auf das Duell mit dem BVB vorbereiteten. „Der 1. FC Saarbrücken sucht sich fürs Training das schönste Fleckchen aus“, zeigten sich die Ender überzeugt.

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„Jürgen Luginger kannte die Anlage und die Umgebung, weil er früher etliche Jahre für Schalke 04 gespielt hat“, stellte Hölterhoff fest, der das Profi-Team in Ende begrüßte, das sich mit einem von allen Spielern unterschriebenen 1. FCS-Trikot bedankte. Fünf Tage nach dem abendlichen 1:1 beim BVB sollte dann das Pokal-Duell mit Borussia Mönchengladbach stattfinden, für das die Ender ihren Gästen die Daumen drückten. Doch fünf Minuten vor dem geplanten Anpfiff musste das Viertelfinal-Spiel wegen der Wassermassen auf dem Platz abgesagt werden. Erst als der Rasen im Ludwigspark für 200.000 Euro erneuert worden war, konnte es nun 34 Tage später nachgeholt werden. Und weil der 1. FC Saarbrücken in einer „Wasserschlacht“ die frühe Gladbacher Führung von Robin Hack (8.) durch Amine Naifi (11.) postwendend egalisierte und Kai Brünker (90.+3) in der Nachspielzeit den gefeierten Siegtreffer erzielte, steht er nun im Halbfinale des DFB-Pokals. Zur Freude auch des FC Herdecke-Ende. „Ich war total baff“, gestand Hölterhoff und scherzte: „Da hat unsere Anlage wohl den Saarbrückern den letzten Kick gegeben.“