Hagen. Nach seinem Kreuzbandriss kämpft sich Louis Vormann, Fußballer der SpVg. Hagen 11, zurück zu alter Stärke.

„Mach langsam.“ „Steig ja nicht zu schnell wieder ein.“ „Du musst aufpassen.“ Immer wieder kommen die, sicher nett gemeinten, Ermahnungen. Dazu noch die Stimme im eigenen Kopf, die immer wieder warnt. Bei kleinen falschen Bewegungen ist die Angst da:

So richtig zurückgefunden hat Louis Vormann noch nicht. Dabei würde gerade er, das Elfer-Urgestein, doch so gerne schnellstmöglich wieder mit seiner SpVg. Hagen 11 auf dem Feld stehen. Zum Beginn der Vorbereitung, am 1. Juli, riss sich der 28-Jährige das Kreuzband. Während seine Mannschaft in die Saison startete, Höhen, aber auch Tiefen durchlebte, hieß es für den Mittelfeldspieler: Operation, Reha, Physiotermine und vor allem geduldig bleiben.

Am 9. August erfolgte der Eingriff. „Ich bin im Anschluss nur acht Tage auf Krücken unterwegs gewesen“, sagt Vormann, der die Vorgabe bekam, dass Bein möglichst schnell wieder zu belasten. Nach zehn Wochen folgte der erste lockere Lauf.

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Doch nun steht eine zweite Operation im Raum, der Grund: Das Knie lässt sich nicht vollständig strecken. „Ab einem gewissen Punkt geht es nicht mehr weiter und tut extrem weh“, sagt Vormann, dass sich das Knie nur mit Druck durchdrücken ließe.

Narbengewebe gebildet

Scheinbar habe sich Narbengewebe gebildet, wurde Vormann von einem Fachmann erklärt, der aber auch eine gute Nachricht bereithielt: „Das Kreuzband scheint gut verheilt zu sein, da gibt es keine Probleme“, freut sich der Elfer. Ein erneuter MRT-Termin soll nun Aufschluss geben, ob ein erneuter Eingriff vorgenommen werden muss: „Allerdings ist es dann nichts Großes. In drei bis vier Wochen sollte es dann auch verheilt sein“, rückt für den 28-Jährigen ein Comeback immer näher.

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Inzwischen macht der Mittelfeldspieler weite Teile des Mannschaftstraining schon wieder mit, allerdings noch nicht zu 100 Prozent. Und auch ein Comeback im Meisterschaftsbetrieb ist noch nicht absehbar.

Erste schnelle Fortschritte, dann Stillstand

Das kann frustrierend sein: „In der ersten Phase nach der Operation macht man schnell Fortschritte. Das Knie lässt sich wieder beugen, man kann ohne Krücken gehen – das sind alles kleine Meilensteine. Aber sobald man wieder im Lauftraining ist, hat man das Gefühl, dass sich nicht mehr so viel tut“, findet Vormann.

Seit der Winterpause nimmt er auch wieder verstärkt am Mannschaftstraining teil, auch wenn Zweikämpfe für ihn noch Tabu sind. „Da muss ich mich noch zurücknehmen.“ Den Kontakt zum Team hat er aber dennoch nicht verloren „Natürlich habe ich versucht bei der Mannschaft dabei zu sein, sobald es ging. Aber es ist immer noch einmal etwas anderes.“

Vertragsverlängerung

Damit es so wird wie vor dem Kreuzbandriss arbeitet der 28-Jährige intensiv – und gab auch kürzlich erst seine Vertragsverlängerung bei den Elfern bekannt. „Es ist beeindruckend, wie sich Louis nach seinem Kreuzbandriss zurückkämpft. Tagtäglich arbeitet er auf dem Platz für sein Comeback. Wir freuen uns sehr, dass Louis ein Elfer bleibt“, lobte Trainer Christian Fohs die Entscheidung des Urgesteins. Es ist klar, Louis Vormann ist auf Emst noch nicht fertig: „Der größte Teil ist geschafft. Jetzt kribbelt es“, ist der Elfer heiß drauf wieder loszulegen.