Herdecke. Das Lokalduell zwischen Herdecke-Ende und dem FC Wetter hatte einiges zu bieten. Doch für drei Spieler war das Duell etwas ganz besonders.
Ein spannendes Derby haben sich am vergangenen Wochenende der FC Wetter und der FC Herdecke-Ende am Kalkheck geliefert. In der Fußball-Bezirksliga setzten sich die Gastgeber in einer hart umkämpften Partie knapp mit 2:1 (1:0) gegen ihren Konkurrenten durch – doch nicht nur das Ergebnis stand nach dem Aufeinandertreffen im Mittelpunkt. Zwei persönliche Geschichten, die dieses Lokalduell schrieb, rückten nach dem Abpfiff in den Vordergrund.
Eine davon betrifft dabei sogar zwei Spieler gleichzeitig, die sich auf dem Feld gegenüberstanden. Die Rede ist von Endes Angreifer Kevin Beinsen sowie Wetters Keeper Jonas Frömming. Während sie auf dem Sportplatz für 90 Minuten klassische Konkurrenten waren, pflegen die beiden außerhalb des Derbys eigentlich eine sehr enge Beziehung zueinander. Denn Beinsen ist mit Frömmings älterer Schwester verheiratet – die beiden Fußballer sind also Schwager. Zudem zeichnet sich der Herdecker auch dafür verantwortlich, dass der Keeper zum einen überhaupt Schlussmann geworden ist, zum anderen aktuell auch beim FC Wetter im Kasten steht. Bei dieser Verbindung ist es passend, dass beide zu den tragenden Figuren des Lokalduells wurden.
Erster Treffer nach Konter
Denn Beinsen schenkte seinem Schwager in der Partie die beiden Treffer für seine Ender ein, die das Spiel letztendlich entscheiden sollten. „Für meine Mannschaft hat mich das gefreut“, erklärte der Matchwinner später. Und stellte im gleichen Atemzug klar: „Als die erste Freude über das Tor dann etwas abgeklungen ist, ist dann schnell ein schlechtes Gewissen aufgeblitzt.“ Während der erste Treffer nach einem Konter noch ganz normal fiel, sah es bei seinem zweiten anders aus. Aus recht großer Entfernung zielte Beinsen nämlich auf den Kasten seines Familienmitglieds – mit kuriosem Erfolg. „Ich habe das Ding von der Mittellinie aufs Tor genagelt, aber den Ball gar nicht richtig getroffen“, beschreibt der Doppeltorschütze. So hoppelte der Ball über das Spielfeld und an Frömmings Fuß vorbei zum Derbysieg. „Er sah da leider nicht gut aus. Weil ich selbst mal Torwart war, weiß ich, wie er sich fühlt“, erklärte Beinsen noch.
Lesen Sie auch den Spielbericht zum Derby
Aber nicht nur die Beiden sorgten für ein besonderes Derby. Auch Bryan Schmidt, der in der 79. Minute eingewechselt wurde, stand im Mittelpunkt. Denn nur wenige Minuten nach seiner Einwechselung verletzte sich der Akteur des FC Herdecke-Ende in einem Zweikampf mit einem Gegenspieler schwer. Bereits auf dem Spielfeld schwoll nach dem Zusammenprall mit dem Wetteraner Juri Marinelli, der daraufhin die Gelb-Rote Karte sah, sein Auge an. Daraufhin ging es für Schmidt nach nur sechs gespielten Minuten ins Krankenhaus. Die Diagnose: Joch- und Nasenbeinbruch.
Doch dieser wird wieder heilen – genauso wird Frömming seinen Fehler gegen seinen Schwager verkraften können.