Herdecke. Mit seinem Rücktritt nach dem 1:7 gegen Lüdenscheid überraschte Trainer Martin Freitas den FC Herdecke-Ende. So geht es am Kalkheck nun weiter:

Eine Ära wie Vorgänger Frank Henes, der sieben Jahre am Kalkheck war, wird Martin Freitas nicht beim FC Herdecke-Ende prägen. Nach knapp neun Monaten im Amt ist der Trainer des Fußball-Bezirksligisten nach der bitteren 1:7-Heimniederlage gegen den Tabellennachbarn SC Lüdenscheid am siebten Spieltag zurückgetreten. Klubchef Uwe Hölterhoff wurde von diesem Schritt im Urlaub überrascht, ohne ihn besprechen Vize Michael Dziamski, Geschäftsführerin Anke Meckler und der neue Sportliche Leiter Bastian Wiedemeyer nun mit dem Mannschaftsrat, wie es kurzfristig weitergeht: „Wir sind Martin dankbar, er hat uns in der letzten Saison gerettet“, betonte Hölterhoff.

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Am letzten Spieltag schafften die Ender durch einen 2:1-Erfolg bei SF Hüingsen den Klassenerhalt, in der aktuellen Saison gelang dem Liga-Schlusslicht noch kein Sieg. „Es ist nicht leicht und auch nicht schön, eine solche Entscheidung zu treffen. Aber es wurde immer schwieriger, sich vor die Mannschaft zu stellen, um stets dasselbe zu sagen“, begründete Freitas seinen Entschluss. Der Trainer sah keine Fortschritte mehr, das 1:7-Debakel daheim gegen den SC Lüdenscheid gab ihm den Rest. „Das war ein kompletter Ausreißer. Vielleicht kann jetzt ja ein anderer helfen“, sah sich Freitas gezwungen, die Reißleine zu ziehen. Individuelle Fehler führten regelmäßig zu Gegentoren, nur sechs Tore erzielten die Ender selbst, in sieben Partien - darunter fünf Heimspiele - gelangen nur zwei Punkte. Und die Nichtabstiegsplätze sind schon sieben Zähler entfernt.

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Wie die Zukunft von Co-Trainer Sebastian Queißer aussehen wird, der Anfang des Jahres gleichzeitig mit Freitas das Amt in Kirchende antrat, ist noch nicht geklärt. Auf den Co-Trainer setzt etwa der Klubchef. „Wir hoffen, dass Sebastian Queißer weitermacht und wir dann in Ruhe sehen, wie es weitergeht und ob er es vielleicht alleine hinkriegt“, sagt Hölterhoff. De 1. Vorsitzende des FC Herdecke-Ende betont, dass Freitas am Kalkheck nicht unter Druck gestanden habe. „Er ist ein emotionaler Typ, er hat sich selber einen Wahnsinnsdruck gemacht, an Niederlagen hat er lange geknabbert“, sagt Hölterhoff. Bereits mehrfach habe er Zweifel geäußert, ob er weitermachen solle. „Wir sind das gallische Dorf der Bezirksliga und verfügen nur über ein beschränktes Budget“, darauf verweist der Klubchef, so konnte man etwa nur niederklassige Neuzugänge verpflichten: „Wenn es damit nicht für die Bezirksliga reicht, dann ist das eben so.“ So wäre man im Abstiegsfall mit Freitas auch in die Kreisliga gegangen.