Hagen. Auf der Jahreshauptversammlung des VfL Eintracht Hagen gibt Investor Detlef Spruth ein Update zum Millionenprojekt.
Es scheint ein nie enden wollendes Thema zu sein: Der geplante Bau einer Mehrzweckhalle am Ischeland hat in den vergangenen Monaten bei Investor Detlef Spruth, Vorsitzende von Eintracht Hagen, so einige Emotionen hervorgerufen. Bei der Jahreshauptversammlung des VfL wurde er nun deutlich: „Im Moment ist der Stand so, dass dies der Punkt ist, an dem das Projekt scheitern wird.“ Ein 40-Millionen-Euro-Projekt vor dem Aus? Sowohl das Hagener Finanzamt als auch die Oberfinanzdirektion Düsseldorf erkennen die Gemeinnützigkeit des Projektes bisher nicht an. Laut deren Definition würde eine solche Halle nur dem Spitzensport, nicht aber dem Breitensport nützen. Eine Aussage, welcher die Eintrachtler seit Monaten vehement widersprechen. Sollte die Gemeinnützigkeit nicht anerkannt werden, würde das ganze Bauprojekt doppelt so teuer werden, wie ursprünglich angenommen. Das wäre der endgültige Todesstoß.
Aufgeben kommt für Detlef Spruth aber noch nicht in Frage: „Wir haben ja schon beim Thema ,Parkplatzsituation an der Halle Mittelstadt‘ bewiesen, dass wir nicht so schnell aufgeben. Und das werden wir auch beim Hallenprojekt nicht tun - solange wir noch irgendeinen Weg sehen.“
Parkplatzsituation entspannt sich
Aber Spruth durfte sich auf der dreistündigen JHV auch über positive Dinge freuen: Hinsichtlich der seit Jahren ungelösten Parkplatzsituation an der Sporthalle Mittelstadt zeichnet sich eine Lösung ab. Sie soll so aussehen, dass der VfL Eintracht an den Parkhausbetreiber einen Sockelbetrag zahlt, der von der Sparkasse an Volme und Ruhr übernommen wird.
Im Gegenzug können Vereinsmitglieder - oder Eltern von Nachwuchsspielern - pro Trainingseinheit für 1 Euro parken. Bisher wurden, je nach Trainingsdauer, 4,50 bis 6 Euro fällig. Über Einzelheiten - man muss sich registrieren und bekommt dann eine Chipkarte - wird informiert, sobald die Vereinbarung von beiden Parteien unterschrieben ist.
Ebenfalls fiel, neben den Berichten aus den einzelnen Abteilungen, auch der Blick auf die Mitgliederzahl aus: Diese ist seit dem 31. Dezember 2021 von 631 auf aktuell 755 gestiegen. Dass der VfL Eintracht auch in diesem Jahr wieder das Jugendzertifikat erhalten hat, war eine weitere erfreuliche Nachricht. Allerdings werden die damit verbundenen Aufwendungen, nicht zuletzt finanzieller Art, immer größer.
Neuer Streamingdienst
Die Partien der Zweitliga-Handballer, die nicht nur von zahlreichen Fans live vor Ort verfolgt, sondern auch über den Stream geschaut werden, übernimmt künftig der neue Bezahl-Streamingdienst Dyn Media. „Einerseits erhalten wir zwar mehr Geld, andererseits müssen wir auch mehr investieren“, erläuterte Eintracht-Geschäftsführer Fynn Holpert. So wird künftig zu den Heimspielen jeweils ein eigener Boden verlegt, gegenüber den TV-Kameras müssen LED-Banden installiert werden.
Der VfL Eintracht Hagen startet als Pilotprojekt ein Tagesinternat, an dem künftig zehn Schüler des kooperierenden Fichte-Gymnasiums von qualifizierten Kräften schulisch und sportlich betreut werden. Dafür werden zwei neue Räumlichkeiten in der Geschäftsstelle bezogen.
Um die Basis für die Ausbildung von Sportlern schon in Kindergärten und Schulen zu legen, waren die Eintrachtler im vergangenen Geschäftsjahr vorwiegend in Person von Detlef Schiffke, Pavel Prokopec und Frank Gendig in neun Kindergärten und sechs offenen Ganztagsschulen tätig.
Aber nicht nur um den Nachwuchs, auch um die altverdienten Mitglieder ging es.
Dort gab es besonders bei den Einzelehrungen (siehe Infokasten) eine große Besonderheit: „Platin habe ich zuvor noch nie vergeben“, so Klubchef Spruth, als er dem 2. Vorsitzenden Ralf Wilke zur 75-jährigen Vereinsmitgliedschaft, zu 55 Jahren Vorstandsarbeit und 10 Jahren als 2. Vorsitzenden gratulierte.