Herdecke. Alles läuft Glatt für die HSG Herdecke/Ende: Eine weiße Weste und ein breiter Kader machen die Handballer zum Aufstiegskandidaten...
Die Handballer der HSG Herdecke/Ende überwintern aktuell ungeschlagen auf dem ersten Tabellenplatz der Landesliga. Das Ziel ist klar: Der Verein will in die Verbandsliga aufsteigen. Die nächsten drei Wochen werden vermutlich zeigen, ob der Wunsch in Erfüllung gehen wird. Am 14. Januar gastiert man beim Tabellenzweiten PSV Recklinghausen, dem Ex-Verein des Übungsleiters der Herdecker, Daniel Buff. Eine Woche später geht es dann zum Tabellendritten, dem SV Westerholt. Es wird sich also zeigen müssen, ob die Ruhrstädter ihre guten Leistungen der ersten Saisonhälfte bestätigen können.
Alles läuft nach Maß: Schon in der Vorbereitung zur Saison machte die HSG Herdecke/Ende immer wieder – auch gegen höherklassige Gegner - auf sich aufmerksam. Während andere Mannschaften die Vorbereitung manchmal etwas lockerer angehen, zog der vor der Saison gekommene Trainer, Daniel Buff, direkt zu Beginn die Zügel an - ganz im Sinne seiner Mannschaft: „Wir haben in der Vorbereitung viel und hart trainiert“, sagt Buff: „Ich kann mich daran erinnern, dass ich den Jungs einmal eine Pause gönnen wollte. Damals sagten 15 von 16 Spielern, dass sie weitertrainieren wollten.“ Die junge Truppe zieht von Beginn an gut mit, was sich im Laufe der Saison auszahlt. „Für mich spielen die Jungs überragend. Und unter Daniel Buff haben sogar die Führungsspieler noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht. Das ist super“, freut sich der ebenfalls neue Sportliche Leiter, André Trenkelbach.
Buff, der im privaten Leben als Ausbilder bei der Polizei arbeitet, hat sich gut in Herdecke eingelebt: „Am Anfang war für mich natürlich alles neu, aber ich wurde super aufgenommen. Gerade André Trenkelbach und Tobias Treptow (Geschäftsführer HSG) waren und sind meine Ansprechpartner und haben mir das Ankommen erleichtert“, sagt Buff rückblickend. Neben dem neuen Umfeld habe er eine junge und „top motivierte“ Mannschaft vorgefunden. Und genau diese Mannschaft hat so gut wie alles gewonnen – lediglich in Witten (harzfreie Halle) musste man sich mit einem Unentschieden zufriedengeben. „Wir haben abgesehen von Witten eigentlich alle Spiele souverän gewonnen. Das sah schon sehr gut aus“, resümiert Buff, der seine Mannschaft als Aufstiegskandidaten akzeptiert, aber das „Top„ davor nicht hören will: „Ja, mittlerweile sind wir sicher ein Kandidat für den Aufstieg. Aber zu den Top-Aufstiegsaspiranten gehören sicher auch PSV Recklinghausen und Westerholt.“ Der Sportliche Leiter wird da schon deutlicher: „Wenn du nach der Hälfte der Saison mit einem Minuspunkt oben stehst, gibt’s keine Ausreden mehr. Ich glaube fest daran, dass wir aufsteigen – wir spielen aktuell einen super Handball“, sagt Trenkelbach selbstbewusst.
Das Ziel des Vorstandes ist klar: Mittelfristig will der Verein in die Oberliga. Dazu müsste man jetzt erst einmal in die Verbandsliga aufsteigen. Neben des breiten Kaders habe man die Saison über in Sachen Verletzungsfreiheit aber Glück gehabt: „Wir hatten keine schwerwiegenden Verletzungen oder langen Ausfälle in unseren Reihen“, so Buff. Dass sich das schnell ändern kann, zeigen die letzten Wochen. Glück im Unglück: Die Grippewelle, die die Herdecker jüngst überrannte fiel in die Spielfreie Zeit: „Wir wollten eigentlich bis zum 22.12. trainieren, das war aber nicht möglich. Vor den beiden Top-Spielen haben wir im nächsten Jahr noch fünf Einheiten“, erklärt Buff.
Luc Herold überzeugt
Eine Personalie macht in der vergangenen Saisonhälfte besonders auf sich aufmerksam. Mit Luc Herold kam ein junges Talent aus der A-Jugend-Bundesliga des VfL Eintracht Hagen zurück in die Bleichsteinhalle. Der inzwischen 19-jährige Herdecker überzeugte in der Vergangenheit immer wieder von der Bank kommend und glänzt mit einer annähend perfekten Torausbeute. „Ich muss ehrlich sagen, dass ich Luc als er aus Hagen kam nicht auf dem Schirm hatte. Das hat sicher aber geändert. Er ist ein ruhiger Zeitgenosse, der ein großes Standing in der Mannschaft hat“, erklärt Buff: „Er ist super effektiv. Ich behaupte mal, dass er eine Wurfquote von über 90 Prozent aufweist.“ Im letzten Spiel gegen Erkenschwick nutzte Herold seine lange Spielzeit und zahlte das Vertrauen mit sechs Toren zurück. „Wenn Luc spielt, zeigt er immer starke Leistungen“, so Buff.