Hagen. 2 Siege, 0 Niederlagen: Profiboxer Andrej Laschenko (22) vom Fight Gym Hagen gelingt der perfekte Start. Diese Ziele setzt er sich jetzt.

Seinen zweiten Profikampf hatte sich Andrej Laschenko (22) vom Fight Gym Hagen eigentlich ganz anders vorgestellt. Gut zwei Monate hatte er sich auf dieses Highlight vorbereitet, doch sein Gegner musste absagen, weil dieser vom Verband gesperrt wurde. Immerhin: Ein Ersatzgegner fand sich schnell, und so bekam es der Hagener im Fight Gym mit Justin Syring (24) zu tun. Allerdings nur kurz. Andrej Laschenko setzte sein Gegenüber nach nur 30 Sekunden K.o. „Ich war etwas enttäuscht, dass es so schnell ging“, bedauerte der Hagener Halbschwergewichtsboxer. Doch er kann stolz sein, denn seine Bilanz ist blitzsauber: zwei Kämpfe, zwei Siege.

Erster Kampf in der Krollmann Arena

Erst im April dieses Jahres startete Andrej Laschenko seine professionelle Boxerkarriere. In der Krollmann Arena gewann er damals ebenfalls dominant, und das gegen einen erfahrenen Mann: den 49-jährigen Michael Klempert aus Frankfurt, der immerhin schon 67 offizielle Profikämpfe auf dem Buckel hatte. „Das Feedback zu meinem Kampf war groß. Ich habe viele positive Eindrücke gesammelt und vielen Leuten gezeigt, wer ich bin“, sagt Laschenko. Ein perfekter Start.

Zum Boxsport ist Andrej Laschenko durch seinen Vater gekommen. „Als ich 10 war, bestand er darauf, dass ich lerne, mich selbst verteidigen zu können“, erinnert sich Laschenko. Lust hatte er darauf erstmal nicht. Doch seine Trainer beim Box-Sport-Club Haspe erkannten Potenzial in ihm. Sie sagten: Du hast das Zeug, ein guter Boxer zu werden. Einer davon war Numan Kaya – sein jetziger Trainer. Also blieb Andrej Laschenko am Ball. „Alles, was sie mir gesagt haben, habe ich schnell aufgenommen“, sagt er.

Im zarten Alter von 10 Jahren schloss sich Andrej Laschenko (mit roten Boxhandschuhen) dem BSC Haspe an.
Im zarten Alter von 10 Jahren schloss sich Andrej Laschenko (mit roten Boxhandschuhen) dem BSC Haspe an. © Box-Sport-Club Haspe

Im Alter von 14 Jahren hat ihn die Motivation richtig gepackt, und mit 16 entschied sich der junge Hagener schließlich dazu, Profiboxer zu werden. Es folgten viele Amateurkämpfe, bis Andrej Laschenko im vergangenen Jahr seine Profilizenz bekam.

Lernen von den Profis

Ebenfalls ein wichtiges Erlebnis für ihn: Im selben Jahr bekam Andrej Laschenko in Köln die Möglichkeit, den deutschen Boxstar Felix Sturm bei dessen Kampfvorbereitung kennenzulernen. Und dabei lernte er auch Sturms Schützling Anas El Abid kennen, seines Zeichens IBO-Weltmeister, also Junior-Champion eines der vier renommierten Weltboxverbände. „Wir haben zusammen trainiert und stehen weiter in Kontakt“, berichtet Laschenko. Und das motiviert ihn.

Der junge Hagener Boxer setzt sich ein klares, ehrgeiziges Ziel: in seiner Klasse Halbschwergewicht so schnell wie möglich an die Spitze zu kommen. Zurzeit steht er auf Rang 400 von 1400. Laschenko will sich vorarbeiten: zunächst in die Top 100, dann in die Top 50 und so weiter. Er will sich in Deutschland einen Namen machen, aber auch international. Auf große Bühnen wie DAZN oder Sky Sports will es der Hagener schaffen. Dafür sucht er zurzeit noch Sponsoren, die ihn auf seinem Weg unterstützen.

Aber erstmal wird Ausschau nach dem nächsten Gegner gehalten. Drei Siege, keine Niederlage – so soll Andrej Laschenkos Bilanz nach Profikampf Nummer drei lauten.