Wetter. In der Kreisliga A unterliegt Wengern der TSG-Reserve mit 1:3. Wille und Offensivdrang waren da, doch die eigenen Fehler entscheidend.
Sehr bedröppelt standen die Spieler des SC Wengern am Sonntag am Brasberg da. Sie mussten erst einmal durchschnaufen, nach dem intensiven Spitzenspiel in der Kreisliga A2 gegen die TSG Sprockhövel II. Das ging 1:3 verloren. Das fatale dabei: Die Wetteraner leisteten sich drei Fehlpässe, aus denen heraus sie die drei Gegentreffer einleiteten und sich selbst schadeten. Der Sport-Club ist damit auf Platz vier gerutscht, der Anschluss zur Spitze beträgt nun fünf statt zwei Punkte.
Die Gastgeber versuchten von Beginn an, das Spiel zu steuern und den Sprockhövelern die Bälle abzulaufen. Nach einer kleinen hektischen Phase verlagerte Wengern - wie im Spielverlauf häufiger - das Spiel auf die Seiten. Von dort aus kamen allerdings nicht so viele Bälle durch. Die Gegner standen ohnehin defensiv sehr kompakt und wirkten durchweg konzentriert. Zudem präsentierte sich die Mischung aus erfahrenen Recken und Jungspunden sehr agil und stark in der Luft. Also versuchte Wetter zudem, mit flachen Pässen die Lücken zu finden. Ein Rückpass von Nick Niestroj in Richtung Innenverteidigung fing der bullige TSG-Stürmer Dominik Wasilewski reaktionsschnell ab und umlief SC-Schlussmann Alexander Buerger, setzte eine Finte und schob ein.
Stürmer der TSG Sprockhövel II aus Oberliga-Kader
Wasilewski gehört parallel dem Oberliga-Kader der TSG an, was anhand seiner Spritzigkeit und des Abschlusses erkennbar war. Die Abwehr war sehr gefordert, ihn aufzuhalten. So auch beim zweiten Gegentor, was ihm gelang. Einen hohen Ball stoppte Wetters Cagakan Demirtas zwar per Kopf, doch der TSGler luchste ihm die Kugel blitzartig ab und sprintete in Richtung Tor. Mit einem kurzen Abstopper verwirrte er Buerger erneut, schlug noch einen Haken und schloss erfolgreich ab. Von der Seitenlinie aus motivierten Trainer Benjamin Knoche und die Ersatzspieler ihre Kollegen.
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Es waren dann ein paar Chancen in der Luft, die Wetter hatte, aber sie waren nie richtig gefährlich. Ein Lupfer von Ulf Tinnemeyer verfehlte zudem das linke Toreck. Abschlüsse aus zweite Reihe waren im gesamten Spiel ebenfalls schwierig, da die TSG geschickt zustellte. Druck war da, Einsatz und Laufbereitschaft erkennbar. „Wir waren keinesfalls die schlechtere Mannschaft, aus dem Spiel heraus fand ich unsere Leistung sogar einen Tick besser“, sagte Knoche nach Abpfiff. Doch er spricht auch die individuellen Fehler in der Vorwärtsbewegung an: „Dadurch haben wir es nicht geschafft, wirklich gefährlich zu werden.“ Am gefährlichsten waren im Endeffekt zwei Versuche von Hakan Dursun, die auf das Tor gingen: Einen Kopfball und einen strammen Schuss nach zuvor geklärter Ecke lenkte TSG-Schlussmann Kevin Klink jeweils über die Latte. An die knallte später auch noch ein wuchtiger Schuss von TSG-Talent Kjell Friedenberg - der ebenfalls in der Oberliga zum Einsatz kommt.
Wengerns Offensivkräfte kommen nicht zum Zug
So war es fast bezeichnend, dass das Wetteraner Tor per Elfmeter fiel, nachdem ein Gegner den Ball im Strafraum an die Hand bekam. Ismail Ayar verwandelte flach in die linke Ecke zum zwischenzeitlichen 1:2. Sonst kamen weder er, noch Top-Torjäger Bindar Aslan so richtig zum Zug, obwohl sie es wie ihre Teamkameraden versuchten. „Wir haben uns die drei Böcke geleistet, die TSG hat sie ausgenutzt. Das spricht auch für ihre Leistung, dass sie die Chancen direkt verwertet hat“, so Knoche. Er habe dennoch kein schlechtes Spiel seiner Elf gesehen: Wir sind nicht unbedingt der verdiente Verlierer und uns haut die Niederlage nicht um.“
So haben sie gespielt
SC Wengern - TSG Sprockhövel II 1:3
Tore: 0:1, 0:2 Dominik Wasilewski (14., 26.), 1:2 Ismail Ayar (53.), 1:3 Dominik Wasilewski (73.).
Wengern: Buerger, Tinnemeyer, Mo. Klöwer, Niestroj (60. Zararoglu), Aslan, Ayar, Sell, Dursun (80. Ma. Klöwer), Berghaus (77. Rohmann), Demirtas, Kinach.
Sprockhövel: Klink, Hupp, Schewe (74. Feldmann), Jakobi, Meister, Friedenberg, Wasilewski, Boehm (70. Christopeit), Hasenbein (54. Wiederholz), Frahm, Kalisch (88. Bukowski).