Hagen. Ein ersatzgeschwächter Gastgeber, überraschende Ergebnisse und gute Stimmung auf der Tribüne: So lief der BDO-Cup der Handballer im Volmetal.

Das höchstklassigste Handball-Vorbereitungsturnier in Hagen fand einen überraschenden Sieger: Drittligist TuS Ferndorf setzte sich im Finale des BDO-Cups gegen den Favoriten VfL Eintracht Hagen deutlich mit 35:30 (17:11) durch. Über beide Turniertage sahen die zahlreichen Zuschauer in der Sporthalle Volmetal bei freundschaftlicher, sportlicher Atmosphäre viele ansehnliche Spielaktionen und eine Menge Tore.

Kein Durchkommen für Luca Sackmann und Co.: Gastgeber TuS Volmetal verliert beide Spiele.
Kein Durchkommen für Luca Sackmann und Co.: Gastgeber TuS Volmetal verliert beide Spiele. © Michael Kleinrensing

Den dritten Platz sicherten sich im Vorfeld die SGSH Dragons im Duell mit dem Lokalrivalen und Turnierausrichter TuS Volmetal. 35:25 (16:13) hieß es am Ende für den Drittligisten gegen stark ersatzgeschwächte „Taler“.

Spannende Partien waren in der diesjährigen Ausgabe des Turniers Fehlanzeige. Nicht nur die Finalspiele gestalteten sich deutlich, auch der erste Turniertag zeichnete sich durch Kantersiege des VfL Eintracht Hagen (41:14 gegen TuS Volmetal) und TuS Ferndorf (28:18 gegen SGSH Dragons) aus. Besonders das Volme-Derby hätten sich viele Zuschauer wahrscheinlich zumindest etwas spannender gewünscht.

Doch neben dem zwei Klassen-Unterschied gesellten sich auch acht Ausfälle beim TuS hinzu, die die sowieso schon unmögliche Aufgabe noch einmal um Längen schwieriger machte. Maximilian Müller, Nick Albrecht, Lasse Pfänder, Mats Pfänder, Joel Jünger, Jan Grzesinski, Timon Mehlhorn und Danyon Jähnichen konnten allesamt nicht mitwirken. Ergänzt wurde der Kader durch Maurice Schnepper, Pascal Binder und Tom Sichelschmidt aus der Bezirksliga-Mannschaft.

Ausfälle auf beiden Seiten

Bereits zur Pause war der Zweitligist auf 23:9 enteilt, nur noch fünf weitere Treffer gelangen dem Oberligisten aus dem Volmetal im zweiten Durchgang. Dabei waren die Grün-Gelben selbst ohne einige Stammspieler angetreten. Julian Renninger, Alexander Becker, Daniel Mestrum, Philipp Vorlicek und Maurice Paske standen bereits im Voraus als Ausfälle fest, kurzfristig fügten sich auch Pouya Norouzi und Valentin Schmidt dieser Liste an. Dafür rückten erneut die beiden U23-Youngster Josip Jukic und Arvid Dragunski in das Aufgebot des Teams von Trainer Stefan Neff.

Für das Finalspiel gegen den TuS Ferndorf konnte der VfL immerhin wieder auf Vorlicek zurückgreifen, der in den letzten Testspielen noch pausieren musste. Auch die Leistungsträger Schmidt und Norouzi waren wieder mit an Bord. Umso unverständlicher war es, was der VfL vor allem im ersten Durchgang auf die Platte brachte.

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Erschreckend schwache Hagener hatten in allen Bereichen gegenüber athletischen Ferndorfern das Nachsehen. Nicht nur eine drucklose Offensive zeigte das Neff-Team im Endspiel, auch das Rückzugsverhalten und die Abwehr präsentierten sich weit hinter Normalform. Entsprechend fiel das Fazit vom Cheftrainer ernüchternd aus: „Wir wollten dominieren, das haben wir nie geschafft. Wahrscheinlich hätten wir noch fünf Stunden weiterspielen können und nicht gewonnen.“

Nach bisher soliden Vorstellungen in den Testspielen mussten die Grün-Gelben einen ersten Rückschritt hinnehmen und den Turniersieg, welchen man sich im letzten Jahr noch souverän schnappte, diesmal dem TuS Ferndorf überlassen.

TuS unterliegt gegen SGSH

Im Spiel um den dritten Platz präsentierte sich die Rumpftruppe des TuS Volmetal noch einmal achtungsvoll. Erwartungsgemäß war gegen den Lokalrivalen aus Schalksmühle und Halver ohne den gesamten etatmäßigen Rückraum erneut nichts zu holen. Trotzdem setzte man offensiv gute Akzente und machte es dem Kontrahenten mit einer starken kämpferischen Leistung so schwer wie nur möglich.

„Es ging eher um die Einstellung und darum, mit Kampf und Einsatz dagegenzuhalten. Diesen Spirit habe ich bei meinen Jungs gesehen und deshalb bin ich trotz der beiden Niederlagen zufrieden. Wichtig ist vor allem der Saisonstart in zwei Wochen“, hofft TuS-Trainer Rode auf eine bessere Personallage zum ersten Pflichtspiel. Den Feierlichkeiten an einem feuchtfröhlichen Handball-Wochenende taten die Ergebnisse sowieso keinen Abbruch.