Hagen. Im Derby gegen Hagen 11 verletzte sich Hohenlimburgs Sven Höltke schwer am Knie. So geht es ihm inzwischen:

War er vielleicht noch nicht richtig warm? Hat sich im Knie schon länger eine Verletzung angekündigt? War er in der Anfangsphase der Partie vielleicht noch nicht fokussiert?

Eine genaue Antwort auf diese Fragen hat Sven Höltke nicht. Ändern würde sie auch nichts mehr. In der dritten Minute des Hagener Fußballderbys zwischen dem SV Hohenlimburg 10 und der SpVg. Hagen 11 ging der 25-Jährige in einen Zweikampf. Nichts Besonderes, „eine ganz normale Aktion.“ Doch mit seinem Schuh blieb er im Kunstrasen der Emster hängen.

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„Ich habe es vier Mal laut knacken gehört“, wusste Höltke sofort, „dass da etwas kaputt ist.“ Schreiend lag er auf dem Boden, seine Mitspieler eilten herbei, schnell wurde ein Krankenwagen gerufen. „Ich habe angefangen zu schreien und zu weinen. Die Schmerzen waren schon sehr groß“, erinnert sich Höltke zurück.

Knochen sind heile

Als die Notärztin eintraf, „legte sie mich schlafen.“ In einem Hagener Krankenhaus folgte die erste Untersuchung, die offenbarte, dass zumindest die Knochen heile geblieben waren. Im Bochumer Bergmannsheil wurde dann die Schwere der Verletzung offenbart: Die Bänder hatte es übel erwischt. Kreuzband, Innenmeniskus, Außenmeniskus, Innenband und äußeres Band – alles „wurde komplett zerfetzt, sagte mir der Arzt.“

Bei einer Operation wurden die Bänder wieder zusammengenäht. „Dabei ist auch erst aufgefallen, dass der Außenmeniskus auch beschädigt ist. Das war vorher nicht aufgefallen“, sagt Höltke und ergänzt: „Es war wirklich einmal das Komplettprogramm.“ Seinem Gegenspieler macht er keinen Vorwurf für die schwere Verletzung: „Das war kein übles Foul. Wenn es überhaupt ein Foul war.“

Über Kontakte gelangte Höltke an einen erfahrenen Operateur, bei welchem sich auch Bundesligaprofis unter das Messer legen. Angenehmer wurde die Zeit nach der Operation dadurch aber nicht: „Zwei bis drei Tage danach hatte ich schon sehr starke Schmerzen. Nach vier Tagen durfte ich wieder nach Hause.“

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Zwei Wochen nach der Operation wurden nun die Fäden gezogen. Und es geht aufwärts für den Fußballer: „Langsam funktioniert es auch ohne Schmerzmittel.“ Vier Wochen muss das Bein noch komplett ruhen. „Es ist etwas blöd, da ich momentan sehr auf andere angewiesen bin.“

Aber dank der Unterstützung seiner Eltern und durch den Besuch vieler Freunde vergeht auch diese Zeit. Und ein Datum ist für Höltke momentan besonders präsent: der 13. Januar. „Zwölf Wochen nach der Operation könnte ich, wenn alles gut läuft, mit dem Lauftraining anfangen.“

Sommervorbereitung als Ziel

An Fußball ist erst einmal nicht mehr zu denken, die Saison ist für den Abwehrspieler gelaufen. Zur Sommervorbereitung will er wieder auf dem Platz stehen, das ist sein großes Ziel. Dass er nach der schweren Verletzung Probleme haben wird oder gehemmt in Zweikämpfe geht, das glaubt Höltke nicht: „Dafür bin ich nicht der Typ. Ich bin auch vorher in die Zweikämpfe reingegangen, das wird sich nicht ändern, da bin ich mir sicher.“

Erst einmal ist er aber zum Zuschauen und Abwarten verdammt: Neben seinem Architekturstudium an der FH Dortmund arbeitet er als Werksstudent in einem Architekturbüro. „Ich mache gerade viel für die Uni“, weiß Höltke die ungewollt freie Zeit zu nutzen. „Es ist ungewohnt, nichts zu machen. Natürlich würde ich lieber Sport machen, Fußball spielen und trainieren. Aber so ist es jetzt gerade.“

Und das nächste Ziel hat der Hohenlimburger Fußballer fest vor Augen: den 13. Januar!