Münster/Bonn. Die BBA Hagen holt in der 1. Basketball-Regionalliga den schon 10. Sieg in Serie. Haspe 70 gewinnt nach einem dramatischen Finish in Münster.

Mit starken Nerven und Teambasketball: Die BBA Hagen und der SV Haspe 70 haben im letzten Viertel zweistellige Rückstände aufgeholt und Auswärtssiege eingefahren. Während die 70er im Kampf um einen Playoff-Platz wichtige Zähler mitnahmen, siegten die Kodiaks schon zum zehnten Mal in Folge und zementierten den zweiten Tabellenplatz. Beide Mannschaften haben nun nur noch drei Hauptrundenspiele vor der Brust.

UBC Münster II - SV Haspe 70 97:98 (49:47). Wenn Stammspieler ausfallen, dann müssen andere in die Bresche springen und auch mal zum Helden werden. Dieses Mannschaftssport-Prinzip setzt der SV Haspel 70 zurzeit par excellence um. Trainer Michael Wasielewski muss nicht nur ohne Nino Vrencken und Jamel McAllister auskommen - auch Marvin Waltenberg muss aktuell passen, weil er im Training umknickte. Doch im Auswärtsspiel beim UBC Münster II, einem Konkurrenten im Rennen um die Playoff-Plätze, wuchsen einige Akteure über sich hinaus. Bestes Beispiel: Gbesimi Eyimofe, der wenige Sekunden vor Schluss durch Offensivrebound und Tip-In den entscheidenden Korb zum 97:98 erzielte. Und damit den Hasper Tross zum Ausflippen brachte.

In einem offensiv hochklassigen und spannenden Spiel konnte sich lange keine Mannschaft absetzen. Erst im letzten Viertel gingen die Gastgeber mit zwölf Punkten in Front. Aber anstatt jetzt einzuknicken, kämpften sich die 70er wieder heran und spielten einen leidenschaftlichen Teambasketball. „Ich hätte mir zwar eine bessere Verteidigung gewünscht“, sagte SV-Trainer Micha Wasielewski mit einem Schmunzeln, „aber es war toll, was die Jungs in der Offensive abgeliefert haben. Sie haben den Ball gut laufen lassen; auch dann, wenn es mal nicht für uns lief. In der Vergangenheit haben wir in solchen Phasen öfter mal einfach nur noch den Ball drauf geballert. Aber diesmal haben die Jungs smart gespielt - das spricht für ihre Entwicklung.“

Auch interessant: Ohne McAllister: Haspe 70 geht gegen Essen am Ende unter

Alejandro Rubiera Raposo, dem nachverpflichteten Aufbauspieler, gelang mit 18 Punkten seine Saison-Bestleistung und auch Jalen Fouda machte mit 27 Zählern (11/13 aus dem Feld) ein herausragendes Spiel. Überdies war ein „Überraschungsgast“ mit von der Partie: Das Hasper Eigengewächs Max Fouhy half den 70ern aus.

Der Kampf um die letzten Playoff-Plätze bleibt spannend, aber die Hasper sind in einer guten Position. Mit zehn Siegen steht der SV auf Rang sieben, dahinter folgen gleich fünf Teams mit je acht Siegen.

SV Haspe 70: Iloanya (16), Bambullis (10), Rubiera Raposo (18), Fouda (27), Krall (3), Dia (2), Omorodion (0), Nürenberg (7), Fouhy (1), Eyimofe (14).

Shawn Scott führt die BBA in Bonn zum Sieg.
Shawn Scott führt die BBA in Bonn zum Sieg. © ARCHIV | Michael Kleinrensing

Telekom Baskets Bonn II – BBA Hagen 82:89 (46:38). Bonns Reserve muss alles in die Waagschale werfen, um sich noch irgendwie vom letzten Tabellenplatz zu lösen. Gegen die BBA spielten die Rheinländer in den ersten drei Vierteln nicht nur kämpferisch stark, sie trafen auch hervorragend. Allein im ersten Viertel versenkten Mychael Paulo (26 Punkte) und Co. fünf Dreier. Lange behielt Bonn die Oberhand, aber im letzten Viertel drehte die BBA das Spiel mit all ihrer Klasse und Erfahrung. Shawn Scott traf in der 36. Minute zur 75:74-Führung der Kodiaks. Die Baskets hatten nun zittrige Hände und die BBA setzte ihren Lauf fort – das letzte Viertel gewannen die Hagener mit 32:16.

„Es war nicht unser bestes Spiel, aber die Jungs haben es am Ende gut gemacht“, lobte BBA-Coach Tome Zdravevski. „Wir haben wieder nur 25 Prozent Dreier getroffen und trotzdem gewonnen. Wenn wir mal 40 Prozent Dreier treffen, wird uns niemand schlagen können.“

Keine Dreier wird hingegen der nachverpflichtete Malik Bullock für die BBA werfen. Wie der Verein bekannt gab, wurde der Vertrag mit dem deutsch-amerikanischen Aufbauspieler vor der Partie in Bonn aufgelöst. „Er war leider nicht fit und konnte uns daher auch nicht wirklich zeigen, was er kann“, bedauerte Zdravevski. Somit kam Bullock nur auf vier Kurzeinsätze.

BBA: Abrams (17), Philipp (14), Ilic, Scott II (31, 11 Rebounds), Jürgens, Nedzinskas (3), Dresel (2), Agyapong (6), Tjon Affo (10), Kortenbreer (6).