Hohenlimburg. Zu den Meisterschaften im Kanu-Slalom in Hohenlimburg kamen nicht nur über 100 Sportlerinnen und Sportler sondern auch über 350 Zuschauer.
Wer als Autofahrer am Wochenende die Stennertbrücke passierte, staunte nicht schlecht: Auf der Brücke tummelten sich viele Leute. Auch die Lennewiese war übersäht mit Neugierigen. Mehr als 350 Besucher beobachteten das Treiben auf der Kanustrecke der Lenne: Etwa 100 Teilnehmer duellierten sich bei den German Masters im Kanu-Slalom.
Dass in diesem Jahr überhaupt wieder ein Event im Wildwasser-Park stattfinden konnte, ist dem Kanu-Club Hohenlimburg, der Mithilfe der Stadt Hagen sowie den vielen ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen zu verdanken, die die zerstörte Strecke nach der Jahrhundertflut im vergangenen Jahr wieder aufgebaut haben.
Auch wenn bei diesem sportlichen Großereignis mit Jörg Baier und Damian Schmitz - Jan Streubel musste kurzfristig krankheitsbedingt absagen - „nur“ zwei Hohenlimburger auf dem Wildwasserpark Hohenlimburg ihr Können zeigten, waren die German Masters „hervorragend ausgerichtet. Es gab kein einziges Thema, was man hätte bemängeln können“, so Bernd Wellhausen, der für den LKC Lüneburg an den Start ging. Nicht nur die Protagonisten auf und neben der Strecke waren begeistert.
Erinnerungen an Olympia 1972
Dass die Stimmung durchweg positiv verlief, zeigte sich schon im Vorfeld bei der Startnummernvergabe im Hohenlimburger Rathaus. Hier trafen sich die „Altstrategen“ um den ehemaligen Olympia-Bronzemedaillengewinner von 1972, Harald Gimbel, den 80-jährigen Wolfgang Ernst, wie Bernd Wellhaus, Helmut Schröder und Bernhard Schraut. Alle vier gingen in der höchsten Altersklasse an den Start. Die Allstars begutachteten anschließend die Kanustrecke, wobei Harald Gimbel noch einmal seinen Einsatz bei den Olympischen Spielen von 1972 im Augsburger Eiskanal Revue passieren ließ, als es am Ende für ihn mit 277,95 Sekunden für den dritten Platz reichte.German Masters 2022, Kanu-Slalom Hohenlimburg: der 80-jährige Wolfgang ErnstHeinz-Werner SchrothHeinz-Werner-Schroth
Alle Teilnehmenden waren voll des Lobes über die „mehr als hervorragende Organisation“, die der Ausrichter, der Kanu-Club Hohenlimburg unter der Federführung von Ralf Kriegel und seinen vielen Helfern vollbracht haben. „Es war mit Sicherheit eine Mammutvorbereitung“, so Wolfgang Ernst vom KV Saarlouis. Neben den vielbeachteten „Kämpfen“ auf dem Wasser, verlief auch die Logistik am Rande wie am Schnürchen. Beachtenswert: Es gab keinen einzigen Schnipsel Müll auf der gesamten Kanustrecke. „Das ist das Schöne hier“, so Ursula Kranz, Ur-Hohenlimburgerin, die keine Kanuwettkämpfe als Besucherin auslässt. „Es war sehr entspannt. Von A bis Z hat alles sehr gut funktioniert“, so der Cheforganisator Ralf Kriegel.
Auch die Party in den Abendstunden wurde von allen gut angenommen. Der Kanu-Club Hohenlimburg betreibt darüber hinaus auf der Lenne weiterhin das Lennerafting für Gruppen, das gut angenommen wird. Die Saison neigt sich dem Ende zu und die Herausforderungen wurden auch dieses Jahr wieder deutlich, wie Ralf Kriegel sagt: „Wir haben eine Gruppe von fünf, sechs Leuten im Verein, welche die Gruppen auf der Strecke betreuen. Aber das ist zusätzlich zu dem eigentlichen ehrenamtlichen Engagement und das funktioniert nicht immer mit den Zeiten“, so Ralf Kriegel.
Darüber hinaus gebe es viel Aufwand, denn jedes Mal müssen die Tore auf der Strecke abgebaut werden.