Johannes Hülstrung ist nicht nur Kommentator bei Phoenix Hagen, sondern bringt auch das BVB-Heft Borussini heraus.

Hagen Johannes Hülstrung. Wem dieser Name nichts sagt, der wird spätestens bei der Stimme wissen, von wem die Rede ist. Es ist die Stimme, die jene Fans von Phoenix Hagen abholt, die es nicht zu einem Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga Pro A in die Krollmann-Arena schaffen und deshalb den Stream auf „Sportdeutschland.Tv“ wählen.

Als Kommentator führt der Hagener durch die Spiele, gibt wichtige Hintergrundinformationen, bindet seine Co-Kommentatoren mit ein und interviewt vor dem Spiel, in Halbzeit und nach Spielschluss Spieler und Verantwortliche.

Früher als Fußballer aktiv

Doch der gebürtige Hagener ist nicht nur im Basketball aktiv. Auch Fußballspiele kommentiert er mit Leidenschaft, ist vor allem in der Regionalliga West für „Sporttotal“ aktiv.

In der Hinrunde der laufenden Saison begleitete er zehn Spiele. Denn waren es vorher nur einige Partien, für die der Streamingdienst die Rechte hatte, so ist es inzwischen die gesamte Liga. „Inzwischen ist es ein großes Team an Kommentatoren“, sagt Hülstrung. Aber auch selbst war er früher als Fußballer aktiv.

JSchon früh im BVB-Trikot unterwegs: Johannes Hülstrung an Weihnachten im Jahr 1997
JSchon früh im BVB-Trikot unterwegs: Johannes Hülstrung an Weihnachten im Jahr 1997 © Privat

Basketball hat er hingegen nicht gespielt, „aber mittlerweile habe ich genügend Spiele gesehen, um das kompensieren zu können“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Und das obwohl er durch das ehemalige Maskottchen von Brandt Hagen, dem Krümelmonster, ein kleines Trauma erlitten hat: „Ich bin nach dem Spiel über die Absperrung geklettert, um ihm eine Figur zu schenken. Aber er hat sie abgelehnt. Das hat mich lange verfolgt“, sagt er lachend. Von seinem damaligen Kinderzimmer aus konnte er auf die Ischelandhalle sehen, und auch als die Basketballer nach Hohenlimburg ausweichen mussten, fuhr Hülstrung im Shuttlebus zu den Spielen. 2014 fing er an, ehrenamtlich am Hallenheft, der Crunchtime, mitzuwirken. „Ich habe es einfach mal versucht und eine E-Mail geschrieben“, erinnert er sich, wie sein Weg bei Phoenix Hagen begann.

Ein Borussia-Produkt

Für seinen Herzensverein Borussia Dortmund geht Hülstrung nun neue Wege – beziehungsweise kehrt zu alten zurück. Für den Fußball-Bundesligisten erstellt der 29-Jährige als verantwortlicher Redakteur das Kinder-Magazin Borussini. „Es ist ein Borussia-Produkt, allerdings bin ich beim Lensing Verlag angestellt“, erklärt der Hagener, der „eigentlich gar nicht auf der Suche nach etwas Neuem“ gewesen ist. Durch Zufall erfuhr er von der Stelle. Und gleich war seine Neugier geweckt. Ein Magazin für die kleinsten Borussia-Fans erstellen, „das klang nach einer tollen Herausforderung“.

Als Redakteur ist der Hagener für den Inhalt komplett alleine verantwortlich, zwei Grafiker stehen ihm bei der Umsetzung seiner Ideen zur Seite. Dadurch kann Hülstrung den Ausgaben seine ganz eigene Handschrift aufdrücken. „Ich muss schauen, wo ich hin will“, sagt er. Die Ausgaben seines Vorgängers hat er sich genau angeschaut. Manches sagte ihm zu, manches nicht. Und die Gedanken sprudeln nur so aus ihm heraus: „Ob unterwegs, unter der Dusche oder beim Essen – mir fallen immer neue Sachen ein.“ 44 Seiten erscheinen immer am neunten eines Monats. Und die 09, abgeleitet vom Gründungsjahr der Borussia 1909, zieht sich durch das gesamte Heft. So gibt es die 09 Geheimnisse für die jungen Leserinnen und Leser. Natürlich ohne die 04, welche an den Erzrivalen FC Schalke 04 erinnert. Dafür gibt es die 03 plus 01. Und Johannes Hülstrung ist perfektionistisch veranlagt:

„Da versuche ich dann auch die Ziffer 09 an der neunten Stelle im Text einzubauen. Probleme zu erfinden und die dann zu lösen, sowas macht mir einfach Spaß“, sagt er mit einem Lachen in der Stimme.

Fußballmäßige Gliederung

Auch die Gliederung des Heftes ist fußballmäßig in Anstoß und Abpfiff aufgeteilt. Und hat dazwischen Rubriken wie Einwurf, Gelbe Karte, Nachspielzeit „Und ich habe dazu immer noch ganz viele Ideen“, sagt Hülstrung, der die nächsten Monate nutzen möchte, um das Heft zu dem zu machen, was ihm vorschwebt. In seiner ersten Ausgabe schmückt ein Kinderfoto von ihm die erste Seite – natürlich mit einem BVB-Trikot. Es sind auch Kindheitserinnerungen, die der 29-Jährige bei seiner Vorstellung mit eingebracht hat – ein echter Borusse eben.

„Bei Borussini geht es nicht unbedingt um das aktuelle Geschehen in der Bundesliga, sondern mehr um das Drumherum. In meiner Kindheit hätte ich genau so ein Heft toll gefunden“, sagt der Hagener, der in der „Nachspielzeit“ die kleinen Leserinnen und Leser und deren Eltern auffordert, ihm Feedback zu geben: „Was fanden die Leute gut, was fanden sie nicht gut? Was kann ich in den nächsten Ausgaben besser machen?“

Und an Ideen, so viel ist sicher, mangelt es Johannes Hülstrung nicht. Am 6. Januar begleitet er den Profikader ins Trainingslager nach Marbella in Spanien. Und wird dort einiges an Input für die folgenden Borussini-Heft sammeln.