Herdecke. Seit 25 Jahren gibt es den Aktivclub in Herdecke. Was das Studio so besonders macht:

Vor 25 Jahren eröffnen Tanja und Holger Hufer ihr Fitnessstudio „Vital Aktivclub“ in Herdecke unweit der Ruhr - und machen damit ihr Hobby zum Beruf. Gemeinsam erinnern sie sich an ihre Anfänge und schauen zurück auf einen Weg voller Herausforderungen und Erfolge.

Wie alles angefangen hat, daran erinnert sich Holger Hufer noch genau. Über einen Studienkollegen erfährt er, dass in Herdecke jemand gesucht wird, der ein Fitnessstudio eröffnen möchte. Der studierte Diplomsportlehrer ergreift seine Chance und macht sich mit seinem eigenen Studio selbstständig. Zuvor hatte er bereits zwei Fitnessstudios in Dortmund geleitet. Seine Frau Tanja Hufer unterstützt ihn, wo sie nur kann, bleibt aber erstmal festangestellt in einem Fitnessstudio in Dortmund, um ein sicheres Einkommen zu generieren. Erst nach sechs Jahren steigt sie mit Umbau des Studios voll ein. „Wir wollten erstmal schauen, ob es überhaupt funktioniert“, sagt Tanja Hufer.

Zufällig in Fitnessbranche

Sie selbst ist eher zufällig in der Fitnessbranche gelandet. Weil es mit dem Architektur-Studium nicht funktioniert hat, studiert sie zusammen mit ihren Mann Sport in Bochum. Also startet Holger Hufer erstmal allein. Zusammen mit sieben Fahrrädern und zwei Steppern will der gelernte Diplomsportlehrer mit seinem Studio weg vom Bodybuilder-Image, hin zum gesundheitsorientiertem Training. Vor allem Sport-Einsteiger und Wiedereinsteiger sollen mit dem Angebot angesprochen werden. „Unser Ziel war es, auch ältere Leute an Fitnessgeräte zu bekommen“, so Holger Hufer. Das ist ihnen gelungen, denn neben eher „mittelalten“ Vierzig- und Fünfzigjährigen kommen auch Senioren zu ihnen ins Studio. Besonders stolz ist Tanja Hufer auf ihre älteste Kundin. „Mit ihren 92 Jahren ist sie fitter als viele Jüngere“, sagt die 51-Jährige.

Mittlerweile ist das Fitnessstudio deutlich gewachsen. Die Anzahl der Geräte hat sich verdoppelt und auch das Team ist mit der Zeit größer geworden. Inzwischen werden die Hufers von 13 Mitarbeitern unterstützt. Mit dem Umbau des Zweibrücker Hofs vor 18 Jahren, in den der Vital Aktivclub integriert ist, kann das Fitnessstudio ausgebaut werden und gewinnt an Größe. Aus der alten Waschküche des Hotels wird ein neuer Trainingsraum, aus einem Konferenzsaal ein Gymnastikraum. Mit dem gewonnenem Platz kann das Paar nun auch sein Angebot komplettieren und Kurse anbieten. „Ohne das Kursangebot hätten wir uns gegen die wachsende Konkurrenz nicht durchsetzen können“, sagt Holger Hufer.

Atmosphäre ist angenehm

Obwohl der Vital Aktivclub im Gegensatz zu den großen Fitnessstudio-Ketten doch eher klein und überschaubar ist, kämen die Menschen aus Herdecke und der Umgebung gerne. „Wir sind anders. Bei uns ist alles privater, familiärer und persönlicher. Man kennt sich und unterhält sich auch mal gerne“, erklärt der 56-Jährige. Das findet auch Heike Rehm, die seit 15 Jahren mit ihrem Mann ins Studio kommt. „Diese familiäre Atmosphäre macht einfach den Charme aus und sorgt dafür, dass wir uns seit vielen Jahren hier sehr wohlfühlen und immer gerne herkommen“, sagt sie.

Viele schöne Erinnerungen verbinden Holger und Tanja Hufer mit ihrem Fitnessstudio. Ihre beiden Söhne sind dort groß geworden, insgesamt hat die Familie dort viel Zeit verbracht. Manchmal auch auf Kosten der eigenen Freizeit „Es gab Zeiten, gerade am Anfang, da konnten wir nicht zusammen Urlaub machen, weil immer jemand hier im Studio sein musste“, sagt die Diplomsportlehrerin. Doch all die Zeit und Arbeit sei die Sache wert gewesen. „Man bekommt so viel zurück. Meist sind es die kleinen zwischenmenschlichen Dinge, die besonders schön sind“, so Tanja Hufer. Für siesei es jedes Mal ein Highlight, wenn sie einen Sportmuffel doch dazu bewegen kann sich zu bewegen: „Es ist das schönste Kompliment, wenn Kunden auf einen zu kommen und sagen: Ich mache zwar nicht gerne Sport, aber die Atmosphäre ist so angenehm, dass ich immer gerne komme.“ Die beiden sind stolz auf das, was sie aufgebaut haben. Und schauen voller Optimismus in die Zukunft. Das Ziel - die nächsten zehn bis 20 Jahre so weitermachen und sich weiterhin als dieser kleiner und persönlicher Nischenklub zu präsentieren. „Wir freuen uns auf alles was, kommt“, sagt Holger Hufer.