Hagen. Alexander Rüster ist beim Derby zwischen dem SC Berchum/Garenfeld und Hagen 11 zum Zuschauen verdammt
Zu einer ungewöhnlichen Zeit findet das nächste Hagener Landesliga-Derby statt: Am Samstagabend um 19.30 Uhr empfängt die SpVg. Hagen 11 den SC Berchum/Garenfeld auf der Bezirkssportanlage Emst.
Einer, der sich auf das Duell freut, aber selbst nicht auf dem Feld stehen wird, ist Alexander Rüster. Eine Erkältung hindert den SC-Führungsspieler. Sein Team wird er von der Seitenlinie aber dennoch anfeuern. Bevor am Samstagabend der Anstoß auf Emst erfolgt, spricht der 30-Jährige im Interview über den bisherigen Saisonverlauf, die Besonderheit von Derbys und warum er kein Freund von vielen Vereinswechseln ist.
Alexander Rüster, ist so ein Derby noch etwas Besonderes für Sie? Oder verliert es nach den vielen Jahren im Hagener Amateurfußball seinen Reiz?
Besonders gegen Hagen 11 ist es immer noch etwas Besonderes für mich. In der Bezirksliga sind wir ja schon aufeinander getroffen und auch das Pokalspiel im vergangenen Jahr habe ich noch gut in Erinnerung. Die Duelle haben einfach einen besonderen Stellenwert. Man kennt auch immer wieder einige Spieler, in den vergangenen Jahren war es beispielsweise Niklas Wilke. Und inzwischen spielt mit Nicolas Külpmann einer meiner besten Freunde dort.
Wie bitter ist es dann für Sie, dass sie dieses Mal zum Zuschauen verdammt sind?
Das ist natürlich bitter, aber da geht die Gesundheit einfach vor. Lieber schone ich mich jetzt noch eine Woche, anstatt dass ich danach dann drei, vier Wochen flach liege. Da muss man auch mal die Kirche im Dorf lassen. Früher hätte ich da vielleicht anders entschieden, aber man wird ja auch vernünftiger.
Wie würden Sie den bisherigen Saisonverlauf Ihrer Mannschaft beschreiben?
Rein tabellarisch sieht es natürlich nicht gut aus. Allerdings haben wir uns in vielen Spielen besser geschlagen als das Ergebnis es widerspiegelt. Oftmals hat uns auch das letzte Quäntchen Glück, oder auch die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gefehlt, aber wir sind näher dran, als der Tabellenstand es zeigt. Und so ein Derby bietet sich auch an, um den Abstand auf die Nichtabstiegsplätze zu verkürzen (lacht).
Vor der Saison erfolgte ein Wechsel von der Staffel 2 auf dem Sauerland in die Staffel 3 im Ruhrgebiet. Was ist aus Ihrer Sicht der größte Unterschied?
Von den Fahrzeiten her ist es deutlich entspannter. Rein fußballerisch hätte ich gedacht, dass der Unterschied größer wird. Mit dem Hasper SV habe ich auch schon einmal in der Landesliga Staffel 3 gespielt, und da kam es mir so vor, als wäre das Niveau noch höher gewesen. Aber auch jetzt ist die Qualität insgesamt und auch die von Einzelspielern etwas besser als in der Sauerland-Staffel, und es geht auch etwas zweikampfbetonter zu.
Was denken Sie, wo wird der SC Berchum/Garenfeld am Ende der Saison stehen?
Ich denke, dass die Erfahrung eine große Rolle spielt. Wir sind als Neuling dazu gekommen, viele andere Mannschaften kennen sich hingegen schon lange und wissen, worauf sie sich einstellen müssen. Aber in der Rückrunde haben wir dann auch schon einmal gegen alle gespielt. Ich denke, dass wir uns bald auch für unsere Leistungen belohnen werden und uns das Glück erarbeiten. Ziel ist natürlich der Nicht-Abstieg.
Seit 2016 sind Sie in Garenfeld. Wieso kam nie ein Wechsel in Frage?
Ich habe in der Jugend bei Boele-Kabel gespielt, einfach weil es nah am Wohnort war und ich mich dann auch erst einmal auf die Schule und das Abitur konzentrieren wollte. Beim Hasper SV wurde es dann in der Landesliga schon leistungsorientierter. Aber ich bin ein Spieler, der gerne ein Umfeld hat, in dem er sich auch wohlfühlt. Die Entwicklung in Garenfeld hat mich von Anfang an beeindruckt, und seitdem geht es stetig voran. Ich mag es, ein Teil davon zu sein, und das ist mir wichtiger, als jede Saison woanders zu spielen.
Welche Rolle haben Sie in der Mannschaft von Trainer Fabian Kampmann? Und hat sich diese im Laufe der Jahre gewandelt?
Ich glaube, dass ich in die Führungsrolle, die ich inzwischen inne habe, reingewachsen bin. Wir haben ein sehr junges Team, ich gehöre zu den wenigen älteren Spielern. Wir haben ordentlich Talent in der Gruppe, davon bin ich überzeugt. Aber ich möchte die jungen Spieler unterstützen.