Herdecke/Wetter. Zwei ambitionierte Teams spielen in der Handball-Kreisliga. Das sind die Ziele bei HSG Wetter/Grundschöttel und HSG Herdecke/Ende II:
Auch die heimischen Teams in der Handball-Kreisliga sind in die neue Saison gestartet, nach der Herbstferienpause startet die Spielzeit nun richtig: Während es für den Bezirksliga-Absteiger aus Wetter nach eigenen Aussagen gerne auch wieder zurück in die nächsthöhere Spielklasse gehen könnte, backt der Trainer der Herdecker Reserve trotz Tabellenplatz eins kleine Brötchen: Der Klassenerhalt sei das Ziel - und das, obwohl die Herdecker die Wetteraner im Derby alt aussahen ließen.
Das war knapp: Im letzten Jahr ist die erste Mannschaft der HSG Wetter/Grundschöttel mit Trainer Adam Klein als Tabellenachter, nur einen Punkt entfernt vom rettenden Ufer, aus der Handball-Bezirksliga abgestiegen. In der Kreisliga muss sich das Team nun aber noch finden. „Wir haben viele Veränderungen in der Mannschaft im Vergleich zur letzten Saison. Da gilt es jetzt erst einmal, eine Mannschaft neu zu formen“, sagt Klein. Schmerzhafte Abgänge, darunter auch der seit Jahren zum Oberligisten TuS Bommern gewechselte, konstant starke Kreisläufer Kai Reuter, setzen der Truppe vor allem in der Defensive zu: „Das merkt man schon, wenn dir da die Stammkräfte im Mittelblock wegbrechen,“ so Klein. Doch auf der Habenseite stehen viele neue und talentierte Zugänge, die zu einer Mannschaft geformt werden müssen.
ECD Hagen II lehnt Spielverlegung ab
Die nächsten Spiele in der Handball-Kreisliga finden am Samstag statt. Um 15.30 Uhr gastiert dann die HSG Wetter/Grundschöttel beim TuS Volmetal III, während die HSG Herdecke/Ende II um 18.30 Uhr bei der HSG ECD Hagen II zu Gast ist. Die Herdecker reisen krankheits- und urlaubsbedingt mit nur sieben Spielern nach Emst, weitere sieben Akteure - darunter der gesamte Rückraum - fehlen. Eine Anfrage auf Spielverlegung hatten die Hagener mit der Begründung abgelehnt, man könne keinen Ausweichtermin finden.
Großer Kader in Grundschöttel
An Spielern mangelt es Klein jedenfalls nicht. Aus anfänglich 22 Handballern hat sich für das Trainerteam ein Kader mit 16 Spielern herauskristallisiert – immer noch mehr als genug, so dass je Spieltag zwei Akteure aussetzen müssen. „Die Mannschaft hat ein neues Gesicht bekommen. Wir haben da sehr gute Spieler auf der Platte, damit kannst du die Saison gut bestreiten“, sagt Klein. Nach einem recht holprigen Start mit einem knappen Sieg gegen die TG Voerde (26:28) und der klaren Niederlage gegen die Herdecker Zweitvertretung (27:34) zeigte die Klein-Mannschaft am vergangen Wochenende ihre Klasse und schlug die HSG ECD Hagen II souverän mit 19:28. „Die Niederlage gegen Herdecke war sehr unnötig. Das war einfach nicht unser Tag“, resümiert Klein. Nun muss man am kommenden Wochenende beim Tus Volmetal III ran – für Klein (und übrigens auch für Herdeckes Trainer Böbel) der Top-Favorit auf den Aufstieg: „Da müssen wir eine ganz andere Leistung zeigen“, so Klein.
Für die HSG Herdecke/Ende II läuft es rund: Zwei Siege aus zwei Spielen – eines davon im Derby in Oberwengern bei der HSG Wetter/Grundschöttel machen Übungsleiter Donald Böbel stolz: „Ich hatte gegen Wetter nicht mit einem Sieg gerechnet. Das war eine überzeugende Leistung – und das, obwohl wir nur zu acht angereist waren. Da war jeder bei 110 Prozent.“ Im ersten Spiel siegten die Herdecker knapp mit 24:25 gegen die Voerder Reserve. Aktuell belegt die HSG Herdecke/Ende II damit den ersten Platz in der Kreisliga.
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Auch in Herdecke steht in dieser Saison eine veränderte Truppe auf der Platte. Nach schwerwiegenden Abgängen - darunter die Brüder Henry und Jonah Blothe (beide TS Selbecke, Bezirksliga) und der routinierten Kreisläufer Frederik Baltes - musste Böbel seine Mannschaft umstellen. „Ich habe sechs Abgänge und nur vier neue bekommen“, sagt Böbel. Dabei lobt er vor allen Niklas Jung, der aus der ersten Mannschaft zur Reserve dazustößt: „Niklas ist natürlich ein Glücksfall für uns.“ Dazu kommt mit Nils Sichtermann ein rückraumstarker Linkshänder aus der Landesliga-Truppe.
Coach bemängelt Beteiligung
Und trotzdem geht es für den Übungsleiter nur darum, nicht abzusteigen. Kaum zu glauben, schoss man doch Ende September die Wetteraner mit sieben Toren Unterschied aus der eigenen Halle. Doch der Trainer sorgt sich um die Konstanz im Team: „Wenn wir komplett trainieren und alle da sind, dann sind wir eine sehr gute Kreisligamannschaft. Aber da für einige andere Dinge wichtiger sind als Handball, werden wir wohl gegen den Abstieg spielen“, bedauert Böbel. Das entspricht eigentlich nicht den Zielen des Vereins.
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Der neugewählte Sportliche Leiter der Herdecker, André Trenkelbach, hat nochmal bekräftigt, mittelfristig auch mit der zweiten Mannschaft in die Bezirksliga zu wollen, um talentierten Jugendspielern Perspektiven bieten zu können. „In den nächsten Jahren kommen starke Spieler aus der Jugend, dann ist das sicher möglich aufzusteigen“, sagt Böbel. Aufgrund der mangelnden Trainings- und Spielbeteiligung seiner Spieler sieht er seine Mannschaft, trotz des enormen Potenzials, aber aktuell „vom Aufstieg so weit weg, wie eine Kuh vom Fliegen“.