Hagen. Der langjährige Hagener Fußballfunktionär Rupert Freytag ist tot. Ein Nachruf auf eine Vereinslegende von Fichte Hagen.
Am vergangenen Mittwoch schlief Rupert Freytag im Alter von 77 Jahren ein. In seinen letzten Jahren von Demenz gezeichnet, setzte eine Lungenentzündung schließlich seinem Leben ein Ende. Die Trauerfeier findet am 25. September um 10 Uhr auf dem Rembergfriedhof statt.
Ein Leben für Fichte Hagen
Rupert Freytag hat sein ganzes Leben dem TSV Fichte Hagen gewidmet. Mitglied seit 1956, seit Ende der 70er-Jahre Fußball-Obmann. Danach 1998 als Nachfolger von Horst Jakobs Abteilungsleiter bis zum Jahr 2020. Doch das sind nur die bloßen Daten eines Funktionärslebens, das Rupert Freytag wie kein anderer mit Geradlinigkeit, Zuverlässigkeit und Herzlichkeit gefüllt hatte. Es ist überflüssig zu erwähnen, dass er für seine Tätigkeiten mit allen Auszeichnungen – bis hin zur Goldenen Plakette – geehrt wurde, die der TSV Fichte Hagen zu vergeben hat. In seine Amtszeit fiel der Bau des Kunstrasenplatzes. Unter seiner Ägide stiegen die Mitgliederzahlen des Vereins stetig an. Auch der Aufstieg in die Fußball-Landesliga konnte 1991 gefeiert werden. Und gefeiert wurde im Umfeld von Freytag immer gerne und lange.
Neben dem Fußball verbrachte der glühende Fan des 1. FC Köln gerne Zeit mit seinen Freunden vom Stammtisch. Immer bei ihm war auch Annika Schevel, die ihn in seinen letzten Jahren und auf seinem letzten Weg begleitet hatte.
Von der Fichte-„Familie“ umsorgt
Der Schreiber dieser Zeilen lernte Rupert Freytag Anfang der Achtziger als Schiedsrichter kennen und hatte später als Schiri-Funktionär immer mit ihm zu tun. Bei unserem letzten Treffen im vergangenen Jahr anlässlich einer Aufstiegsfeier beim TSV war er schon von der Demenz gezeichnet. Und es wurde mir warm ums Herz, als ich sah, wie dieser Mann, der so viel für den TSV und den Fußball gegeben hatte, von seiner Fichte-„Familie“ umsorgt wurde. „Der Verein ist traurig, aber froh, Rupert so lange gekannt zu haben“, sagt Reinhard Flormann, Vorsitzender des Hauptvereins. „Wer mit ihm zusammen war, hat viel erlebt. Wir können uns vor seinem Lebenswerk nur verneigen.“ Freytags Nachfolger Mathias Schneidmüller hörte bei seinem ersten Treffen mit Freytag den Satz, den alle Spieler kannten: „Wenn Du fürs Spielen Geld verdienen willst, kannst Du gleich wieder gehen.“
Jetzt sitzen wir hier, Reinhard, Schneidi und ich, und verfassen diesen Nachruf. Und sogar der Himmel draußen weint...