Hohenlimburg. Die Ringer vom KSV Hohenlimburg haben ein massives Problem: Ihre Halle bleibt nach den Ferien geschlossen. Dabei gehen bald die Wettkämpfe los.
Die Arbeiten verzögern sich: Die Turnhalle der Realschule in Hagen-Hohenlimburg bleibt in den kommenden Monaten weiterhin wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Das teilte das Service-Zentrum der Stadt (SZS) Hagen kürzlich mit. Das hat nicht nur gravierende Auswirkungen auf den Schulsport in der Realschule, sondern auch auf die heimische Sportlandschaft.
Bei örtlichen Sportvereinen, die die Halle nutzen, sorgt die Verzögerung der Arbeiten nämlich mitunter für mächtige Probleme. Betroffen sind unter anderem die Ringer vom KSV Hohenlimburg, aber auch weitere Vereine. Sie stehen nun ohne Halle da. Und das, obwohl beim KSV in drei Wochen der Wettkampfbetrieb starten soll.
Sanierungsarbeiten verzögern sich
„Das ist für uns sehr ungünstig. In vier Wochen haben wir unseren ersten Heimkampf, und wir stehen Stand heute ohne Halle da, außerdem bald auch ohne Trainingsmöglichkeiten“, sagt Timo Golz, der beim KSV als Geschäftsführer und Jugendtrainer tätig ist.
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Die Historie des Umbaus, für den sich die KSV-Ringer ursprünglich mit eingesetzt haben, beschreibt er so: Dass die Sanitäranlagen saniert werden sollen, wisse der KSV seit zwei Jahren und habe das Vorhaben auch seinerzeit begrüßt. Mit dem weiteren Verlauf des Sachverhaltes sind die KSV-Ringer jedoch weniger zufrieden: Seitdem habe der Verein immer mal wieder, vorwiegend aber auf Nachfrage beim Fachbereich Gebäudewirtschaft, vom aktuellen Planungsstand erfahren: „Es war mal angedacht, dass die Arbeiten im Sommer 2022 stattfinden sollen. Passiert ist dann aber nichts. Dann hieß es, dass es im Winter losgehen soll. Aber auch nach Weihnachten war alles wie vorher“, berichtet Golz.
Alternative bricht weg
Im April/Mai dieses Jahres seien die Arbeiten dann gestartet. „Es war immer von einem Gesamtaufwand von knapp sechs Wochen die Rede“, erläutert der KSV-Geschäftsführer. In den Ferien habe der KSV mit der Katernberghalle dann immerhin eine alternative Trainingsmöglichkeit zur Verfügung gestellt bekommen, um sich auf die kommende Wettkampf-Saison vorzubereiten. Zustande gekommen sei das durch die Vermittlung des SZS: „Dafür sind wir sehr dankbar, aber wenn die Ferien vorbei sind, können wir da nicht mehr rein, weil die Halle ja ebenfalls für den Schulbetrieb benötigt wird“, sagt Golz.
„Außerdem ist es so, dass es nur mit einer Halle nicht getan ist. Wir brauchen Lagermöglichkeiten, weil wir für Trainingseinheiten und Wettkämpfe viel auf- und abbauen müssen. Dazu gehören Matten und viele weitere Trainingsutensilien. In der Katernberghalle hatten wir jetzt sogar die Möglichkeit, diese Sachen liegen zu lassen, was für uns sehr gut war. Nur sobald die Ferien vorbei sind, ginge das natürlich dann auch nicht mehr.“
SZS hilft bei Suche
Nun geht die Suche nach einer geeigneten Stätte los: Jüngst hat das Service-Zentrum Sport einen Aufruf gestartet, um die Kuh noch vom Eis zu bekommen. Es ging ein Brief an alle Sportvereine in Hohenlimburg raus, in dem das SZS dazu aufgerufen hat, wenn möglich eigene Hallenzeiten abzugeben und jenen Vereinen zur Verfügung zu stellen, die von der Verzögerung des Umbaus an der Realschule betroffen sind.
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Über den Grund für die Verzögerung kann Karsten-Thilo Raab, Leiter des Service-Zentrums Sport in Hagen, aufklären: „Im Zuge der Arbeiten wurden auch die Leitungen untersucht und dabei wurde festgestellt, dass die ziemlich marode sind“, so Raab. Wenn man nichts unternommen hätte, so berichtet er, hätte im schlimmsten Fall gedroht, dass das Wasser direkt ins Grundwasser versickert. Daher seien die Arbeiten dringend nötig gewesen.
Dieser Umstand sorge nicht nur für die Verzögerung bis voraussichtlich November, sondern auch für eine erhebliche Kostensteigerung: „Ursprünglich sollten nur die Sanitäranlagen saniert werden. Durch die Installation der neuen Leitungen beträgt das Investitionsvolumen 375.000 Euro. Das sind rund 100.000 Euro Mehrkosten“, sagt Raab.
Aufruf an alle Hohenlimburger Vereine
Mit anderen Worten: Die Hiobsbotschaft aus der Turnhalle der Realschule ist für alle Seiten bitter. Die Stadt muss tiefer in die Tasche greifen. Und die Vereine werden sich für Training und Wettkampfbetrieb eine andere Bleibe suchen müssen. Der SZS unterstützt dabei, ist aber eben auf die Hilfe anderer Vereine angewiesen.
Daher der Aufruf: Wer auf Trainingseinheiten verzichten und den Platz zur Verfügung stellen kann, oder gemeinsame Trainings mit denen, die eigentlich in der Turnhalle der Realschule Hohenlimburg untergebracht sind, durchführen kann, sollte sich möglichst zeitnah mit Stefanie Schindelbauer-Funke vom SZS unter Telefon 02331/207-5102 oder unter E-Mail stefanie.schindelbauer-funke@stadt-hagen.de in Verbindung setzen. Gleichzeitig bittet das SZS darum, dass eventuelle Meldungen nach Möglichkeit gesammelt über die jeweiligen Vereine erfolgen.