Sprockhövel. Im Duell der Meister schafft es die SpVg. Hagen 11 sich gegen den TuS Ennepetal II durchzusetzen. Nach dem Abpfiff gibt es Kritik vom Gegner.
Meister waren sie schon, jetzt dürfen sie sich auch Aufsteiger nennen! Die Fußballer der SpVg. Hagen 11 II haben es geschafft und sichern sich mit einem deutlichen und verdientem 3:0 (2:0)-Sieg im Entscheidungsspiel gegen den TuS Ennepetal II das Ticket für die Bezirksliga.
Der TuS Hasslinghausen richtete das Aufeinandertreffen der beiden Kreisligisten auf einem neutralen Platz aus. Und das wollten einige Zuschauer bei bestem Sonnenschein verfolgen: Über 700 Besucher kamen zusammen, ein zu großer Andrang am Eingang. Die Partie wurde mit fünfzehnminütiger Verspätung angepfiffen.
Elfmeter oder nicht?
Gleich nach dem Anpfiff wurde deutlich: Beide Mannschaften wussten, was auf dem Spiel stand. Meister durften sich beide nennen, doch eine Meisterschaft ohne Aufstieg, das stellt niemanden zufrieden. Als sich Ennepetals Leon Enzmann in der 17. Minute stark über die linke Seite durchsetzte und im Sechzehner zu Fall gebracht wurde, hielten die Elfer-Fans kurz den Atem an. Es war eine Situation, bei welcher ein Elfmeterpfiff keinen der Zuschauer wirklich verwundert hätte. Doch die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm. Nur sieben Minuten später war es erneut Enzmann, der die größte Chance der Ennepetaler vergab: Erneut setzte er sich schnell und zweikampfstark über die linke Seite durch, steckte den Ball an Hagens Torwart Julian Bungart vorbei, traf aber nur den Pfosten.
Aber auch die Elfer blieben nicht untätig, durften aber erst in der 37. Minute zum kollektivem Jubel ansetzen: Nach einer Flanke von rechts stieg Kürsat Erzurum in die Luft und köpfte den Ball auf das Tor. TuS-Keeper Luke Spähn streckte sich – doch es reichte nicht. 1:0 für die Hagener. Und noch vor der Pause folgte der nächste Treffer: Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld setzte sich Eron Morina stark im Eins-gegen-eins durch und schickte die Hagener mit einer 2:0-Führung (45.) in die Halbzeit.
Doppelpack von Eron Morina
„Wir haben uns in der Pause vorgenommen direkt nachzulegen“, sagte Elfer-Coach Ronny Ogonda. Und seine Mannschaft tat, wie ihr geheißen. Mit einer überragenden Ballmitnahme veredelte Morina mit seinem zweiten Treffer den Tag der Elfer. 3:0 in der 52. Minute. Es sollte die Vorentscheidung gewesen sein. In der 60. Minute wurde es noch einmal laut: Elfer-Keeper Bungart prallte bei einer Abwehraktion mit TuS-Kapitän David Riedel zusammen, Letzterer musste kurzzeitig behandelt werden. Ennepetals Teammanager Marc Schulte befand: „Meiner Meinung nach hätten wir drei Elfmeter bekommen müssen.“ Doch es gab auf beiden Seiten keinen Strafstoß während der gesamten Partie.
Im Nachgang verflachte das Spiel zusehends, bei den sommerlichen Temperaturen nahmen beide Mannschaften einen Gang raus. Doch das hemmte die Freude nach dem Abpfiff nicht. Als der Schlusspfiff die Partie beendete gab es kein Halten mehr: Die Elfer stürmten auf das Feld und lagen sich in den Armen. „In der zweiten Halbzeit haben wir etwas zu wenig gemacht“, befand Hagens Trainer Ronny Ogonda. Aber das trübte seine Freude nicht. „Ich bin gespannt, was uns in der kommenden Saison erwartet. Wir haben eine sehr junge Truppe und wollen uns mit Spielern aus der A-Jugend verstärken. Wir wollen eine Plattform bieten.“
Kritik aus Ennepetal
Den Ennepetalern, die mit Leon Enzmann und Moritz Müller zwei Spieler aus dem Oberliga-Kader aufboten, war die Unterstützung, welche die Elfer-Reserve aus ihrer ersten Mannschaft bekam, ein Dorn im Auge. Trainer Marius Hornschuh: „Es ist legitim, was die Hagener gemacht haben. Trotzdem ist das für mich Wettbewerbsverzerrung, vor allem wenn es zu so einem Spiel kommen muss, obwohl wir eigentlich Meister sind.“
Für die Hagener ist der Aufstieg laut Trainer Ogonda eine Belohnung für die Spielzeit. „Das werden wir nun ordentlich feiern“, kündigte er mit einem Augenzwinkern an.
SpVg. Hagen 11 II: Bungart; Böcker, Capeller (80. Fischer), Endt-Knauer, Erzurum (71. Kilic), Mayer, Morina (90. Gronenberg), Vogthofer (66. Metz), Bodenröder, Jacoby, Schiefer.
TuS Ennepetal II: Späth; Janitzky, Herter, Salzmann, Schweflinghaus, Starker (81. Döge), Riedel (67. Vijayakumaran), Müller, Konnerth, Enzmann (63. Kayak), Calin (75. Yedek).