Hagen. Phoenix Hagen verliert gegen den Tabellenzweiten Tigers Tübingen mit 84:96. Die Volmestädter müssen auf ihren Topscorer Kyle Castlin verzichten.

Phoenix Hagen hatte am frühen Sonntagabend nicht nur die Chance, den Playoffs ein großes Stück näher zu kommen, sondern auch eine etwas unrühmliche Bilanz aufzuhübschen: Gegen die fünf Topteams der 2. Bundesliga ProA hatte man in dieser Saison nur zwei von neun Begegnungen gewonnen. Am 32. Spieltag erwies sich aber erneut ein Kontrahent „von oben“ als zu mächtig. Phoenix war mit den Tigers Tübingen fast 40 Minuten auf Augenhöhe, aber eben nur fast. In der Schlussphase erwiesen sich die Baden-Württemberger als effizienter und frischer – und gewannen daher verdient mit 96:84 (45:44).

Castlin fällt aus – noch keine Diagnose

Ein Akteur, der in der Schlussphase immer gerne ein paar Worte mitzureden hat, fehlte Phoenix Hagen im vorletzten Heimspiel der regulären Saison. Topscorer Kyle Castlin war am Sonntag nicht in der Krollmann Arena. „Während und nach dem Mannschaftstraining am Freitagabend stellte der Amerikaner unnatürliche Schwellungen in den Extremitäten fest“, verlautbarte Phoenix Hagen kurz vor Spielbeginn. „Nach Rücksprache mit dem Medical Staff begab er sich daraufhin zwecks ärztlicher Betreuung ins Krankenhaus, um der Ursache auf den Grund zu gehen.“ Eine Diagnose steht noch aus.

Fotostrecke- Phoenix Hagen verliert gegen Tübingen

Phoenix Hagen gegen die Tigers Tübingen.
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1/32

Auch ohne seinen wohl besten Spieler lieferte Phoenix den Tigers Tübingen einen packenden Kampf. 2583 Zuschauer – nur im Derby gegen Bochum waren mehr Fans in der Halle – sahen ein leidenschaftlich kämpfendes Team. Aber sie sahen auch ein Team, das sich ungewöhnlich viele Ballverluste (20) leistete und in den Schlussminuten fahrig wirkte. Tübingen hingegen spielte seinen Stiefel gekonnt herunter und hatte einen überragenden Akteur in seinen Reihen, der gen Ende des Spiels förmlich explodierte: Bakary Dibba – ein eigentlich roher, 2,02 Meter großer Athlet – machte die zweite Hälfte zu seiner persönlichen Show. Der Däne wuchtete Dunkings in den Korb, traf wichtige (freie) Dreier und blockte seine Gegenspieler derart spektakulär, dass die mitgereisten Tübinger Fans völlig aus dem Häuschen waren.

Dibbas acht Punkte in Serie zum 75:83 (37.) brachten das Momentum vollends aufseiten der Tigers. Beim Dunking des 21-jährigen Tigers-Talents zum 81:89 (39.) war die Partie endgültig entschieden. „Wir sind überhaupt nicht glücklich mit der Niederlage. Das tut weh“, sagte Hagens Trainer Chris Harris nach dem Spiel. „Aber wir haben mit Kampfgeist und voller Konzentration verloren. Wir haben heute alles in die Waagschale geworfen.“

Derby gegen Leverkusen

Während Dibba mit 19 Punkten in der zweiten Hälfte herausragte, war es in der ersten Halbzeit Zachary Seljaas, der mit 18 Zählern kaum aufzuhalten war. Phoenix gab dem Tigers-Topscorer danach kaum noch Luft zum Atmen und machte die Räume in der Zonenverteidigung eng. In Verbindung mit viel Kampfgeist beim Rebound und offensiv starken Leistungen von Marcel Keßen (19 Punkte) und Marvin Omuvwie (14) lag Phoenix über weite Strecken des Spiels vorn, letztmalig beim 75:73 in der 33. Minute.

Hagener Topscorer war erneut JJ Mann, allerdings erwischte der US-Amerikaner, der sich eine unterhaltsame Privatfehde mit Tübingens Till-Joschka Jönke bot, mit nur 6 von 19 verwandelten Würfen keinen guten Tag. Ebenso Grayson Murphy (0/6 Dreier), der viele Notwürfe nehmen musste.

Phoenix Hagen

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    Durch die 15. Saisonniederlage bleibt Hagens Kampf um einen Playoff-Platz spannend. Am kommenden Freitag, 21. April, müssen die Phoenix-Basketballer bei den Bayer Giants Leverkusen gewinnen, ansonsten heißt es womöglich im letzten Saisonspiel gegen Paderborn (29.): Zittern bis zur allerletzten Minute.

    Statistik

    Phoenix: Thompson (3), Iloanya, Kraushaar (7, 5 Assists), Cikara, Murphy (7, 6 Assists, 0/6 Dreier), Keßen (19, 8 Rebounds, 4/7 Dreier), Omuvwie (14, 8 Rebounds), Vaara, Mann (20, 6/19 Feldwürfe), Uhlemann (6), Bank (8).

    Topscorer Tübingen: Seljaas (23), Seric (18, 11 Rebounds), Dibba (21), Jönke (11).

    Zuschauer: 2583.