Krefeld/Wetter. Für den Ruderer Moritz Küpper läuft es. Erst Fünfter bei der Weltmeisterschaft im Einer, dann Europameister im Doppelzweier: Sein nächstes Ziel:
Einen weiteren großen Erfolg konnte Moritz Küpper, Ruderer des RC Westfalen Herdecke, in seiner noch jungen Karriere feiern. Während der Saison hatte er sich gut präsentiert, war unter anderem Deutscher Meister geworden, und durfte deshalb im Juli für Deutschland bei der U 23-Weltmeisterschaft im bulgarischen Plovdiv im Leichtgewichts-Einer antreten. Dort hatte er einen hervorragenden fünften Platz belegt. Bei der Europameisterschaft in Krefeld am vergangenen Wochenende lief es noch besser, denn mit seinem Partner Adrian Reinstädtler aus Frankfurt wurde er nach einer überlegenen Fahrt U 23-Europameister im Leichtgewicht-Doppelzweier.
„Der Doppel-Zweier ist bei den Leichtgewichten die einzige Bootsklasse, die auch olympisch ist“, erklärt Nadine Schmutzler, die Sprecherin des RC. Entsprechend begehrt und überlaufen ist diese Klasse natürlich für alle Ruderer. Nach der internationalen Regatta in Ratzeburg wurde Küpper aufgrund der gezeigten Leistungen erstmals von Heiner Schwarz, dem leitenden Bereichstrainer für die U 23, mit seinem neuen Partner in dieses Boot gesetzt. Weil Küpper als Schlag- und Reinstädtler als Bugmann sofort ein sehr gutes Bild abgaben, durften die beiden auch bei der Europameisterschaft starten, die auf dem Elfrather See bei Krefeld stattfand.
Im Vorlauf am Samstag trafen die beiden Ruderer auf ein gänzlich unbekanntes Feld. Zum ersten Mal saßen die beiden bei einer internationalen Regatta zusammen in einem Boot. „Die anderen Teams sind schon länger eingefahren, wir waren noch ein bisschen unsicher“, erklärt Küpper, warum er mit seinem Partner am Start schlecht wegkam. Aber das Team fing sich schnell, und schon bei der 1000-Meter-Marke lag der deutsche Zweier vorne. Zwar kam das portugiesische Boot noch einmal auf, aber mit einer halben Bootslänge Vorsprung gewann das deutsche Duo seinen Vorlauf vor Portugal, Ungarn, Griechenland und Österreich und qualifizierte sich direkt für den Endlauf.
Dort ging es dann um Edelmetall. Auch im Finale erwischten Küpper und Reinstädtler einen schwachen Start. Aber sie rollten das Feld wieder von hinten auf und hatten an der 1500-Meter-Marke schon einen Vorsprung von fünf Bootslängen. Der wurde souverän ins Ziel gebracht und die Schweiz und Portugal auf die Plätze verwiesen. „Sie haben sich von Beginn an stark gezeigt und keine Zweifel daran aufkommen lassen, dass sie gewinnen wollten“, lobte auch Schmutzler. Begeistert waren auch die vielen zur Unterstützung mitgefahrenen Vereinskameraden.
Es war ein gelungener Abschluss der Sommersaison, bevor es nun ins Wintertraining geht. „Ich bin mega zufrieden mit der Saison“, freute sich Küpper, der auch einen besonderen Dank an seinen Bootspartner richtet. „Das mit Adrian hat sofort gepasst. Wir haben super zusammen harmoniert, nicht nur auf dem Wasser. Wir haben in den Trainingslagern zusammen gewohnt und uns prima verstanden.“
Leider wird Reinstädtler im nächsten Jahr für die U 23 zu alt sein. Küpper bräuchte also für 2024 einen neuen Partner. „Die Vorleistungen in den ersten Rennen nächstes Jahr werden wichtig sein“, erklärt Küpper. Aber auch die Werte bei Leistungsüberprüfungen wie Ergometertests fließen mit in die Gesamtbewertung ein. Am Ende entscheidet wieder Bereichstrainer Schwarz mit seinem Trainerstab darüber, wer im neuen Jahr im deutschen Doppelzweier sitzen wird.
Einen der beiden Plätze will Küpper unbedingt haben, denn er hat schon ein weiteres Ziel vor Augen. Die nächste U 23-Weltmeisterschaft findet nämlich im August 2024 in St. Catherines in Kanada statt. Und für ein solches Highlight lohnt sich jede Anstrengung.