Hagen. Chefcoach Christian Fohs legt zum Saisonende sein Amt bei der SpVg. Hagen 1911 nieder, um mehr Zeit mit seiner Tochter zu verbringen.
Paukenschlag in der Fußball-Landesliga: Cheftrainer Christian Fohs wird die SpVg. Hagen 1911 zum Saisonende verlassen, wie der Verein mitteilte. Fohs übernahm die Elfer im Oktober 2021, als die Truppe in der Westfalenliga auf dem letzten Tabellenplatz stand. Trotz eines Aufwärtstrends ging es am Ende zurück in die Landesliga. Dort stehen die Elfer aktuell auf Platz drei, einen Punkt hinter Spitzenreiter SF Ostinghausen und dem Zweiten SV Hohenlimburg 1910.
Die Beweggründe von Christian Fohs sind dabei ausschließlich privater Natur, im Gespräch mit unserer Zeitung war der Coach sehr emotional und ehrlich: „Ich brenne für den Fußball und für Hagen 1911, aber ich merke, wie ich wichtige Lebensbereiche vernachlässige. Ich werde meiner Tochter nicht gerecht, und die ist das Wichtigste in meinem Leben. Sie steht oft vor mir und fragt, ob ich Zeit habe. Mittlerweile akzeptiert sie das ‚Nein‘, weil sie es gewohnt ist. Das tut mir weh. Ich muss jetzt mal Entscheidungen für den Verstand treffen.“
Scouting für Wuppertaler SV
Neben seinem Beruf und dem Trainerjob auf Emst arbeitet Fohs auch noch als Videoanalyst für den Regionalligisten Wuppertaler SV. „Das nimmt auch viel Zeit in Anspruch.“ Für den Familienmenschen Fohs insgesamt zu viel.
Der Fokus soll jetzt auf der Rückrunde liegen, die am Samstag mit einem Nachbarschaftsderby beim FC Borussia Dröschede startet, wie der Vorsitzende der Elfer Jörg Nieder erklärt: „Wir bedauern die Entscheidung des Trainers, respektieren sie aber natürlich – vor allem unter den von ihm genannten Beweggründen. Christian wird bis zum Saisonende so akribisch arbeiten, wie er es immer getan hat. Wir haben schließlich eine Saison zu Ende zu spielen, die wir alle gemeinsam so erfolgreich wie möglich abschließen wollen.“